Eine vom koreanischen Militär entwickelte Nuklearwaffe wird gestohlen und in Hongkong zum Kauf angeboten. Eine Task Force aus den betroffenen Ländern versucht gemeinsam das Schlimmste zu verhindern.

Es geht um einen weltweit gesuchten Kriminellen den bisher weder die Amerikaner noch die Engländer dingfest machen konnten. Unter dem Namen „Helios“ ist er bekannt, doch wie er aussieht weiß keiner. Jetzt versucht der schlaue Superkriminelle eine Massenvernichtungswaffe an Gangster aus dem mittleren Osten zu verkaufen (Kurzauftritt des Briten Mike Leeder, den Genrefans auch durch diverse Publikationen zum Thema asiatischer Actionfilm kennen). Der Deal soll in Hongkong ablaufen also schickt Korea seinen besten Mann Col. Choi Min-Ho (Ji Jin-Hee, Perhaps Love) mit schlagkräftigem Begleitschutz um die zuständige örtliche Spezialeinheit unter Führung von Inspektor Eric Lee (Nick Cheung, The Beast Stalker) zu unterstützen. Mit an Bord der Task Force ist außerdem Cop Fan Ka-Ming (Shawn Yue, As the Light Goes Out), der Physiker Prof. Siu Chi-Yan (Jacky Cheung, A Chinese Ghost Story III) und aus Shanghai Song An (Wang Xue-Qi, Reign of Assassins), der über die nationale Sicherheit wacht. Oberste Priorität gilt der Sicherstellung der nuklearen Waffe doch was dann mit ihr geschehen soll darüber ist man sich uneinig.

Drei Jahre nach „Cold War“ legt das Regioduo Longmond Leung/ Sunny Luk wieder einen Film vor, der sich im kriminellen Milieu abspielt. Die Besetzung aus bekannten Stars (Jacky Cheung, Nick Cheung, Shawn Yue) und weniger bekannten Darstellern harmoniert gut miteinander und auch die Action, inszeniert von Routinier Chin Ka-Lok, enttäuscht nicht. Krachende Shootouts, Verfolgungsjagden mit Auto oder zu Fuß und schmerzhafte Faustkämpfe sorgen für dynamische Momente im Film. Insbesondere Janice Man (Nightfall) als sexy Killergirl mit MMA-Qualitäten überzeugt im knallharten Nahkampf an der Seite von Gangsterkollege Chang Chen (The Grandmaster). Die Story allerdings wirkt nicht sonderlich stimmig, insbesondere das Geschachere um den Verbleib der tödlichen Waffe wirkt entgegen der Intention kaum spannungsfördernd, weil inhaltlich schwer nachvollziehbar. Auch die Suche nach der wahren Identität von Helios ist nur eine halbgare Angelegenheit, als Zuschauer hat man diesbezüglich frühzeitig den Durchblick.

Das heißt aber nicht, dass der Film trotz Logikproblemen und etwas dick aufgetragenem koreanischen Patriotismus nicht die eine oder andere Überraschung parat hat. Für das Regieduo, das auch das Drehbuch zu verantworten hat, scheint „Helios“, dessen 18-Mio-Dollar-Budget man durchaus auf der Leinwand zu sehen bekommt, nur der Auftakt eines neuen Franchise zu sein. Zur Zeit drehen sie die Fortsetzung zu „Cold War“, der 2016 in die Kinos kommen soll. Jacky Cheung und Nick Cheung wird man demnächst wieder gemeinsam im dritten Teil der Blockbuster- Comedyreihe „From Vegas to Macau“ vor der Kamera sehen.

DVD (Panorama, Code 3, NTSC,119 min)

Die Import-DVD aus Hongkong von Label Panorama Corporation Limited als 1-Disc-Version im Kartonschuber.

Bild: 2.35:1(anamorph); gut
Untertitel: englisch, chinesisch (optional)
Ton: DTS-ES kantonesisch/mandarin/koreanisch/englisch; gut (außerdem: Ex 5.1 kantonesisch und mandarin)
Extras: Teaser (2x), Trailer, TV-Spots (3x), Making of (31 min; in viele separate Interviewschnipsel unterteilt; leider nur chinesische Untertitel)

Diese koreanisch-chinesische Jagd nach der verlorenen Vernichtungswaffe ist zwar nicht das große Filmereignis was man sich wünschen würde sorgt aber trotz inhaltlicher Schwächen noch für passablen Action-Thrill.