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2015

Bilder © Warner Bros.
** Traumfrauen
anika decker


Als Leni erfährt, dass ihr Freund sie betrügt ist sie am Boden zerstört. Doch auch die Menschen um sie herum kämpfen mit den Tücken der Liebe und sind nicht die besten Beziehungsratgeber.

Mit Til Schweiger zusammen hat sie die Drehbücher zu zwei Kinohits geschrieben (Keinohrhasen, Zweiohrkücken) und auch ihre Zusammenarbeit mit Detlev Buck (Rubbeldiekatz) war ein erfolgreiches Unterfangen. Jetzt wagt Anika Decker den Sprung hinter die Kamera und versucht selbst eine erfolgreiche romantische Komödie zu inszenieren. Dafür besetzt sie bekannte und beliebte Darsteller, die in verschiedenen Erzählsträngen eine Wohlfühlmischung für ein Mainstreampublikum liefern sollen. Leider nimmt sich Decker hier etwas viel vor, Witz und Elan sucht man vergeblich. Keine ihrer vier Traumfrauen ist wirklich interessant noch passieren ihnen Dinge, die alles andere als altbacken daherkommen. Da wäre z.B. Leni (Hannah Herzsprung,Who Am I – Kein System ist sicher), die via Skype von dem Seitensprung ihres Freundes erfährt kurz bevor sie bei ihm einziehen wollte. Oder ihre Schwester Hannah (Karoline Herfurth, Wir sind die Nacht), die ihrem Anwaltskollegen hinterherläuft und sich mit Sex anbiedert. Die Mutter der beiden, Margaux (Iris Berben, TV-Komissarin „Rosa Roth“), wurde nach 36 Ehejahren von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen und sucht Rat bei der Tarotkarten-Hotline. Bleibt noch Vivienne (Palina Rojinski, ehemals. VIVA-Moderatorin), die von One-Night-Stand zu One-Night-Stand hechelt um sich ein Beziehungsdrama zu ersparen.

Noch weniger interessant werden die Herren charakterisiert. Phillip (Dejan Bucin, Rubbeldiekatz), der Ex von Leni ist kaum im Bild; Constantin (Max von Thun, Einmal Hans mit scharfer Soße), der Anwaltskollege von Hannah ein Chauvinist, der sich über ihre schlechten Blowjobs mokiert; Carl (Friedrich von Thun, TV-Serie „Die Verbrechen des Professor Capellari“), der Senior, der gerne Sex mit der Ex parallel zur neuen Flamme hat. Als Posterboy zwischen all den Frauen muss aber der z.Zt. bekannteste unter den in dieser Komödie anzutreffenden Herren - Elyas M'Barek (Männerhort, Heiter bis wolkig) – herhalten. Er spielt den geläuterten Bad Boy, den Ex-Kinderstar, der tief gefallen sich jetzt über Vorsprechtermine bei kleinen Filmen wieder ins normale Leben integriert – und Weisheiten über die Tarotkarten-Hotline verteilt. Gefallen findet er an der naiv-romantischen Leni, doch ein Rockstar namens Guy (Doron Amit, Hannas Reise) funkt ihm dazwischen. Der Funke ist es allerdings nicht, der zu irgendeiner Weise aufs Publikum überspringt, da mag sich Decker noch so bemühen mit auf Coolness getrimmten Zeitlupensequenzen Lacher zu provozieren. Das Hin- und Her zwischen den Charakteren – ach ja, Vivienne verguckt sich doch noch in einen Typen, einen ganz netten Hundeliebhaber (Frederick Lau, Coming In) - fördert den Unterhaltungswert nicht, sondern wirkt eher planlos.

Ein mit viel zu vielen uninteressanten Charakteren überfrachteter Film, deren Einzelgeschichten ideenlos zusammengeschustert wirken. Die prominente Besetzung kann man bedauern. Spaßige Unterhaltung findet man woanders.

Text © Markus Klingbeil
17.02.2015

Traumfrauen

D 2015. Farbe. Originalsprache: Deutsch. Länge: 109 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 19.02.2015 (D). Budget: n/a Regie: Anika Decker. Drehbuch: Anika Decker. Kamera: Andreas Berger. Schnitt: Charles Ladmiral. Musik: Jean Christoph Ritter Darsteller: Hannah Herzsprung, Iris Berben, Palina Rojinski, Karoline Herfurth, Elyas M'Barek, Frederick Lau, Doron Amit, Dejan Bucin, Max von Thun.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih