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2006
Bilder © Buena Vista
*** Cars
john lasseter, joe ranft


'Lightning McQueen', ein Sportflitzer und angehender Superstar der US-Rennszene hat zwar mächtig was unter der Haube, ein Teamspieler ist er aber nicht. Durch seine Überheblichkeit und schlechten Überblick verschenkt er einen sicher geglaubten Sieg und muss sich nun auf ein Entscheidungsrennen mit zwei anderen Fahrern einlassen. Es geht um Ruhm und Ehre und einen Vertrag bei dem derzeit angesagtesten Rennstall. Doch ausgerechnet auf dem Weg zum Austragungsort verirrt McQueen sich in die Kleinstadt Radiator Springs an der wenig befahrenen Route 66 und handelt sich gleich mächtig Ärger ein.

Nach den kassenträchtigen letzten beiden Pixar-Filmen ‚Findet Nemo' (2003) und ‚Die Unglaublichen' (2004) bei einem weltweiten Einspiel von zusammen knapp 1.5 Milliarden USD war es keine Überraschung, dass der neue Animationsfilm nicht lange auf sich warten lassen würde. Und so kam 2006 ‚Cars' in die Kinos bei dem wir Einblick in die Welt der Autos bekommen - der Mensch an sich hat in dieser Fantasiewelt trotz einiger realer Bezüge nichts verloren. Eine Aufsteigerstory wird uns erzählt. Von einem jungen Sportwagen namens ‚Lightning McQueen' (im schnoddrigen O-Ton von Owen Wilson gesprochen), der sich gerne im Blitzlichtgewitter sonnt, sehr egoistisch verhält und damit auch keine Freunde gewinnt.

Und wenn sich McQueen dann auf dem Weg nach Kalifornien zum Entscheidungsrennen verfährt, eine Stadtstrasse ruiniert und morgens mit einer Parkkralle am Vorderrad aufwacht, dann rattert das Kinogedächtnis und zack - Michael J. Fox erscheint. Lang lang ist's her, genauer gesagt im Jahre 1991 war es als ein Arzt aus der Stadt (Michael J. Fox) einen Gartenzaun in einem Kaff auf dem Lande demoliert und sich als Strafe ein paar Tage sozial engagieren muss. McQueen soll nicht irgendwelche Babies hüten oder Pflaster verteilen sondern die demolierte Strasse neu teeren. Der Realfilm von damals heißt "Doc Hollywood". Und die Parallelen hören damit nicht auf. Auch in ‚Cars' werden wahre Freundschaften geknüpft, der Städter lernt den Dorfbewohner zu respektieren und eine Liebesgeschichte bahnt sich an.

Damals war Julie Warner das Objekt der Begierde, heute ist's ein polierter Porsche mit der Stimme von Bonnie Hunt, der den überheblichen Protagonisten zähmt. Inhaltlich bietet ‚Cars' nichts Neues und auch die witzigen Momente sind nicht für lautes Gelächter geeignet. Schmunzeln muss man vor allem - ja schon wieder - bei den Nebenfiguren. Im O-Ton ist das sehr komisch, wenn Tony Shalhoub als italienischer Reifenhändler sehnlichst auf einen Ferraristi als Kunde wartet oder Paul Newman den abgeklärten, welterfahrenen Ex-Rennprofi gibt, der den einen oder anderen guten Rat parat hat. Und Cheech Marins rostige Stimme passt einwandfrei zu einem blitzeblank-getunten Flitzer mit eingebautem Charmeblinker.

Was fehlt sind schräge Momente, kuriose Einfälle, die die Story auch dann auf Trab halten, wenn die klasse inszenierten Rennszenen vorbei sind. Etwas weniger vom Weichspülergeplänkel wäre hier angebracht gewesen. Es scheint so als hätte sich das lang andauernde Hick-Hack zwischen Disney und Pixar um Übernahme und Copyright-Fragen nicht unbedingt positiv auf die Entstehung von ‚Cars' ausgewirkt. Der Pfiff früherer Pixar-Filme fehlt. Als solide Familienunterhaltung auch für die ganz Kleinen geht der Film aber durch. Und im Abspann gibt's noch ein paar nette Gags, die auf das bisherige Werk der PIXAR-Studios zurückblicken.

Der siebte Pixar-Spielfilm lässt's zwar nicht an der optischen Gestaltung fehlen (da sind die 120 Millionen Dollar gut angelegt) sondern an einer originellen, witzigen Story, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen an den Bildschirm fesselt. ‚Cars' ist kein Langweiler aber mehr als ein Durchschnittsfilm dann aber auch nicht. Im Vergleich mit den bisherigen Pixar-Filmen ist ‚Cars' auch am uninteressantesten, weil gewöhnlichsten. Die Kinokasse hat trotzdem heftig geklingelt.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 26.08.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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