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2011
Bilder © 20th Century Fox
**** X-Men: Erste Entscheidung
matthew vaughn


1962. Die Mutanten dieser Welt sind noch unorganisiert da startet der smarte Professor Charles Xavier (a.k.a Professor X) zusammen mit dem impulsiven Erik Lehnsherr (a.k.a Magneto) für die CIA eine systematische Suche um eine schlagkräftige Truppe im Kampf gegen den nach Weltherrschaft strebenden Sebastian Shaw zusammenzustellen.

11 Jahre nach dem ersten Realfilm über die X-Men, einer Gruppe von Personen mit besonderen Fähigkeiten, die sich u.a. mit den Vorurteilen der "normalen" Menschen auseinandersetzen müssen, wird nun die Zeit zurückgedreht und wir erfahren wie alles begann. Ursprünglich Superhelden aus den 60er-Jahre-Comicheften von Marvel, Kreationen von Stan Lee und Jack Kirby, waren Wolverine, Professor X, Magneto oder Mystique schon in mehreren kommerziell erfolgreichen Kinofilmen zu sehen. Einen davon - X-Men: Der letzte Widerstand - sollte Regisseur Matthew Vaughn 2006 inszenieren, doch daraus wurde nichts und Brett Ratner (Rush-Hour 1-3) übernahm. Jetzt also die zweite Gelegenheit für Vaughn und die nutzt der Brite, der zuletzt die Fanboys mit der Verfilmung der Comics "Kick-Ass" begeisterte.

Die ersten Bilder des Films sind uns noch vertraut, stammen sie doch aus dem von Bryan Singer gedrehten 2000er X-Men-Streifen. Sie zeigen in einer erweiterten Fassung eine Sequenz aus der schrecklichen Jugend von Erik Lehnsherr (Michael Fassbender, Inglourious Basterds), der im KZ schon mit seinen "magnetischen" Fähigkeiten haderte und ansehen musste wie vor seinen Augen die eigene Mutter erschossen wurde. Der von Kevin Bacon (Death Sentence - Todesurteil) gespielte, für die Nazis experimentierende KZ-Arzt, selbst ein Mutant, der sich im Handlungsverlauf als Bond-Bösewicht über Weltübernahmefantasien definiert, wird vom erwachsenen Erik unerbittlich gejagt und kreuzt dabei im Jahre 1962 die Wege von Charles Xavier (James McAvoy, Wanted) und CIA-Agentin Moira McTaggert (Rose Byrne, 28 Weeks Later). Das Jahr ist dabei nicht zufällig ausgewählt bietet es doch mit der Kubakrise und dem drohenden Ausbruch des 3. Weltkrieges zwischen der Sowjetunion und den USA einen spannenden historischen Hintergrund. Wie die Krise letztendlich zustande kam (und gelöst worde) wird natürlich von den sechs (!) Autoren (darunter auch Produzent Bryan Singer und Regisseur Vaughn) ans X-Men-Universum angepasst.

Das Prequel "X-Men: First Class" (so der Originaltitel) zeigt wie sich die für ein gutes Zusammenleben mit den Menschen einsetzende Eingreiftruppe und eine menschenfeindliche, abtrünnige Mutantenschar findet. Bewusst verzichtet man darauf (mit Ausnahme der amüsanten Sekundenauftritte von Hugh "Wolverine" Jackman und Rebecca "Mystique" Romijn) die Schauspieler aus früheren X-Men-Filmen mit an Bord zu nehmen. Die Jugend regiert (u.a. mit dem 20-jährigen Shootingstar Jennifer Lawrence, gerade erst oscarnominiert für "Winter's Bone") und diese Frischzellenkur tut dem Franchise auch gut. Vaughn gelingt nämlich eine unterhaltsame Mischung aus düsteren, ernsten, heiteren und durchaus spannenden Momenten, die mit dem 60s-Flair kombiniert auch optisch seine Reize setzt. In diesem zeitlichen Umfeld dürfte sich insbesondere "Mad-Men"-Seriendarstellerin January Jones wohl fühlen, die sich als diabolische Telepathin Emma Frost mit ihrem sexy Auftritt zudem für jeden "Austin-Powers"-Film qualifizieren würde. Nette Gastauftritte haben zudem Rotschopf Glenn Morshower (TVs 24, Staffel 7) als von Bacon manipulierter General und Oliver Platt (Frost/Nixon) als CIA-Agent, der Xavier bei der Rekrutierung der Mutanten unterstützt.

Der beste X-Men-Film seit "X2" bietet eine abwechslungsreiche Geschichte vor historischem Hintergrund, gute Spezialeffekte und eine frische, neue Besetzung, die nicht enttäuscht. Ideal auch für Neueinsteiger in die Filmserie.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 05.06.2011

X-Men: Erste Entscheidung

(X-Men: First Class)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch/Deutsch. Länge: 130 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 03.06.2011 (USA) 09.06.2011 (D). Budget: 160 Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: Matthew Vaughn. Story: Bryan Singer, Sheldon Turner. Screenplay:Ashley Miller, Zack Stentz, Jane Goldman, Matthew Vaughn. Kamera: John Mathieson. Schnitt: Eddie Hamilton, Lee Smith. Musik: Henry Jackman. Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Rose Byrne, Jennifer Lawrence, Oliver Platt, Álex González, Jason Flemyng, Zoë Kravitz, January Jones, Nicholas Hoult, Caleb Landry Jones, Edi Gathegi, Lucas Till, Glenn Morshower, Matt Craven, James Remar, Ludger Pistor, Wilfried Hochholdinger.
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