Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2015

Bilder © TOBIS
*** Southpaw
antoine fuqua


Ein erfolgreicher Boxer verliert alles was er sich mühsam aufgebaut hat und muss den Kampf ums Sorgerecht für seine kleine Tochter aufnehmen.

Letztes Jahr sahen wir Schauspieler Jake Gyllenhaal als drahtigen, skrupellosen Sensationsreporter in „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“. 13 kg Körpergewicht hat er für die Rolle verloren. Jetzt als bulliger, muskelbepackter, tätowierter Halbschwergewichtsboxer Billy Hope ist er kaum wiederzuerkennen. Fünf Monate intensives Training war nötig um nicht wie ein „Idiot“ im Ring auszusehen wie Gyllenhaal in einem Interview erzählte. Die Quälerei hat sich ausgezahlt. Seine Performance – insbesondere im Ring – überzeugt. Die von Kurt Sutter (Produzent der Erfolgsserien The Shield und Sons of Anarchy) erdachte Geschichte verläuft dabei nach bewährtem Muster. Inszeniert von Antoine Fuqua (Training Day, The Equalizer) lernen wir Billy und seine schöne Frau Maureen (Rachel McAdams, State of Play) auf der Sonnenseite des Lebens kennen. Sie kennen sich seit gemeinsamen Waisenkindtagen, zusammen haben sie sich diesen Traum aus imposantem Anwesen und überschwenglichem Luxus geschaffen. Sie hat das Köpfchen, er die Fäuste. Nur den Finanzberater lässt man unkontrolliert gewähren. Als Hitzkopf Billy sich bei einem sozialen Event provozieren lässt kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, Maureen stirbt und Billy verliert nicht nur den Lebensmut. Doch für die Tochter (ein etwas nerviger Auftritt der Kinderdarstellerin Oona Laurence) lohnt es sich wieder zu kämpfen.

Fuquas Drama wird nun öfters arg melodramatisch, wenn es darum geht, dass Vater und Tochter wieder zueinander finden müssen. Sie ist bockig, er sozial gehemmt. Außerdem kommt es zum erwarteten weiteren Handlungsverlauf in dem ein vergessener Trainer alter Schule wieder vom Ehrgeiz gepackt wird um den gebrochenen Ex-Boxstar wieder fit zu machen. Denn fit zu werden und sich die Boxlizenz wiederzuholen ist Billys Plan und um vor Gericht seinen Besserungswillen zu demonstrieren macht er sogar Arbeiten, die unter seiner Würde sind – Trainingshalle säubern und Klos reinigen. Immerhin ist die Rolle des Boxtrainers mit Forest Whitaker sehr gut besetzt. Der bekommt hier als Charakterdarsteller weitaus mehr zu tun als zuletzt als Jäger von Liam Neeson in „96 Hours – Taken 3“. Wenn sich Gyllenhaal und Whitaker zunächst beschnuppern – als Schüler und Lehrer die neuen Regeln im Umgang miteinander klären – dann ist das interessant anzusehen. Aber natürlich wartet man auf den finalen Kampf bei dem der gefallene Held seine Dämonen verscheuchen kann und die Chance erhält als liebender Vater vergangene Fehler zu korrigieren. Letztlich wird man Gyllenhaals physische Präsenz in Erinnerung behalten während die Story bald verblasst. Der Soundtrack – von Rapper Eminem produziert (neue Songs von ihm sind auch dabei) – klingelt vielleicht noch länger im Ohr, den Filmscore hat James Horner geschrieben (die letzte Arbeit vor seinem Unfalltod).

Simpel gestricktes Boxerdrama mit überzeugendem Hauptdarsteller.

Text © Markus Klingbeil
13.08.2015


Southpaw

USA 2015. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 124 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 24.07.2015 (US) 20.08.2015 (D). Budget: 30 Mio. USD Regie: Antoine Fuqua. Drehbuch: Kurt Sutter. Kamera: Mauro Fiore. Schnitt: John Refoua. Musik: James Horner. Darsteller: Jake Gyllenhaal, Forest Whitaker, Rachel McAdams, Oona Laurence, 50 Cent, Skylan Brooks, Naomie Harris, Victor Ortiz, Beau Knapp, Miguel Gomez.
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih