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2015
Bilder © Disney
** Avengers: Age of Ultron
joss whedon


Die Superhelden unter Führung von Captain America müssen sich diesmal gegen eine von ihnen selbst ins Leben gerufene künstliche Intelligenz zur Wehr setzen.

2012 verfilmte Joss Whedon das erste große Superheldentreffen aus den Marvelcomics. „The Avengers“ wurde zum gigantischen weltweiten Erfolg, spülte Disney allein während der Kinoauswertung 1.5 Mrd. US-Dollar in die Kassen. Nur „Titanic“ und „Avatar“ waren erfolgreicher. Das Marvel Cinematic Universe (MCU), wie das clever entwickelte Projekt von Mickey Mouse benannt wurde, hat in den letzten drei Jahren mit „Iron Man 3“, „Thor – The Dark Kingdom“, „The Return of the First Avenger“ und „Guardians of the Galaxy“ vier weitere Filme hinzugefügt, die zwar Einzelgeschichten erzählen aber inhaltlich miteinander verzahnt sind. Für Neueinsteiger oder diejenigen, die nur ein paar der vorigen 10 MCU-Filme gesehen haben, wird es daher auch in „Avengers: Age of Ultron“ den einen oder anderen Moment geben in dem man sich fragt von was die Typen gerade reden. Die Typen, das sind Multimilliardär Tony Stark (Robert Downey jr.), der sich seinen Superheldenstatus als „Iron Man“ über technisch-brillante Erfindungen geschaffen hat; Steve Rogers (Chris Evans) als „Captain America“, der wieder aufgetaute Supersoldat des Zweiten Weltkrieges; Bruce Banner (Mark Ruffalo), der Wissenschaftler, der den übergroßen, zornigen „Hulk“ in sich trägt und „Thor“ (Chris Hemsworth), der Donnergott aus einer anderen Welt. Diese vier durften auch in Einzelfilmen ran um ihre Popularität zu testen und zu steigern. Das war Scarlett Johansson, die in drei Marvel-Filmen (u.a. Iron Man 2) die Rolle der Auftragskillerin/Spionin Natasha Romanoff (auch bekannt als „Black Widow“) spielte, bisher nicht vergönnt. Dafür darf sie sich diesmal auf ein etwas ausführlicheres Techtelmechtel mit Dr. Banner einlassen, der sich aber aus Sorge um seine Verwandlungen in den Wutbürger Hulk etwas ziert.

Womit wir beim Thema Zerstörung wären, die uns seit jeher in Hollywoodblockbustern begleitet und insbesondere bei Superheldenfilmen aus dem Stall Marvels keine Grenzen kennt. Iron Man und Co. sind sich zunächst uneins wie man den Frieden in der Welt aufrechterhalten soll. Ein neuer Gegner, Ultron, eine künstliche Intelligenz, spielt die Avengers gegeneinander aus. Im englischen Original übernimmt James Spader, z. Zt. mit der TV-Thriller-Serie „The Blacklist“ erfolgreich, die Aufgabe nur mit seiner Stimme den furchteinflößenden Ton zu treffen. Die Körperform findet sich erst allmählich und setzt sich aus den Materialien zusammen, die auch Iron Man für seine Rüstung verwendet. Ultrons Ziel: Die Avengers vernichten, die er als das eigentliche Problem sieht für eine friedliche Zukunft. Für die Macher der computergenerierten Tricks natürlich mal wieder Herausforderung und Fest um sich bei den zahlreichen Actionszenen auszutoben. Der große Wow-Effekt bleibt allerdings aus, weil es diesbezüglich nicht wirklich Überraschungen hagelt. So sind Fortsetzungen leider oft - noch mehr Lärm um noch weniger Inhalt. Immerhin gibt es neben der Romanoff/Banner-Nebenstory auch einen Einblick ins Privatleben von Bogenschütze Clint Barton (Jeremy Renner, Mission: Impossible 4), der auf den Superheldennamen Hawkeye hört. Samuel L. Jackson (Django Unchained), der als Nick Fury, Chef der unterwanderten geheimen Regierungsorganisation S.H.I.E.L.D. in „The Return of the First Avenger“ ordentlich auf die Mütze bekam, taucht auch kurz auf und zwei neue Superhelden – Pietro Maximoff/Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und Wanda Maximoff/Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) – werden ins MCU eingeführt, weil sei ein Hühnchen mit Tony Stark zu rupfen haben. Der Deutsche Thomas Kretschmann (Wanted) ist in einer Minirolle als Schurke Strucker zu sehen.

Regisseur Whedon hat seinen Vertrag mit den Marvel Studios erfüllt und wird sich hoffentlich wieder interessanteren Stoffen zuwenden. Dass „Avengers: Age of Ultron“ dank cleverer Marketingstrategie ein weiterer Superhit für Disney wird ist unausweichlich, inhaltlich bietet der Film aber leider ziemlich wenig. Für 2018 und 2019 ist die nächste große Team-Besprechung angekündigt. Vorher sollen andere Soloheldenabenteuer die Kinos füllen.

Text © Markus Klingbeil
23.04.2015

Avengers: Age of Ultron

USA 2015. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 141 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 01.05.2015 (USA) 23.04.2015 (D). Budget: 250 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: Joss Whedon. Story: Joss Whedon. Screenplay: Joss Whedon. Comicvorlage: Stan Lee, Jack Kirby Kamera: Ben Davis. Schnitt: Jeffrey Ford, Lisa Lassek. Musik:Danny Elfman, Brian Tyler. Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Chris Hemsworth, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Cobie Smulders, Stellan Skarsgård, Samuel L. Jackson, Don Cheadle, Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Paul Bettany, Anthony Mackie, Claudia Kim, Julie Delpy, Andy Serkis.

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