Ein Mann hält ein Polaroidphoto in der Hand. Er schüttelt es um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Doch irgendetwas stimmt nicht, denn das Bild wird schwächer, verblasst und als der Abzug wieder zurück in die Kamera wandert ist klar, dass hier etwas verkehrt läuft. Und so verwirrt uns Regisseur Nolan in seiner Geschichte von Leonard 'Lenny' Selby (Guy Pierce), der die Mörder seiner Frau stellen will im folgenden das ein ums andere Mal. Am Anfang steht ein Mord und in bruchstückhaften Rückblenden zäumt Nolan die Geschichte von hinten auf. Er lässt uns gedanklich immer einen Schritt zurückgehen und gibt damit die Möglichkeit auf ungewöhnliche Weise zur Lösung des Falles zu gelangen. Schwierig genug ist die Situation für Lenny ohnehin.

An dem verhängnisvollen Abend der Ermordung seiner Frau hat Lenny einen Schlag mitbekommen, der zur Konsequenz hat, dass sein Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert - nach ein paar Minuten weiss er nicht mehr was vorher war oder warum er was macht. Als Gedächtnisstütze bei seine Recherchen schreibt Lenny sich alles wichtige auf Zettel auf, macht sich kurze Notizen, photographiert Personen, Autos, Hotels mit denen er zu tun hat mit seiner Polaroid. Zudem lässt er sich jede Fakten, die ihm bei der Mördersuche dienlich sind auf seinen Körper tätowieren. Lenny kennt nur einen Gedanken: Rache. Und inwiefern Teddy (Joe Pantoliano) und Natalie (Carrie-Ann Moss) in die Sache verstrickt sind und welches Spiel sie spielen muss Lenny während seines Gedächtnis-Hürdenlaufs mühsam ergründen.

MEMENTO ist ein klasse Film in der Tradition von DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN, der konzentriertes Zuschauen erfordert und mit den Erwartungen des Zuschauers spielt. Das in Farbe und s/w gedrehte Krimipuzzle wurde bereits auf verschiedenen Festivals gefeiert und rangiert in der Gunst des Publikums (zu recht) weit oben (siehe TOP 250 Liste IMDB). Preisverdächtig agieren auch die drei Hauptfiguren allen voran Guy Pierce, der als Lenny zielstrebig gegen sein Handicap und für seine Rache kämpft.