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2016

Bilder © Paramount
** Zoolander No.2
ben stiller


Zwei ehemalige männliche Supermodels werden für eine neue Kampagne aus dem Ruhestand gelockt. Dass sie dabei in eine Falle ihres Erzfeindes tappen ist ihnen lange nicht klar. Eine Agentin der Fashion Police mit eigener Agenda schlägt sich unterstützend auf ihre Seite.

Hansel und Gret… nein, Hansel und Derek sind wieder da. Wer ? In den letzten 15 Jahren scheinen bei irgendjemandem irgendwelche Begehrlichkeiten bzgl. einer Rückkehr dieser beiden Filmfiguren geweckt worden zu sein um nochmal Models, Designer und sonstige Kreative aus der Modebranche durch den Kakao zu ziehen. Hat man also einen Kult verpasst, der sich über die Jahre bei einem Film entwickelt hat, der im Kino kein echter Hit war (28 Mio US-Dollar Kosten / 61 Mio USD Einnahmen weltweit) ? Dass man sogar nach 20 Jahren Pause viel Geld mit der Fortsetzung einer Komödie (mit Originalbesetzung) verdienen kann hat jüngst erst „Dumm und Dümmehr“ gezeigt. Jim Carrey und Jeff Daniels übernahmen 2014 nochmal die Rollen zweier nicht besonders intelligenter Freunde was in Deutschland 403.000 Zuschauer sehen wollten. Eine Ermutigung ?

Jedenfalls übernimmt Ben Stiller (Das erstaunliche Leben des Walter Mitty) für „Zoolander No.2“ wieder Regie und Hauptrolle (als Derek Zoolander) und lenkt das Projekt zudem als einer der Produzenten und Drehbuchautoren. Zudem kann er auf die Unterstützung zweier Rückkehrer in größeren Rollen setzen - die Komödienveteranen Owen Wilson (als Hansel), zuletzt mit „Nachts im Museum 3“ und Will Ferrell (als Schurke Mugatu), zuletzt mit „Daddy's Home – Ein Vater zuviel“ in unseren Kinos. Andere Beteiligte des 2001-Originals springen in Minirollen durchs Bild und machen sich wie unzählige andere Prominente in Blink-and-Miss-Cameos zum Affen. Die von vier Autoren (u.a. auch Justin Theroux, der auch eine kleine Nebenrolle spielt) erdachte Handlung hat dabei wenig Sinn und Verstand. Um dem unbescholtenen Zuschauer überhaupt erst einen Eindruck über das ihn zu erwartende Chaos zu geben muss erst der Sprung in die Jetztzeit erfolgen. Die Nachrichten klären auf (mit dabei sogar CNN-Reporterin Christiane Amanpour). Zoolander hat sich nach dem Einsturz seines Bauprojekts, dem Tod seiner Frau und dem Verlust seine Sohnes (der musste ins Heim, weil Zoolander ein mieser Vater war) von der Welt zurückgezogen und lebt genauso wie Hansel als Einsiedler ohne Wissen was in der Welt vorgeht. Dann kommt Ex-Titanic-Passagier Billy Zane (er spielt sich selbst) und macht jedem ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. Derek und Hansel raufen sich zusammen und wollen nochmal den Laufsteg rocken – in der schönen Stadt Rom. Stattdessen werden sie wie Idioten vorgeführt – von einer Fashion-Diva (unter der Maske kaum wiederzuerkennen: Kirsten Wiig) und einem furchtbar nervenden Jungspund-Modeschöpfer, der als die Zukunft der Branche gilt.

Lustig ist das allerdings selten, kaum ein Gag zündet, weder visuell oder verbal. Da mag Ben Stiller noch so viele prominente Schauspieler, Sänger oder Modeschöpfer engagieren - seine Bemühungen komische Szenen zu produzieren wirken zunehmend hilfloser. Da schickt er Justin Bieber in den Kugelhagel, aber das Selfie vor dem letzten Atemstoß muss sein; ein Kiefer Sutherland (TV-Serie „24“) tritt als Kiefer Sutherland auf, der Hansel liebt und glaubt ein Baby (!) von ihm zu bekommen; Benedict „Sherlock“ Cumberbatch sehen wir als bleiches, androgynes Model über den Laufsteg fliegen. Das Schaulaufen mit dem Label „Ich kann auch selbstironisch“ nimmt kein Ende – auch Tommy Hilfiger ist in seiner Verschwörer-Mönchskutte dabei, Penélope Cruz (The Counselor) als hilfsbereite Agentin der Fashion Police, natürlich in engen Klamotten, muss über ihre Brüste sprechen. Schließlich versucht man mit dem Einsatz von Spezialeffekten für ein lautes Finale den etwas schläfrigen Zuschauer wieder aufzuwecken damit man auch die glückliche Familienzusammenkunft nicht verpasst.

Ziemlich langweilige Satire aufs Mode(l)geschäft, die überquillt vor prominenten Gastauftritten - auch Sting ist sich für diesen Quatsch nicht zu schade.

Text © Markus Klingbeil
10.02.2016


Zoolander No.2

USA 2016. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 100 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 12.02.2016 (US) 18.02.2016 (D). Budget: n/a Regie: Ben Stiller. Drehbuch: Ben Stiller, Justin Theroux, Nicholas Stoller, John Hamburg. Kamera: Daniel Mindel. Schnitt: Greg Hayden. Musik: Theodore Shapiro. Darsteller: Ben Stiller, Owen Wilson, Penélope Cruz, Kristen Wiig, Will Ferrell, Billy Zane, Cyrus Arnold, Justin Theroux, Christine Taylor.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih