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2014

Bilder © Universum
** Wild Card
simon west


Ex-Söldner Nick Wild wird von einer alten Freundin um Hilfe gebeten. Sie wurde brutal misshandelt und will Gerechtigkeit, die ihr die Polizei nicht geben kann. Widerwillig recherchiert er und legt sich mit dem Paten von Las Vegas an. Jetzt steht er selbst im Fadenkreuz.

Homefront, Redemption – Stunde der Vergeltung, Parker, Safe – Todsicher, Blitz: Cop-Killer vs. Killer-Cop, The Mechanic – eine Auswahl an Filmen der letzten vier Jahre mit Actionstar Jason Statham in denen der Brite als Hauptattraktion zu sehen war. Von den vielen Fans, die seine von Luc Besson auf Mainstream gepolte Hitreihe „The Transporter“ erlebt haben sind wohl viele verloren gegangen, denn kommerziell gesehen waren seine härteren Soloprojekte Flops oder nur wenig gewinnbringend (auch in Deutschland kommt es vor, dass ein Statham-Film direkt zur Heimkinoauswertung eingesetzt wird). Von Nostalgiecharme und Old-School-Attitüde der 2010 von Sylvester Stallone initiierten „Expendables“-Reihe konnte der mittlerweile 47-jährige Darsteller allerdings wieder profitieren und eine kluge Entscheidung war es sicher eine wichtige Rolle im siebten Film des „Fast & Furious“-Franchise zu übernehmen. „Wild Card“ wird eine wenig beachtete Fußnote bleiben, denn diese Zweit-Verfilmung eines Romans von William Goldman (ein Autor, der in den 1970ern zwei Drehbuch-Oscars gewonnen hat!) ist in vielerlei Hinsicht eine unbefriedigende Angelegenheit.

Als „Heat – Nick, der Killer“ mit Burt Reynolds gab es die Story schon einmal 1986 in einer Verfilmung von Dick Richards (Marschier oder stirb), jetzt versucht sich Simon West daran. West und Statham kennen sich von „The Expendables 2“ und „The Mechanic“. Letzterer Film war die Neuauflage von „Kalter Hauch“, einem Charles-Bronson-Thriller. Remakes also kein Einzelfall in Stathams Filmographie (hinzu kommen noch „13/ Death Race/ The Italien Job“) und gegen Fortsetzungen hat er ja auch nichts einzuwenden (Wo bleibt Crank 3 ? Das wäre sicher wieder ein irrer Spaß; The Mechanic 2 ist jedenfalls schon abgedreht). Zurück zum aktuellen Film: Der Sündenpfuhl Las Vegas lässt Statham alias Nick Wild nicht los. Seine Spielsucht hat er im Griff, glaubt er jedenfalls, als beruhigender Bodyguard und Privatdetektiv verdient er sich seine Kröten. Er weiß, wem er nicht auf die Füße treten sollte. Der Rachefeldzug von Holly (Dominik García-Lorido, TVs Magic City), den er durch Informationsbeschaffung auf den Weg bringt führt zu Folter, körperlichen Schmerzen und dem verletzten Ego von Mafiabubi Danny DeMarco (Milo Ventimiglia, Der Chaos-Dad). Wäre doch eigentlich ein Grund abzuhauen, wie er es immer schon mal vorhatte. Holly tuts, Nick braucht zuerst ordentlich Kohle – und versackt am Spieltisch.

West möchte jetzt ein Zockerdrama inszenieren, doch der Stimmungswechsel verläuft unrund insbesondere er doch nicht auf Kloppereien verzichten will. Denn klar ist, dass DeMarcos kraftstrotzende Männer aufkreuzen um Wild kaltzumachen. Obwohl Statham wieder mit seinem vertrauten, fähigen Actionchoreographen Corey Yuen zusammenarbeitet (beide kennen sich seit dem Jet-Li-Sci-fi-Film "The One", gedreht vor 14 Jahren) wirken die Kampfszenen ziemlich langweilig, bieten im Grunde nichts was man nicht schon von Statham selbst oder anderswo gesehen hat. Insbesondere der finale Kampf, der ja ein Höhepunkt sein sollte, ist ein furchtbarer Rohrkrepierer. Der unterschätzte „Homefront“ hatte da mehr und bessere Action zu bieten. Vor allem auch einen interessanteren Gegner. In „Wild Card“ besetzt West zwar eine Reihe bekannter Namen wie Stanley Tucci (Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1), Jason Alexander (TVs Seinfeld), Sofia Vergara (TVs Modern Family), Hope Davis (Arlington Road) und Anne Heche (TVs Men in Trees), speist sie aber mit Kleinrollen ab. Stattdessen stellt man dem kantigen Gesicht Stathams Babyface Michael Angarano (Red State) an die Seite. Und der kann keine Akzente setzen.

Unausgewogen inszenierter Mix aus fader Action und wenig überzeugendem Drama. Da kann nicht einmal die Präsenz von Jason Statham vor zunehmender Langeweile retten.

Text © Markus Klingbeil
11.02.2015

Wild Card

USA 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 92 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 30.01.2015 (US) 12.02.2015 (D). Budget: 30 Mio. USD Regie: Simon West. Drehbuch: William Goldman. Romanvorlage: William Goldman. Kamera: Shelly Johnson. Schnitt: Padraic McKinley, Thomas J. Nordberg. Musik: Dario Marianelli. Darsteller: Jason Statham, Michael Angarano, Dominik García-Lorido, Hope Davis, Milo Ventimiglia, Max Casella, Stanley Tucci, Jason Alexander, Sofía Vergara, Anne Heche.
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