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Titel:
- The Ruins

Jahr:
- 2008

Land:
- USA/AUS

Starttermin:
- 04.04.2008 (US)
- 26.06.2008 (D)

Länge:
- 91 min

Budget:
-

Einspiel:
- 17.5 million USD

Regie:
- Carter Smith

Buch, Screenplay:
- Scott B. Smith

Kamera:
- Darius Khondji

Schnitt:
- Jeff Betancourt

Darsteller:
- Jonathan Tucker
- Jena Malone
- Laura Ramsey
- Shawn Ashmore
- Joe Anderson
- Sergio Calderón
- Jesse Ramirez
- Balder Moreno
- Dimitri Baveas
- Patricio Almeida Rodriguez
Kritiken > Horror

Ruinen

Inhalt

Eine Gruppe Studenten befindet sich im Urlaub in Cancun, Mexiko und will am Tag vor dem Abflug nochmals eine Abenteuertour zu einer Ruinenstätte abseits üblicher Touristenpfade machen. Dort angekommen wartet aber statt Spaß nur Grauen pur und niemand wird ihnen zu Hilfe kommen.

Kritik

Scott B. Smith und Carter Smith sind keine Namen, die man kennen muss. Der erste Smith war allerdings schon einmal vor 10 Jahren für einen Oscar nominiert in der Kategorie ‚Best Adapted Screenplay' für Sam Raimis ‚Ein einfacher Plan. Der zweite Smith hat bisher nur Kurz- und Werbefilme gedreht und war in der Modebranche als Fotograf tätig. ‚Ruinen' ist sein erster Kinofilm. Und er begibt sich dabei auf altbewährte Horror-Pfade wo Blutspritzereien mehr zählen als eine vernünftige Handlung. Bis es dann allerdings zum ersten Todesfall kommt und Körperteile abgetrennt werden dauert es ein wenig, denn zunächst wird versucht die sorglosen jungen Menschen als Sympathiefiguren zu etablieren. Clever verhält sich die Gruppe - zwei amerikanische Pärchen, ein Grieche und der Deutsche Mathias - aber nicht, denn sind sie nicht nur auf dem Weg zu einer abseits gelegenen, auf Touristenkarten nicht verzeichneten Tempelstätte irgendwo im Dschungel Mexikos, nein auch die obligatorische Warnung eines Einheimischen wird lächelnd ignoriert. So kommt es wie es kommen muss, die flotte Tagestour wird zum Albtraum, spätestens dann als der erste Tourist bei den Ruinen von aufgebrachten Ortsansässigen getötet wird. Die Jagen allerdings Menschen nicht zum Spaß, sondern nur, wenn sie Hautkontakt mit den Pflanzen haben, die die Mayaruinen umwuchern.

Klingt nach Öko-Terror à la Killertomaten aus den 80ern oder trashigen Schlangenbegegnungen à la Anaconda. Ist es auch, denn diese Pflanzen begnügen sich nicht damit Photosynthese zu betreiben sondern sind auf Menschenfleisch aus. Die Computertricks sind dabei schön anzusehen, auch die Schockeffekte sind überzeugend und setzen in ihrer Deutlichkeit auch ein Zeichen gegen Kinderkram-Horror wie zuletzt in ‚Prom Night - Eine gute Nacht zum Sterben'. Sonst bleibt wenig haften, denn die weitgehend unbekannten Darsteller, die 24jährige Jena Malone (Donnie Darko, Cold Mountain, Stolz und Vorurteil) werden manche wiedererkennen, hantieren mit emotionsgeschüttelten Grimassen und schwachen Dialogen so lasch als wollten sie es nur schnell hinter sich bringen. Und da Extremsituationen für eine ganz neue Gruppendynamik sorgen überlässt man das Zerfleischen nicht nur den klingeltonimitierenden Pflanzen sondern greift sich auch gegenseitig auf physischer und psychischer Ebene an. Hier allerdings ein die Spannung wenig ankurbelnder Ansatz.
Da reibt man sich eher verwundert die Augen, ruft man sich wieder in Erinnerung, dass Scott B. Smith schon mal eine ansprechendere Buchvorlage (Ein einfacher Plan) lieferte. Eben deswegen war auch Schauspieler Ben Stiller Feuer und Flamme für Smiths Survivalhorrorstory, dessen Filmrechte er zusammen mit Produzent Stuart Cornfeld, ein langjähriger Weggefährte Stillers, für die gemeinsame Firma Red Hour Films erwarb bevor die Geschichte überhaupt veröffentlicht wurde. Als Dreamworks dann mit einstieg schrieb Smith gleich selbst das Drehbuch. In den USA lief der on Location in Australien und in den dortigen Warner Studios gedrehte Film nicht besonders gut und rutschte bereits nach den Plätzen 5 und 8 in der dritten Woche aus den Top10 der Charts.

FAZIT

‚Ruinen' ist nichts weiter als logikfreier Horror mit 08/15-Set up, der zwar tricktechnisch überzeugt und auch bei der Zurschaustellung der Schockeffekte äußerst aufmerksamkeitswirksam und blutig zur Sache geht aber ansonsten die schwache Darstellerriege nur als Opferlämmer fleischfressender Pflanzen nominiert. Nicht wirklich schlecht wie ‚The Happening' aber immer noch unterdurchschnittlich dank holpriger Dialoge und wenig überzeugendem Spannungsaufbau.

[2/5]

Markus Klingbeil. 26.06.08
Bilder (c) Universal Pictures International Germany
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