Peter Highmen (Robert Downey jr.) wird Vater. In fünf Tagen. Zeit genug also seine Geschäfte abzuwickeln und rechtzeitig wieder nach L.A. zur hochschwangeren Gattin Sarah (Michelle Monaghan) zurückzukehren. Doch er hat nicht mit dem chaotischen-gelassenen Ethan Trembley (Zach Galifianakis) gerechnet, der ihm seine angedachte gemütliche Heimreise gründlich versaut.

Zwei gänzlich unterschiedliche Typen treffen in Todd Phillips als Roadmovie verpackter Komödie aufeinander. Würde sie die Not nicht zwingen dann würden die in gänzlich verschiedenen sozialen Kreisen verkehrenden Männer wohl kaum fünf Sätze miteinander reden geschweige denn zusammen eine Autoreise durch mehrere Bundesstaaten antreten. Aber die Umstände verlangen es, dass Peter seinen Stolz vergessen muss und die Mitfahrgelegenheit beim arbeitslosen Möchtegernschauspieler Ethan wahrnimmt. Natürlich geht so ziemlich alles schief was nun schief gehen kann. Und die Konstellation dieser erzwungenen Zweisamkeit erinnert schwer an den Thanksgiving-Trip von Steve Martin in "Ein Ticket für Zwei".

Nicht dass diese 80er-Jahre Komödie von John Hughes (Ferris macht blau, Breakfast Club) ein besonderes Komödienhighlight wäre aber die Besetzung von Martin und John Candy, letzterer in der Rolle des einfachen, einsamen Verkäufers für Duschvorhangringe, hat schon seinen nostalgischen Reiz. Wer mag Candy nicht ? Bei Phillips Variante geht es weniger charmant als derb zu was aber angesichts seiner bisherigen filmischen Werke nicht verwundert. In Filmen wie "Hangover", "Road Trip" oder "Der Date Profi" fand er jedoch den richtigen Mix zwischen Anzüglichkeiten, Infantilität und anarchischem Witz und man konnte so vergnügt einigen skurril-interessanten Figuren auf der Leinwand bei ihrem Treiben zuschauen. "Stichtag" überzeugt diesbezüglich nicht immer auch wenn sich die beiden Hauptakteure redlich mühen.

Stellenweise leidet man auch mit Downey jr. (Iron Man 2) der trotz Rollenarroganz stets bemüht ist diesen Trip so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, sich dabei mit nervigen Kindern rumärgern und von einem Kriegsveteran im Rollstuhl ordentlich vermöbeln lassen muss. Solche politisch unkorrekten, überraschenden Szenen gibt es aber nicht allzu viele, die meisten Gags kündigen sich früh an (wie das Schicksal der Überreste von Ethans Vater in der Kaffeedose), sind arg vulgär (Masturbation von Hund und Herrchen) oder einfach nicht so witzig wie geplant. Ein angedeutetes Ehebruchdrama/Eifersuchtsszenario hat keine glaubwürdige Basis - als würde die nette Michelle Monaghan mit Downey jr.s bestem Freund im Film, gespielt von Jamie Foxx (Gesetz der Rache), wirklich in die Kiste steigen. So schleichen sich trotz der nur 95-minütigen Laufzeit einige Längen ein und auch Juliette Lewis (Umständlich verliebt) als Drogenmutti Heidi macht keinen erinnerungswürdigen Eindruck.

Ein paar Gags sitzen, viele verpuffen und nur dank eines wieder gut aufspielenden Robert Downey jr. versinkt Todd Phillips Roadmovie nicht in völliger Belanglosigkeit.