Ein neues Schuljahr beginnt und damit neue Abenteuer für Siebtklässler Greg und seine Freunde. Ein Mädchen spielt dabei eine Rolle und Gregs Mutter will unbedingt den Zusammenhalt ihrer Söhne stärken was gar nicht so einfach ist.

Lustig und unterhaltsam war der erste Teil und genau das gelingt auch in dieser Fortsetzung unter neuer Regie. Die vertrauten Gesichter vor der Kamera sind wieder alle mit an Bord wenngleich der Hauptaugenmerk diesmal auf der Beziehung zwischen Greg (Zachary Gordon) und seinem älteren Bruder Rodrick (Devon Bostick, Survival of the Dead) liegt. Der Zusatz im Original-Filmtitel heißt nicht umsonst: Rodrick Rules. Harmonie war schon früher nicht Trumpf aber der Anreiz von Bonusbenimmpunkten, die in harte Dollars umgewandelt werden können, regt die Brüder zum "so-tun-als-ob" an, sprich man verbringt gemeinsam Zeit und tut so als würde das Spaß machen. Beide haben natürliche auch eigene Ziele, die mehr oder weniger konsequent verfolgt werden. Der schüchterne Greg hat sein Auge auf Schulkameradin Holly Hills (Peyton List) geworfen und sein Bruder glaubt bei einem Talentwettbewerb den Durchbruch mit seiner Rockband zu schaffen. Babybruder Manny hält sich zurück.

Die meisten Späße, die hier abgefeiert werden sind wirklich gelungen, Fäkalhumor wird ausgespart, Peinlichkeiten aber nicht was den einen oder anderen Zuschauer an die eigenen Erfahrungen erinnern könnte. Nett sind auch die Referenzen an Szenen aus dem ersten Kinofilm, so werden z.B. der legendäre "Käsefluch" und die ersten unliebsamen Erfahrungen in der Kantine kurz thematisiert. Freundschaft und familiärer Zusammenhalt sind die zentralen Themen dieser Komödie, d.h. auch der von Robert Carpon gespielte Rupert (im Original ist sein Rollenname übrigens Rowley), der beste Freund von Greg, fehlt hier nicht und sorgt für einige klasse Momente. Als Jungzauberer bemüht er sich nämlich engagiert um die Ovationen des Publikums - selbst als ihn Greg erst nicht unterstützen will. Stehen die Kids mit ihren kleinen Problemchen hier natürlich im Vordergrund so tragen aber auch die Eltern von Greg (Steve Zahn und Rachael Harris) mit ihrem manchmal naiv-pädagogischen Ansatz zur Kurzweiligkeit des Films bei.

Für Regisseur David Bowers ist es der erste Realfilm in Spielfilmlänge. Zuvor hatte er die Animationsfilme "Flutsch und weg" (2006) und "Astro Boy" (2009) gedreht, die beide hinter den kommerziellen Erwartungen zurückblieben. Doch auf die Fanbasis von "Diary of a Wimpy Kid" (O-Titel) konnte er sich verlassen, so dass der Film, der auf den Cartoons von Jeff Kinney basiert, in den USA am Startwochenende auf Platz eins der Kinocharts landete (die extravagante CGI-Fantasy "Sucker Punch" musste mit Platz 2 vorlieb nehmen), damit seine Produktionskosten schon wieder einspielte. Der 40-jährige Kinney, der die Entstehung des Films hautnah begleitete und auch beim Marketing ein Wort mitreden durfte, hat übrigens einen Kurzauftritt als Hollys Dad. Einen dritten Film über Gregs Abenteuer würde er gerne drehen und die Chancen dafür stehen sicher nicht schlecht sind doch sowohl die Filme als die Bücher kommerzielle Erfolge.

Eine unterhaltsame Familienkomödie, die auch als Fortsetzung gefällt. Davon ruhig mehr!