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2013

Bilder © Senator
*** The Rover
david michôd


10 Jahre nach dem wirtschaftlichen Kollaps Australiens. Einem Mann wird das einzige gestohlen was ihm noch etwas bedeutet: sein Auto. Besessen macht er sich daran es zurückzuholen.

Mit dem Kriminaldrama „Königreich des Verbrechens“ hat er vor vier Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt legt Regisseur David Michôd seinen zweiten Spielfilm vor und schickt seinen Einzelgänger-Protagonisten in einer düsteren Zukunft auf einen gewalttätigen Trip. Australiens Star Guy Pearce (Memento, Iron Man 3) übernimmt hierbei mit zerrupfter Haarpracht als wortkarger, geheimnisvoller Reisender Eric die Kontrolle. Robert Pattinson hat das auszuhalten, schält sich weiter aus seiner soften Teenie-„Twilight“-Vampirschale und muss sich zwischen Verrat und Loyalität entscheiden. Denn der geistig etwas langsame Rey (Pattinson) war an einem missglückten Überfall beteiligt, wurde von seinem Bruder Henry (Scott McNairy, Killing Them Softly) und dessen Kumpels am Tatort zurückgelassen. Anschließend haben sie bei der Flucht Erics Wagen gestohlen ohne zu ahnen was für einen tödlichen Ärger sie sich damit eingehandelt haben. Chaos & Wild-West-Methoden Down Under. Auf Schützenhilfe von der Polizei darf man nicht mehr hoffen, gelegentliche Militärpatrouillen sind zum puren Joberhaltungsdienst verkommen. Der australische Dollar ist nichts mehr wert – nur harte US-Währung wird als Zahlungsmittel akzeptiert. Überleben mit Knarre und Dosenfutter. Und Hunde auf dem Speisezettel.

Michôds Film gefällt vor allem mit seinen kargen, verlassenen, verkommenen, staubigen Schauplätzen. Das Ambiente erinnert da etwas an die Filme der „Mad-Max“-Reihe, die ja 2015 nach 30 Jahren Pause ihre Fortsetzung im Kino findet. Kamerafrau Natasha Braier (Eine Perle Ewigkeit, Beziehungsweise New York) sorgt in „The Rover“ für wunderbar-faszinierende und auch skurrile Bilder, die die Trostlosigkeit und innere Leere der beiden Hauptfiguren widerspiegeln. Guy Pearce liefert eine eindringlichen Performance ab, die vor allem in der ersten Hälfte den Film trägt. Robert Pattinson überrascht in seiner Rolle als der herumgestoßene Zwangsbegleiter, der unter dem Druck steht Eric zu seinem Bruder und dem Auto zu führen oder sein eigenes Leben zu opfern. So nüchtern und stellenweise recht gemächlich wie die von Michôd und Schauspieler Joel Edgerton erdachte Story voranschreitet geht ihr leider in der zweiten Hälfte etwas die Luft aus. Ganz anders als durch Gruppendynamik in „Königreich des Verbrechens“ fällt es hier dem deutlich reduzierten Personal schwer die Spannung hochzuhalten bzw. weitere gute Spannungsmomente zu kreieren. Erics unbeirrbarer Weg und wie er diesen gehen will ist letztlich nicht schwer zu erraten, das Finale daher auch wie erwartet konsequent ausgespielt.

Blu-ray (Senator, Code B, 103 min) - seit 31.10.2014 im Handel

Die deutsche Blu-ray von Senator. Nach Einlegen der Disc läuft folgender Trailer ab: Under the Skin (1:56 min). Bei den Extras hätte man sich ein längeres Making-of gewünscht mit mehr Infos über die Arbeit der Kamerafrau. Stattdessen nur kurze Featurettes. So sind die wirklich informativen Extras die beiden Interviews mit Pearce und Michôd, die über das übliche PR-Blabla hinausgehen.

Bild: 2.35:1 /1080p (16x9); gut
Untertitel: Deutsch (optional zuschaltbar)
Ton: DTS 5.1 Englisch; gut (zusätzlich: DTS 5.1 Deutsch)
Extras (deutsche UT):
-Featurettes: The World of Rover (2:13 min), Robert Pattinson (2:12 min), Guy Pearce (2:09 min)
-Interviews: Guy Pearce (10:10 min), Robert Pattinson (3:32 min), David Michôd (10:14 min)
-Deutschsprachiger Trailer von The Rover (2:22 min)
-Filmtipps: Trailer von The Road, The Master, Devil's Knot, Perfect Sense, Side Effects.

Toll bebildertes Roadmovie mit einer etwas dünnen Story was sich leider auch nicht durch gute Darsteller kaschieren lässt.

Text © Markus Klingbeil
09.11.2014

The Rover

AUS 2013. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 103 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 13.06.2014 (US). Budget: n/a Regie: David Michôd. Drehbuch: David Michôd. Story: David Michôd, Joel Edgerton. Kamera: Natasha Braier. Schnitt: Peter Sciberras. Musik: Antony Partos. Darsteller: Guy Pearce, Robert Pattinson, David Field, Susan Prior, Jamie Fallon, Scoot McNairy, Tawanda Manyimo
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih