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2009
Bilder © Universal

TRAILER
*** State of Play - Stand der Dinge
kevin macdonald


Die Assistentin eines aufstrebenden jungen Politikers stirbt eines gewaltsamen Todes. Für die Presse ein gefundenes Fressen arbeiteten die beiden doch nicht nur dienstlich zusammen. Der erfahrene Reporter Cal McAffey und seine junge Kollegin Della Frye entdecken bei ihren Recherchen, dass noch andere Todesfälle bei diesem Fall eine Rolle spielen.

Fernsehproduktionen haben schon oft die Vorlage für Kinofilme geliefert. Aus meist populären Serien wurden dann nicht immer so erfolgreiche Spielfilme. Kevin MacDonald (Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht) nimmt sich nach einem Ausflug ins Dokumentarfach wieder ein publikumsträchtiges Kinoprojekt vor, das auf der gleichnamigen 2003 ausgestrahlten Mini-Serie aus Großbritannien basiert.

Auf den amerikanischen Markt abgestimmt geht es in diesem Polithriller inhaltlich vordergründig um private Militärtruppen, die im Auftrag der Regierung in Kriegsgebiete ziehen um dort für Ordnung zu sorgen. Doch die effiziente Kontrolle über diese Söldner und deren Taten ist das Problem, dem sich Politiker Stephen Collins (Ben Affleck, Armageddon) stellt und damit vielen geldgierigen Köpfen ein Dorn im Auge ist.

Machtgier, Korruption, Manipulation, Rufmord und das Ringen von Politik und Presse um Meinungsmache sind dabei die interessanten Themen des Films. Und "Washington Globe"- Journalist McAffey (Russell Crowe, An American Gangster) und seine junge Assistentin Frye (Rachel McAdams, Die Familie Stone - Verloben Verboten!) stecken mitten drin in diesem unschönen Schlamassel, bei dem ein Mord als Mittel zum Zweck auch zu den Zutaten gehört.

Crowe verkörpert dabei den oft zitierten unordentlichen Reporter, der überall in der Stadt seine Quellen hat, mit der Polizei gut umgehen und das berühmte Näschen für Knüllergeschichten vorweisen kann. Den täglichen Druck News zu produzieren erträgt er mit Gelassenheit und selbst die knallharte Chefin, gespielt von der Engländerin Helen Mirren (Die Queen), hat ein Herz für ihn solange sie es sich leisten kann.

Die Geschichte hat zunächst auch deshalb ihren Reiz, weil der Reporter mit dem betroffenen Politiker und dessen Frau (Robin Wright Penn, Inside Hollywood) aus früheren Zeiten gut bekannt ist, auch wenn die Verbindungen jetzt etwas brach liegen. Fragen, die sich dann natürlich ergeben sind etwa solche nach der Befangenheit und wie tief er graben wird um die Wahrheit und die Machenschaften seines früheren Freundes ans Tageslicht zu bringen.

Ein Politiker mit scheinbar weißer Weste, der fremdgeht und in seiner Eigenschaft als Vorsitzender eines politischen Ausschusses dafür sorgen kann, dass einer Firma Aufträge in Milliardenhöhe verloren gehen und dann womöglich auch noch in den Tod der Mitarbeiterin verwickelt ist - ein Glücksmoment für jede auflagenkränkelnde Zeitung und einer unübersehbaren Vielzahl an Internet-Blogs. Da hat McAffey wegen seiner Vergangenheit nicht nur mit sich selbst zu ringen sondern muss auch seine energische Kollegin wider Willen im Zaum halten.

Neben Auflagenschwund in der Zeitungsindustrie thematisiert "State of Play" auch die offensichtliche Sorge, dass die Konkurrenz von der Story Wind bekommt. Da können dann Veröffentlichungen von kleinen Fortschritten den großen Überraschungs-Aufmacher im Vorfeld schon versauen. Trotz des momentanen Wissensvorsprungs schwebt das Damoklesschwert über den Beteiligten. Ergebnisse ja, aber schnell, sonst ist noch schneller der Job weg.

Trotz guter Besetzung (Ausnahme: ein blasser Ben Affleck) kommt "State of Play" nicht über das Etikett "Durchschnitt" hinaus. Da gibt's zwar eine nette Jagd nach Hinweisen und auch die eine oder andere schweißtreibende Sequenz, doch Macdonald und seine Drehbuchautoren schaffen es auch durch (unnötige) Wendungen und einer thematischen Richtungsänderung der Geschichte im Finale nicht den Film von vergleichbaren konventionellen Thrillern abzuheben. Das unterhält zwar, doch wirkt es auch so als wären da Möglichkeiten verschenkt worden.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.06.2009

State of Play - Stand der Dinge

(State of Play)

USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 127 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 17.04.2009 (USA) 18.06.2009 (D). Budget: n/a Einspiel: 37 Mio. USD (USA) 65.9 Mio. USD (weltweit) Regie: Kevin Macdonald. Screenplay: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray, Paul Abbott (TV Serie). Kamera: Rodrigo Prieto. Schnitt: Justine Wright. Musik: Alex Heffes. Darsteller: Russell Crowe, Ben Affleck, Rachel McAdams, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Jason Bateman, Jeff Daniels, Michael Berresse, Harry Lennix.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih