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2007
Bilder © Warner Bros.
*** Shoot 'Em Up
michael davis


Ein Mann namens Smith (Clive Owen) ist zur falschen Zeit am richtigen Ort als er beobachtet wie eine schwangere Frau vor einem unfreundlich wirkenden, pistolenbewaffneten Mann flüchtet. Und Smith ist nun mal ein guter Kerl und mischt sich ein, was für ihn, das Baby und die Fetish-Hure Donna (Monica Bellucci) unangenehme Folgen hat.

Wenn man sich die Filmtitel übers Jahr so betrachtet so sind einige kuriose Titel mit dabei, die z.T. noch eigenwillig übersetzt den unwissenden Zuschauer verwirren oder erleuchten sollen. Bei ‚Shoot em Up' ist das ganz sicher nicht der Fall, denn der Name hier ist Programm. Nicht nur das ein Waffenkonzern in der konfusen Handlung eine Rolle spielt, die Produkte selbst werden äußerst häufig eingesetzt. Es wird geballert und geballert - aus allen Lagen, mit einer Vielzahl an Knarren, mal einhändig, mal beidhändig, im Stehen, Liegen, Sitzen und sonstigen (Sex-)Positionen, die sich Drehbuchautor und Regisseur Michael Davis für sein Wunschprojekt so vorstellen konnte.

Dass die Aktionen dermaßen übertrieben, ja comichaft wirken und einer realitätsfernen Ästhetik folgen ist das schnell erschöpfte Konzept dieser Gangsterballade. Clive Owen als cooler, extrem gesundheitsbewusst lebender Killer wider Willen ist dabei das Bindeglied und Hauptakteur dieser Actionorgie. Davis führt Owen in einer ziemlich lässigen Art in die Filmhandlung ein indem er ihn zum Entbindungshelfer und im folgenden Beschützer des Neugeborenen macht. Das Vorbild ist klar erkennbar - Chow Yun-Fats Charakter aus John Woos ‚Hard Boiled' (1992). Mit Baby unterm Arm meistert Owen alle Schwierigkeiten, entkommt Fallen und einer von Bösewicht Paul Giamatti angeführten Armee an Killern mit nervösen Zeigefingern. Doch darin liegt auch das Problem.

Davis versucht immer die vorhergehende Szene mit der nächsten weiter zu toppen und um so absurder wird die Handlung bzw. die Geschichte an sich interessiert gar nicht mehr. Da kann auch sexy Monica Bellucci (Irréversible, 2002) als laktierende Prostituierte mit Herz nur optische Glanzpunkte setzen. Aber ihre Figur mutiert nicht wie man es aufgrund des Handlungsverlaufs fast schon erwartet hätte zur Kampfamazone. Diesen Spaß gönnt uns Davis nicht. Dafür amüsiert Paul Giamatti (Sideways, 2004) in einer ungewohnt forschen und redseligen Rolle als Gangster mit nerviger Ehefrau. Doch die überfrachteten Szenen haben ihren Preis. ‚Shoot ‚em up' leidet ebenso wie ‚Smokin Aces' (2006) an dem Irrglauben, dass Coolness und eine flache Handlung einen durchgängig unterhaltsamen Film ergibt. Im vorliegenden Fall ist das Konzept schnell verbraucht und ermüdend. Wie's besser geht zeigen Filme wie ‚Dobermann' (1997) und ‚Boondock Saints' (1999).

Ein karottenkauender Clive Owen ist so cool wie anno dazumal als Driver in den BMW-Spots und zeigt, dass auch er ein interessanter James Bond geworden wäre. Lässig manövriert er sich, Monica Bellucci und das Baby durch eine wirre Story voller Einschusslöcher. Doch durch den Überfluss an absurden Szenen beraubt Regisseur Davis den einzelnen Aktionen ihrer Wirkung. Weniger wäre hier mehr gewesen. Und ein ausgefeilteres Drehbuch hätte sicher auch positiv zu Buche geschlagen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 25.09.2007

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih