Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2010
Bilder © 20th Century Fox
**** Gullivers Reisen
rob letterman


Seit 10 Jahren hängt Lemuel Gulliver (Jack Black) in der Postabteilung eines Verlagshauses fest und sein Bemühen im Job Karriere zu machen ist gleich Null. Um seinem heimlichen Schwarm Darcy (Amanda Peet) zu imponieren macht er sich auf eine Reise zum Bermudadreieck und erlebt eine weitaus verrücktere Geschichte als er es sich je hätte ausdenken können.

Das Bild eines auf dem Boden liegenden gefesselten Riesen umgeben von einem Gewusel an weitaus kleineren Menschen kennt wohl jeder aus seiner Kindheit. Denn der Romanklassiker von Gullivers Reisen des Iren Jonathan Swift spornt schon seit seiner Entstehung im 18.Jhdt. die Fantasien an. In Liliput strandet unser Titelheld (kein Riese in seiner Welt) und trifft dort auf klitzekleine Menschen, die bequem in Gullivers Handfläche passen. Ein schlechter Charakter könnte da einiges an Unheil anstellen aber in der Neuverfilmung übernimmt der kräftige aber sanftmütige Komiker Jack Black (Nacho Libre, Schwer verliebt) den Part und rehabilitiert sich damit wieder nach seinem unsäglichen Auftritt in Harold Ramis "Year One - Aller Anfang ist schwer". Diesmal funktionieren die Gags, die familienfreundlicher und weniger anzüglich inszeniert sind. Darüber wacht Rob Letterman in seiner ersten Realfilmregie (bisher drehte er die Animationshits "Monsters vs. Aliens" und "Shark Tale").

Ein Loser in New York steigt Gulliver in Liliput zum bewunderten Star auf, wird zum Beschützer von König Theodore (Billy Connolly, The Boondock Saints II), dessen Familie und den Untertanen. Das Miteinander ist dabei tricktechnisch wieder sehr zufriedenstellend gelöst und steht diesbezüglich den beiden "Nachts im Museum"-Filmen in nichts nach. Bei allen optischen Tricks ist es aber keine Frage wer hier die Hauptattraktion ist, denn ein omnipräsenter Jack Black wirbelt spielfreudig durch die Szenerie, funktioniert gerne seinen Körper zum Kugelfang um, gibt Tipps wie man eine Prinzessin umgarnt und genießt den privilegierten Status, den man ihm hier fernab seiner Heimat zugesteht. Auch wenn einige Ideen nicht wirklich neu wirken und die großen Lachattacken ausbleiben funktioniert die von Black vorgetragene Mischung aus Blödelei und übermütigem Spieltrieb recht gut.

Mit Sidekick Horatio, ein Liliputaner, der wie Gulliver seiner Traumfrau hinterher schmachtet - in diesem Fall gleich mal die Prinzessin Mary (Emily Blunt, The Wolfman) - gibt's dann gleich noch eine zweite Liebesgeschichte mit dazu was den Märchencharakter der Geschichte weiter unterstreicht. Jason Segal aus der US-Hitserie "How I met your Mother" darf sich dabei über die unkonventionellen und modernen Ratschläge zur Brautumwerbung wundern. Einen Schurken, wenn man ihn denn so nennen will (arg böse ist er nicht aber er will die Prinzessin ehelichen), gibt es natürlich auch und der Ire Chris O'Dowd (TV-Comedyserie The It Crowd) sorgt mit seiner vergeblichen, konservativen Liebesmüh für einige komische Momente. Übergesprungen auf das US-Publikum ist dieser harmlose Spaß allerdings nicht. Zum Weihnachtsstart 2010 schmierte die 112 Mio.-Dollar-Produktion gnadenlos ab. International läuft "Gullivers Reisen" weitaus besser.

Wer schon früher über einen hyperaktiven Jack Black lachen konnte, der sollte auch in diesem abwechslungsreichen Fantasymärchen für die ganze Familie seinen Unterhaltungswert finden. Der 3D-Nährgehalt hält sich aber in Grenzen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 07.02.2011

Gullivers Reisen

(Gulliver's Travels)

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 85 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 25.12.2010 (USA) 10.02.2011 (D). Budget: 112 Mio. USD Einspiel: 41.6 Mio. USD (USA) 180.7 Mio USD (weltweit) Regie: Rob Letterman. Buch: Jonathan Swift. Screenplay: Nicholas Stoller, Joe Stillman. Kamera: David Tattersall. Schnitt: Alan Edward Bell, Maryann Brandon, Nicolas De Toth, Dean Zimmerman. Musik: Henry Jackman. Darsteller: Jack Black, Jason Segel, Emily Blunt, Amanda Peet, Billy Connolly, Chris O'Dowd, T.J. Miller, James Corden.
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih