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2014

Bilder © Warner Bros.
*** Coming In
marco kreuzpaintner


Ein schwuler Starfriseur erforscht als Angestellter in einem kleinen Berliner Friseurgeschäft die Wünsche der Damen um gewonnene Kenntnisse für die Entwicklung von Kosmetikprodukten zu verwenden. Dass ihm seine Chefin immer besser gefällt verstört seine schwulen Freunde.

Der Filmtitel gibt die Richtung dieser Komödie vor. Es geht nicht darum frei nach Rosa von Praunheim seine Homosexualität öffentlich zu machen, das sogenannte „Coming Out“ zu zelebrieren. Nein, der Protagonist der Story ist offen homosexuell und keinen schert das. Die Klatschblätter sind eher erfreut als sie ihn beim Knutschen mit einer Frau ablichten können. Doch das ist zunächst alles nur ein geschickt eingefädelter PR-Coup um das neue Herrenshampoo publikumswirksam auf den Markt zu bringen. Teenieschwarm Kostja Ullmann (Groupies bleiben nicht zum Frühstück) spielt hier die Hauptrolle als Tom Herzner, der einen Herrensalon betreibt, selbst aber nicht mehr Haare schneidet. Lieber widmet er sich der Kreation von Düften, Cremes und anderen Hygieneprodukten für Männer. Als sein Finanzier aber droht die Unterstützung zu beenden falls er nicht auch den Markt für Frauenprodukte erschließen würde bleibt Tom keine Wahl. Zurück zu den (Haar-)Wurzeln und die herzensgute Heidi (Aylin Tezel, Almanya – Willkommen in Deutschland) lässt ihn mit Perücke verkleidet ganz inkognito bei sich in ihrem schmucken kleinen Salon in Neukölln arbeiten. Jetzt lernt High-Society-Liebling Tom wieder den Umgang mit den ganz einfachen Leute, mit Mann und Frau von nebenan. Und Heidi sorgt dafür, dass Toms Liebe für das weibliche Geschlecht erwacht.

Eine Romanze mit Stolpersteinen. Zwar ein etwas anderer Start als wir es sonst kennen aber großes deutsches Komödienkino wird es trotzdem nicht. Regisseur Kreuzpaintner, zuletzt vor sechs Jahren mit dem Fantasyfilm „Krabat“ im Kino vertreten, serviert leichte Kost mit üblichen Hetero-/ Homosexuellen-Klischees, die nur noch bedingt zum Lachen anregen. Böse gemeint ist hier nichts, zu echten dramaturgischen Höhepunkten kommt es allerdings auch nicht. Da mag sich auch die prominent besetzte Nebendarstellerriege noch so mühen aber irgendwie fehlt der Biss. Katja Riemann (Ein fliehendes Pferd) hat wenig zu tun als Leiterin von Herzners Salon, Ken Duken (Banklady) spielt die körperbetonte Rolle als Herzners Lover und Geschäftspartner, Mavie Hörbiger (Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss) die schrille Kundin in Heidis Salon, Denis Moschitto (Kebab Connection) den sachlich-ruhigen Chauffeur Herzners. Frederick Lau (Sein letztes Rennen) sorgt für einige Schmunzler als beinharter Union-Berlin-Fußball-Fan, der lieber vor der Glotze oder im Stadion sitzt als etwas mit seiner Freundin zu unternehmen. Die wird gespielt von Aylin Tezel, dem derzeitigen Sonnenschein der deutschen Filmszene. Charmant, aufgeweckt, sympathisch ist sie die gute Seele des Films, die sich nicht nur rührend um ihre Großeltern kümmert. Mit Kostja Ullmann harmoniert sie zudem gut was dann auch der große Pluspunkt dieses von keinem geringeren als Roland Emmerich co-produzierten Werkes ist.

Durchschnittsromantikkomödie mit einer gut aufgelegten Hauptdarstellerin.

Text © Markus Klingbeil
22.10.2014

Coming In

D 2014. Farbe. Originalsprache: deutsch. Länge: 104 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 23.10.2014 (D). Budget: n/a Regie: Marco Kreuzpaintner. Drehbuch: Marco Kreuzpaintner, Jane Ainscough, Christoph Müller. Kamera: Daniel Gottschalk. Schnitt: Hansjörg Weißbrich. Musik: n/a Darsteller: Kostja Ullmann, Aylin Tezel, Ken Duken, Katja Riemann, Frederick Lau, Denis Moschitto, Mavie Hörbiger, Hanno Koffler, Tilo Prückner, August Zirner, Bruno Eyron, Klaas Heufer-Umlauf.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih