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2007
Bilder © Rifkin-Eberts
*** Timber Falls
tony giglio


Das verliebte Pärchen Mike (Josh Randall) und Sheryl (Brianna Brown) macht sich auf den Weg zu einer Wochenendexkursion in einem der schönen Nationalparks, die West Virginia zu bieten hat. Doch statt die vom Ranger empfohlenen sicheren Pfade zu nehmen nimmt man sich die Abenteuerroute zu den ‚Timber Falls' vor, die laut Aussagen einer zufällig (!?) vorbeispazierenden Frau viel schöner ist. Nicht von ungefähr wird man im Verlauf der Wanderung von drei einheimischen Burschen darüber aufgeklärt, warum man Städter nicht besonders mag. Als sie dann auch noch in die Fänge religiöser Fanatiker geraten ist der Spaß endgültig vorbei.

Altes Spiel, neues Glück ? Wer in Wäldern von vorgeschriebenen Pfaden abweicht, der darf sich nicht wundern, wenn er von Hinterwäldlern einkassiert, gefoltert und ermordet wird. So lehrt uns jedenfalls das Horrorgenre. Und leider ist hier bei Tony Giglios Nachfolgefilm zum Cop-Thriller ‚Chaos' (2006) keine frische Brise zu bemerken. Die Horror-Konventionen werden strikt befolgt und nach dem Schockauftakt, der einen Vorgeschmack auf das Finale gibt, gibt sich ‚Timber Falls' doch sehr handzahm. Gewaltszenen passieren im Off oder sind so gefilmt, dass kein Splatter- oder Gorespezialist seine Arbeit aufnehmen muss. Für's Genre nicht ungewöhnliche Sexszenen sind verhalten inszeniert. Die ganze erste Hälfte ist vielmehr ein Teaser für den Schlussakt in dem dann scheinbar alles nachgeholt werden muss - Folterszenen inklusive Enthauptung - was vorher versäumt wurde.

Dabei spielt das Script von Daniel Kay, Regisseur des Independent-Streifens "Way off Broadway" (2001), mit unseren Erwartungen, die anfangs auch erfüllt werden, wenn drei ortsansässige Typen das Paar Mike und Sheryl beim Sex überraschen und genüsslich mit ihren Gewehren vor ihnen herumfuchteln. Doch dieser bedrohliche Moment und eine stärkere Einbindung dieser ungemütlichen Gesellen in die Handlung wird versäumt, stattdessen konzentriert sich dann alles auf die religiösen Fanatiker, die wie die direkten Nachkommen des Horror-Pärchens Vincent Gallo und Jennifer Tilly aus "Hide & Seek" (2000) wirken. Und wäre das nicht genug existiert noch ein im Gesicht verunstalteter, geistig etwas zurückgebliebener Sohn, der ziemlich scharf auf Sex mit Sheryl ist und ansonsten Mädchen mit rostigem Schneidwerkzeug durch die Wälder jagt.

Die Zutaten zum Gericht sind also allgemein bekannt und wie es so ist mit einem Gericht dass man zigmal vorgesetzt bekommen hat, bleibt die Euphorie aus. Logische Ungereimtheiten darf man auch hier gerne wieder suchen und finden z.B. muss man sich wundern wie ein Funkgerät noch im mehrere Meter unter der Erdoberfläche liegendem Verließ funktionieren kann und Handys, die vorher kein Netz fanden, plötzlich wieder funktionieren. Sei's drum. ‚Timber Falls' ist kein langweiliger und kein aufregender Film und er macht weniger Laune als z.B. ‚Wrong Turn' (zu dem im übrigen bereits in den USA das Sequel im Oktober auf DVD herausgebracht wird), reiht sich damit auch nur in die Reihe der durchschnittlichen Horrorstreifen ein. Immerhin preiswert wird `Timber Falls' wohl gewesen sein - viele Aufnahmen wurden in Rumänien gedreht und die CGI-Effekte sind auch nicht allzu prickelnd.

Tony Giglios erster Versuch im Horror-Genre ist zwar keine große Enttäuschung, der große Wurf ist es aber ebenso wenig. Spielt er anfangs noch mit den Erwartungen des gernreerfahrenen Zuschauers, hält die Blutkonserven erst mal weitgehend unter Verschluss und serviert uns die Konfrontation eines braven Pärchens mit einer Gruppe ungemütlicher Einheimischer zum Warm-up so bleibt es nach dem folgenden Aufeinandertreffen mit den religiösen Fanatikern doch sehr konventionell und überraschungsarm. Die Gore-Effekte zum Finale können's auch nicht mehr rausreißen, so dass man im Endeffekt mit ‚Timber Falls' nur solide Horrorkost mit ein paar netten Sprüchen serviert bekommt. Für's Heimkino geeignet, die Kinotauglichkeit darf angezweifelt werden.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 03.08.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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