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2006
Bilder © Universum Filmverleih
**** Crank
mark neveldine, brian taylor


Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) hat ein Problem. Man hat ihm einen Giftcocktail injiziert, der ihn mit tödlicher Sicherheit ins Jenseits befördern wird. Eine Stunde Zeit hat er noch um das Gegenmittel aufzutreiben oder die für seinen Zustand Verantwortlichen mit in den Abgrund zu reißen. Diese Zeit hat er allerdings nur, wenn er seinen Adrenalinpegel konstant hoch hält, sonst macht sein Herz weitaus früher schlapp.

Im ausklingenden Sommer 2006 kam ein Film ins Kino, der so ganz anders war als das was gerade die Menschen in die Lichtspielhäuser lockte. Tom Tykwers "Das Parfum" war der Publikumsmagnet, die Pixar-Animation "Cars", Johnny Depp als Jack Sparrow in "Fluch der Karibik 2" und "Garfield 2" brachten Familien zum lachen. Und dann positionierte sich ein Film namens "Crank" in der ersten Aufführungswoche gleich auf Platz 4 der deutschen Charts (in den USA sogar Platz 2 hinter "Unbesiegbar- Der Traum seines Lebens"), ein Film der die Labels "familienfreundlich" und "politisch korrekt" garantiert nicht im Vokabular hat und damit das radikale Gegenstück zum Massengeschmack darstellt. Die durch Werbe- und Musicclips in Insiderkreisen bereits bekannten Regisseure Neveldine / Taylor schicken Transporter Jason Statham bei ihrem Langfilmdebüt auf eine irre, wahnwitzige und unplanbare Mission durch L.A., die zum Ziel hat sein Leben zu retten. Koste es was es wolle.

Den Zeitdruck, unter dem Protagonist Chelios steht, bekommt der Zuschauer dabei hautnah mit, wird man doch vielen Orts- und Bildwechseln, einem Strauß bunter Melodien, schnellen Schnitten, verschiedenster visueller Techniken (darunter auch die gute alte Split-Screen) und akustischer Spielereien ausgesetzt. Das Herz rast hörbar, wenn unser sterbender Held die Adrenalinausschüttung durch variable unorthodoxe Aktionen fördert (Konsum großer Mengen an Energy-Drinks und Koks, Sex in der Öffentlichkeit, Prügeleien provozieren). Wie kein anderer durchlebt der durch seine Actionrollen bekannte Brite Statham diese schweißtreibende Tortur um die man ihn wahrlich nicht beneidet. Die Ausgangsidee ist dabei aber nicht wirklich neu, denn schon 1988 hatte Dennis Quaid in dem Thriller (D.O.A. - Bei Ankunft Mord) das gleiche Problem wie Statham heute. Quaid hatte allerdings knapp 24 Stunden Zeit um sich zu retten und konnte auf die Hilfe von Meg Ryan zählen.

Killer Chelios steht auch nicht ganz alleine da, so ist seine erste Anlaufstelle nachdem er von seinem Schicksal erfahren hat Doc Miles (Dwight Yoakam, "Mein Schatz, unsere Familie und ich"), der ihn in der Vergangenheit immer mit diversen Substanzen versorgt hat. Und Transvestitenkumpel Kaylo (Efren Ramirez) hilft tatkräftig um Übeltäter Verona (Jose Pablo Cantillo, "Red Belt") rechtzeitig ausfindig zu machen. Der will nur zu gerne Chelios Platz als Auftragskiller #1 bei Gangsterboss Carlito (Carlos Sanz) einnehmen. Ist der Film fast ausschließlich mit vorwiegend harten (und wenig zarten) Männern besetzt so durchbricht nur Amy Smart (Mirrors) für einige kurze Momente diese High-Speed-Macho-Show. Sie spielt die etwas naive Freundin von Chelios, die glaubt er sei ein Videospielprogrammierer, aber unerwartet engagiert und hilfsbereit mit den neuen Entwicklungen im Leben ihres Freundes umgeht. Das und viele andere Einfälle gepaart mit der kaltschnäuzigen Wucht wie Statham seine Sprüche im Eiltempo absondert und halb L.A. verwüstet trägt zur kurzweiligen Unterhaltung bei.

CRANK ist wohl der abgedrehteste Action-Film seitdem Jan Kounen 1997 seinen DOBERMANN losließ. Schnell, hart, brutal, laut in Bild und Ton mit coolen Sprüchen, bitterbösen Scherzen und beißender Ironie. Ernst nimmt sich der Film in keiner Sekunde. Und mit dieser Einstellung hat man auch als Betrachter dieses mörderischen Wettlaufs rasanten Spaß!


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 15.04.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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