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2014

Bilder © Universum/Walt Disney
*** 3 Days to Kill
mcg


Totkranker CIA-Agent will sich mit seiner Familie versöhnen, muss aber noch einen letzten Auftrag erledigen.

2008 hat Luc Besson Hollywood darauf aufmerksam gemacht, dass der damals 56-jährige Ire Liam Neeson bestens fürs Actionfach geeignet ist. Mit „96 Hours“ landete er einen Überraschungserfolg. Neeson dreht seitdem immer wieder Filme in diesem Genre, das Besson als Drehbuchschreiber, Produzent und Regisseur seit Jahrzehnten sein zu Hause nennt. Leider scheinen ihm aber die richtig guten Ideen auszugehen, die ihm in den 80ern und 90ern große Aufmerksamkeit einbrachten. Ein weiteres Produkt aus der Mainstream-Fließbandabteilung verfilmter Stories von Besson ist nun „3 Days to Kill“ in dem er Kevin Costner (Der mit dem Wolf tanzt), Hollywooddarling der 90er, wieder auf Actionpfade führt. Der 58-jährige Amerikaner spielt den CIA-Agenten Ethan Renner, dem mitgeteilt wird, dass er unheilbar krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Anstatt bis zum letzten Atemzug die Welt zu retten fährt er lieber nach Paris um seine dort lebende Ex-Frau Christine (Connie Nielson, Gladiator) und seine Teenager-Tochter Zooey (Hailee Steinfeld, True Grit – Vergeltung) zu besuchen. Die jahrelange Entfremdung ist natürlich nicht von heute auf morgen wieder gut zu machen und so muss sich Ethan mächtig anstrengen. Einen Hoffnungsschimmer auf verlängertes Leben bietet ihm die CIA-Killerin Vivi Delay (Amber Heard, Drive Angry), die ihm die Agency schickt. Sie ist im Besitz eines speziellen Medikaments das ihm helfen kann. Die Bedingung: Ethan soll noch einen letzten Auftrag fürs Vaterland erledigen.

Wer nun auf ein fettes Actiongewitter hofft wird enttäuscht. Zwar hat Besson mit McG einen Regisseur engagiert, der in diesem Genre schone einige Beiträge fürs Kino abgeliefert hat (u.a. das vorerst letzte Kapitel der Terminator-Reihe) und auch fürs Fernsehen regelmäßig Actionserien produziert (u.a. auch den TV-Ableger „Nikita“ des gleichnamigen Besson-Spielfilms von 1990) doch hier schafft er es nicht sich zu entscheiden, was er denn eigentlich will. Natürlich gibt es zwei, drei größere Actionsetpieces, natürlich wird mit dem Auto durch die Stadt gejagt, natürlich wird rumgeballert, werden Wohnungseinrichtungsgegenstände zerstört. Das ist aber auf zwei Stunden Erzähldauer gestreckt nicht viel zumal McG sich lieber um die Familienzusammenführung kümmert. Während Liam Neeson in den „Taken“-Filmen als knallharter Hund agiert muss Costner seine soften Seiten entdecken, sich als Daddy, als Retter der Tochter aus Alltagsteenagersituationen beweisen. Daraus versucht der Film seine komischen Momente zu generieren, doch viel gibt der Gegensatz des eiskalten Killers und des liebenden Familienvaters nicht her. Bleibt die Figur der Femme Fatale, der sexy Verführung mit ihrer optischen Wirkung und dem zugehörigem Verhalten. Aus Amber Heards Figur, die Rettung oder Tod für Costner bedeuten kann, hätte man so viel mehr machen können. So wirkt sie schablonenhaft und hat auch nicht allzu viele Szenen im Film. Wie in Bessons letzter Regiearbeit, der etwas verunglückten Mafiakomödie „Malavita“, steht auch für McG die Familie im Mittelpunkt. Und wehe man vergreift sich an ihr.

Mehr Vater-Tochter-Dramödie als Actionbrett. Diese Luc-Besson-Produktion kann man gucken, aber man sollte sich nicht allzu viel davon erwarten.

Text © Markus Klingbeil
13.05.2014

3 Days to Kill

USA/F/GR/RU 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 117 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 21.02.2014 (US) 08.05.2014 (D). Budget: 28 Mio. USD Regie: McG. Drehbuch: Luc Besson, Adi Hasak. Story: Luc Besson. Kamera: Thierry Arbogast. Schnitt: Audrey Simonaud. Musik: Guillaume Roussel. Darsteller: Kevin Costner, Amber Heard, Hailee Steinfeld, Connie Nielsen, Tómas Lemarquis, Richard Sammel, Marc Andréoni, Bruno Ricci, Jonas Bloquet, Eriq Ebouaney.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih