Home || Suchen || Aktuell || Kritiken || Festival & Co. || Coole Köpfe || Medien || Downloads || Links || Sitemap
Filmwahl > 0-9 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

 
2013

Bilder © Warner Bros.
*** Vaterfreuden
matthias schweighöfer


Ein Mann, der mit Kinder haben vorher nichts zu tun haben wollte, ändert seine Meinung komplett als er zeugungsunfähig wird. Eine vorher an ein Institut verkaufte Samenspende gibt ihm wieder Hoffnung insbesondere da er herausbekommt welche Frau damit befruchtet wurde.

Matthias Schweighöfer, geb. 1981, hat sich im deutschen Kino festgesetzt und damit hinsichtlich der Frequenz seines Erscheinens selbst Til Schweiger übertroffen. Jedenfalls was die letzten 13 Monate betrifft in denen er in drei erfolgreichen deutschen Spielfilmen (Der Schlussmacher, Kokowääh 2, Frau Ella) zu sehen (zwei Hauptrollen) und seine Stimme in einem Zeichentrickfilm zu hören war. Bei „Vaterfreuden“ führt er zum dritten Mal Regie (erneut in Zusammenarbeit mit Torsten Künstler, der schon an diversen Til-Schweiger-Projekten arbeitete), gibt seinen Input für das Drehbuch und hat als Produzent Einfluss auf das Endprodukt. Zahlreiche Sponsoren, Firmen mit bekannten Namen, arbeiten gerne mit dem sympathischen Schauspieler zusammen was auch den Zuschauern nicht entgehen sollten, die nicht die vielen Logos und Namen im Abspann begutachten. Gesehen haben sie dann einen Schweighöfer-Film wie man ihn erwartet. Nette, familienfreundliche Unterhaltung wie sie auch Til Schweiger seit Jahren höchst erfolgreich produziert. Als Vorlage für die neue Beziehungskomödie dient ein Roman von Murmel Clausen, der neben Schweighöfer und drei anderen Autoren auch am Drehbuch beteiligt war. Das buchtitelgebende Frettchen („Frettsack“) verschwindet zwar im softeren Filmtitel aber nicht aus dem Film selbst, denn ein Biss eben jenes schnuckeligen Tierchens in das Geschlechtsteil des Protagonisten hat paradoxerweise ernste amouröse Folgen.

Schweighöfer spielt den traumatisierten Fahrradfahrer Felix, der ungezwungen ohne Familienplanung aber mit scharfer Freundin (fürs Bett) durchs Leben geht. Im Bekanntenkreis sind kleine Kinder und Babys Lebensthemen, doch selbst als Patenonkel ist Felix nicht so recht für Nachwuchs zu begeistern. Als sein etwas schlicht gestrickter Bruder Henne (Friedrich Mücke) von den Eltern zu ihm geschickt wird bringt der sein Haustier mit – ein Frettchen, das Honig liebt. Henne kommt allerdings auch mit einer Reihe unorthodoxer Ideen wie man Geld verdienen kann, z.B. sich als Testperson für neue Medikamente zur Verfügung stellen oder eben bei der Samenbank sein Erbgut zu deponieren. Da Felix' Spermien Premiumqualität haben werden sie auch gleich weitervermittelt, an die bekannte TV-Sportmoderatorin Maren (Isabell Polak). Ihr selbstgefälliger Freund verschießt nur Platzpatronen so ist die künstliche Befruchtung die Lösung für ein gemeinsames Baby. Nun ächzt das Gebälk unter der Konstruktion der Handlung; es passiert das besagte Malheur, der Sinneswandel, die Angst der Welt nichts Bemerkenswertes zu hinterlassen, der Wunsch das Sperma von der Samenbank zurückzuholen. Das geht aus rechtlichen Gründen nicht dafür ist es irre einfach herauszufinden in welchem Leib jetzt Felix' Baby wächst. Der wird zum Stalker und folgt Maren auf Schritt und Tritt, ist quasi ein zweiter Schutzengel-Bully was aber bei der Dame zunächst nicht so toll ankommt. Trotzdem geht sie seiner simplen Lüge auf den Leim (Felix gibt sich als Interviewer eines Lifestyle-Magazin aus), teilt Ängste, Nöte und Sorgen mit ihm, was sie mit ihrem Freund/Verlobten nicht kann. Dass irgendwann der Knall mit anschließendem Reueverhalten kommen muss ist unvermeidlich.

Weniger Klamauk als in „Der Schlussmacher“ aber sonst wieder das risikolose, mäßig witzige Feel-Good-Movie wie wir es von Schweighöfer mittlerweile gewohnt sind.

Text © Markus Klingbeil
30.01.2014

Vaterfreuden

D 2013. Farbe. Originalsprache: Deutsch. Länge: 111 Min Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 06.02.2014 (D). Budget: n/a Regie: Matthias Schweighöfer mit Co-Regisseur Torsten Künstler. Drehbuch: Sebastian Wehlings, Christian Lyra, Andrea Willson, Murmel Clausen, Matthias Schweighöfer. Romanvorlage: Murmel Clausen ("Frettsack") Kamera: Bernhard Jasper. Schnitt: Stefan Essl. Musik: Martin Todsharow. Darsteller: Matthias Schweighöfer, Isabell Polak, Friedrich Mücke, Tom Beck, Katharina Schüttler, Luise Bähr, Alexander Khuon, Moritz Grove, Lina Hüesker.
Suchen || FAQ || Impressum || Sitemap
© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih