Greg kommt in die Junior High School ist aber gar nicht voller Freude. Sein großer Bruder gibt ihm den Rat sich unauffällig zu verhalten um nicht unter die Räder zu kommen. Populär zu werden ist aber noch viel schwieriger.

Es fing als Online-Cartoon an und wurde in Buchform zum Bestseller: Die Geschichten um den Überlebenskampf in der Schule erzählt aus der Sicht des jungen Greg Heffley. Sein Schöpfer Jeff Kinney hat die Erlebnisse in mittlerweile fünf Büchern erfasst, allein in den USA wurden über 26 Millionen Exemplare verkauft. Im Film schlüpft der 11-jährige Zachary Gordon in die Rolle des Protagonisten und erweist sich als Idealbesetzung des nach Anerkennung strebenden Schülers. Zuhause macht ihm sein großer Bruder das Leben schwer oder er wird vom kleinen Babybruder genervt. Und in der Schule passt er in keine Clique, muss sich stattdessen zu seinem Leidwesen mit dem dicken Rupert, dem dürren , kleinen Chirag und dem rothaarigen Zahnspangenträger Finley im Außenseiterclub zurechtfinden. Außerdem besteht die Gefahr vom "Käsefluch" heimgesucht zu werden was die Chancen auf Akzeptanz weiter verschlechtert.

Wie sich aber Greg versucht durchzuschlagen und in viele Fettnäpfchen tritt ist dann äußerst komisch zu beobachten nicht zuletzt deswegen weil Regisseur Freudenthal (Das Hundehotel) einen flotten, abwechslungsreichen Inszenierungsstil an den Tag legt. Da erscheinen die Demütigungen im Sport, auf dem Pausenhof, in der Cafetaria oder bei der Jagd nach Süßigkeiten an Halloween in einem ganz anderen Licht. Man mag die Jungs fast schon beneiden wie aufregend hier die Jugend geschildert wird und wie ihr Lernprozess zum etwas "vernünftigeren" Schüler aussieht. Bis es aber soweit ist fährt Greg nicht den Kuschelkurs sondern kämpft mit harten Bandagen (Intrigen nicht ausgeschlossen) um das utopische Ziel des Jahrbucheintrags als Klassenbester zu erreichen. Da versucht sich unsere Held selbst in Sportarten, die ihm eigentlich überhaupt nicht liegen. Richtig böse sein kann man Greg aber nie, die Sympathie ist durchweg vorhanden auch wenn er (korrigierbare) Fehler macht. Als Wegweiser hilft die zwei Klassenstufen höhere Angie, gespielt von Chloe Moretz (Kick-Ass). Eine verzichtbare Figur, die nur sporadisch auftaucht.

Auch wenn Erwachsene im Film nur eine untergeordnete Rolle spielen (Eltern, Lehrer) und die tollen Kinderschauspieler gemeinsam und erfolgreich die Geschichte schultern wäre es falsch "Gregs Tagebuch" exklusiv für die jungen Zuschauer zu empfehlen. Zwar sind die Gags kindgerecht und weit entfernt vom derberem Pubertätshumor à la "Superbad" und "American Pie" aber auch nicht so einfallslos-bieder um auf jeden Fall immer streng politisch korrekt zu bleiben. Die ursprüngliche Zielgruppe von Autor Kinney war ja eine erwachsene und selbst wenn sich viele Kinder mit den Figuren der Bücher identifizieren können hat es Regisseur Freudenthal perfekt verstanden auch die erwachsenen Zuschauer eben mit seinem nicht-kuscheligen Inszenierungsstil wieder mit ins Boot zu holen. Die Regie gab er zwar für den derzeit gedrehten Teil 2 ab aber es bleibt zu hoffen dass auch David Bowers (Flutsch und weg) dem Stil treu bliebt und wir Greg Heffley 2011 in alter Frische wieder auf der großen Leinwand sehen.

Für die Kids (aber auch für die Älteren) äußerst witzig inszenierte Geschichte um einen Jungen auf dem Abenteuerspielplatz Schule. Vor allem dank der beeindruckenden Kinderdarsteller und ihren schrägen Charakteren sehenswert.