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2010
Bilder © Constantin
*** Umständlich verliebt
josh gordon, will speck


Wally (Jason Bateman) und Kassie (Jennifer Aniston) sind beste Freunde - rein platonisch. Sie hört ihre biologische Uhr ticken, hat aber nicht den geeigneten Mann zur Familiengründung. Also beschließt sie sich einen Samenspender zu organisieren um den Kinderwunsch zu verwirklichen. Auf der Befruchtungsparty begeht Wally aber einen folgenschweren Faux-pas.

Künstliche Befruchtung auf ein Neues. Ein Thema, das Jennifer Lopez im Frühjahr 2010 für ihr Comeback-Vehikel "Plan B für die Liebe" nutzte ... und kläglich scheiterte. Jetzt der Versuch mit Jennifer Aniston beruhend auf einer Kurzgeschichte von Jeffrey Eugenides, dem Autor von "The Virgin Suicides" (1999 von Sofia Coppola verfilmt). Wie im letzten Jahr gelaufenen Drama "Love Happens" hat Aniston aber auch in ihrem neuesten Film weniger Spielanteile als ihr männlicher Co-Star. Denn das Seelenleben der Männer steht in diesen beiden Filmen im Mittelpunkt. Statt sich wie Aaron Eckhart mit dem Verlust seiner Frau herumzuquälen hat Jason Bateman ganz andere Sorgen. Wie soll er seiner besten Freundin beichten, dass er der Vater ihres Kindes ist und mehr als nur "der beste Freund" sein will ?

Worüber Anistons Kassie keine Kenntnis hat, der Zuschauer aber schon sehr früh, ist die Art und Weise wie es zu diesem Tausch (daher auch der O-Titel "The Switch") gekommen ist. Wally hat das im Plastikbecher befindliche Sperma von Mustermann Roland (Patrick Wilson, Das A-Team - Der Film) nämlich weggekippt und durch sein eigenes ersetzt. Fairerweise muss man erwähnen, dass diese blöde Aktion im Suff passiert ist. Man darf sich aber umso mehr wundern, warum der Becher überhaupt für jedermann zugänglich im Bad herumstand. Dank Masturbationsvorlage Diane Sawyer (eine einflussreiche amerikanische TV-Journalistin, die hierzulande kein Mensch kennt) kommt Kassie also doch zu ihrem Wunschkind, zieht weg aus New York und verschwindet aus dem Leben von Wally. Als sie nach Jahren wegen eines Jobangebotes zurückkehrt bittet sie Wally für einen Tag auf den siebenjährigen Sprössling Sebastian (Spielfilmdebüt von Thomas Robinson) aufzupassen.

Was passiert ist die übliche Annäherungsphase mit ihren Schwierigkeiten auf beiden Seiten, dazu kommt noch, dass der unwissend ausgebootete Samenspender Roland auftaucht, sich an Kassie ranmacht und Wally nun fürchten muss, dass er seine heimliche Liebe ein zweites Mal verliert und obendrein noch seinen Sohn. Der Kitschfaktor hält sich trotz dieser Konstellation in erträglichen Grenzen aber so richtig zünden will die Handlung auch nicht, dafür verläuft alles doch zu vorhersehbar. Worauf das Regieduo zusteuert ist ganz klar der große Moment der Wahrheit und die sich in Filmen dieses Genres immer wieder stellende Frage für wen sich denn die Protagonistin nun schlussendlich entscheiden wird. Für den Witz in dieser Dramödie sorgt nicht etwa Juliette Lewis (ihre Rückkehr zum Film nach Auszeit im Musikgeschäft ist äußerst nervig geraten) sondern der mittlerweile bei einer TV-Krimiserie untergekommenen Jeff Goldblum (Independence Day, Jurassic Park) als Arbeitskollege und Seelentröster von Wally.

Weder Jason Bateman noch Jennifer Aniston, einst TV-Serienstars, schaffen es diese romantische Komödie mit dramatischen Schlenkern über den Durchschnitt vergleichbarer Genreproduktionen zu heben. Immerhin nicht so öde wie Jennifer Lopez' Spendergala aber auch nicht wirklich ein Film den man gesehen haben muss.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 19.10.2010

Umständlich verliebt

(The Switch)

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 101 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 20.08.2010 (USA) 11.11.2010 (D). Budget: 19 Mio. USD Einspiel: 27.5 Mio. USD (USA) 41.5 Mio. USD (weltweit) Regie: Josh Gordon, Will Speck. Kurzgeschichte: Jeffrey Eugenides. Screenplay: Allan Loeb. Kamera: Jess Hall. Schnitt: John Axelrad. Musik: Alex Wurman. Darsteller: Jason Bateman, Jennifer Aniston, Thomas Robinson, Jeff Goldblum, Juliette Lewis, Patrick Wilson, Kelli Barrett, Todd Louiso, Scott Elrod.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih