Multimiliardär Tony Stark (Robert Downey jr.) hat sich aus seiner Firma zurückgezogen und Freundin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) die Leitung übertragen. Er selbst bastelt lieber zuhause an den Iron-Man-Anzügen um sie technisch zu perfektionieren. Als ein Terrorist namens Mandarin (Ben Kingsley) ihn herausfordert nimmt er die Sache sehr persönlich. …

Die große „Avengers“-Schlacht in New York ist Vergangenheit. Aber sie spukt noch immer im Kopf des Mannes herum, der nicht ganz unbeteiligt daran war, dass die Menschheit die außerirdische Invasion überlebt hat. Vorerst jedenfalls. Bevor Marvels Superheldencrew wieder vereint an den Kinokassen Rekorde brechen will füttert uns Rechteinhaber Disney erst einmal mit den separaten Missionen der fleischgewordenen Comicfiguren. „Iron Man 3“ macht dieses Jahr den Anfang von Phase 2 des Masterplans von Marvel-Chef Kevin Feige in deren Verlauf uns noch „Thor: The Dark World“ (im Oktober), „Captain America: The Winter Soldier“ (Mai 2014), „Guardians of the Galaxy“ (September 2014) und als Krönung eben „The Avengers 2“ (April 2015) erwarten. Ob Robert Downey jr. jedoch weiterhin die Rüstung überziehen wird kommt wohl darauf an wie viel man ihm dafür bezahlen will. Seinen Iron-Man-Auftritt im kommerziellen Superhit „The Avengers“ ließ er sich mit 50 Mio. US-Dollar versüßen. Dass Downey jr. ein ungemein guter Unterhalter ist zeigt er seit dem ersten „Iron Man“-Film von 2008. Schlagfertig, witzig, gute Sprüche. Sympathisch ist er. Diese Mischung kriegt man auch wieder im dritten Teil der weltweit populären Reihe. Vor allem wenn Tony Stark ohne Helm seine Konflikte austrägt, sich z.B. mit einem Kind herumschlagen muss, das ihn mit Fragen löchert andererseits aber auch Hilfestellung für seine Mission leistet, dann macht der Film Spaß.

Aber die großen Hollywoodblockbuster brauchen Lärm, Action, Kawummm! Mit immer perfekteren computerunterstützten Effekten, die den Zuschauer aus den realen Grundfesten in himmlische Sphären katapultieren. War das erste Abenteuer von Stark noch stärker in einer Welt verankert, die nachvollziehbar ist, artet die Technologie, die diesmal Stein des Anstoßes ist, in pure Fantasy aus. Jetzt kann man Gliedmaßen nachwachsen lassen ! Ein (noch instabiler) Regenerations-Virus, Extremis, macht es möglich. Entwickelt von einem Wissenschaftler, der vor Jahren von Tony Stark abgewiesen wurde nun aber kurz vor dem Durchbruch steht seinen Traum zu verwirklichen. Der Australier Guy Pierce (Lockout, Memento) verkörpert die Rolle des Schurken Aldrich Killian, der nun versucht Pepper Potts, Chefin von Stark Industries, von seinen guten Ideen zu überzeugen und sie als Partnerin zu gewinnen. Und dann gibt es ja noch den Mandarin, den Terroristen, der für Explosionen in amerikanischen Städten verantwortlich ist und selbst den US-Präsidenten (William Sadler, Ein riskanter Plan) wie eine Marionette kontrolliert und demütigt. Das Militär mit Starks Kumpel Col. Rhodes (Don Cheadle, Die Liebe in mir) kümmert sich um diese Terroranschläge. Unser Iron Man begründet die Jagd nach dem Mandarin auf eigene Faust zunächst einmal nur mit dem Wunsch auf Rache. Sein Kumpel und Ex-Bodyguard Happy Hogan (wieder gespielt von Jon Favreau; hat bei den ersten beiden Iron-Man-Filmen Regie geführt) wurde bei einer der Explosionen schwer verletzt.

Die Kinokassen klingeln zwar wieder, der Film bietet aber nicht mehr als das übliche. Einen gut aufgelegten Robert Downey jr., viele Trümmerhaufen und einen ewig langen Effekte-Showdown. Da merkt man auch nicht, dass ein neuer Regisseur die Fäden zieht.