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2009
Bilder © Verleih
**** The Message
Chen Kuo-fu, Gao Qunshu


Nanking 1942. Der chinesische Untergrund wehrt sich gegen die Besatzung mit Attentaten auf hochrangige japanische Offiziere und Mitglieder der von den Japanern kontrollierten chinesischen Übergangsregierung. Als Takeda (Huang Xiao-ming), örtlicher Leiter des japanischen Geheimdienstes, eine undichte Stelle bei chinesischen Kollaborateuren der Spionageabwehr vermutet versammelt er fünf Verdächtige in einem abgelegenen Schloss um den Schuldigen zu ermitteln. Und dabei ist ihm jedes Mittel recht.

Mit "Gefahr und Begierde" (2007) verlieh Ang Lee seinem im Shanghai des Zweiten Weltkrieges stattfindenden Spionagedrama eine höchst erotische Komponente in dessen Fortgang ein chinesischer Kollaborateur in die Falle gelockt werden sollte. Bei Chen Kuo-fus erster Regiearbeit seit dem durchwachsenen Fantasy-Thriller "Double Vision" vor sieben Jahren sind die Vorzeichen etwas anderes und fünf Chinesen werden von einem ehrgeizigen, stolzen Japaner durch die Mangel gedreht. Denn einer von ihnen arbeitet gegen die Besatzermacht und unterstützt die Widerständler indem er oder sie streng geheime Informationen verrät - übermittelt in Form eines spezielle Schriftgeheimcodes.

Die buntgemischte Gruppe besteht aus zwei Frauen und drei Männern, die für einige Tage in einem Schloss einquartiert werden. Die anfangs höfliche, ja zivilisierte Umgangsweise und Speisung von kulinarischen Köstlichkeiten schafft allerdings nur eine kurzfristige trügerische Idylle, denn schon bald entstehen aus den ersten Einzelverhören Konflikte. Während die Hakenkreuzflagge in geräumigem Ambiente an der Wand aufgehängt wird und junge Mädchen deutsche Volkslieder einüben beginnen sich die Verdächtigen gegenseitig zu beschuldigen um sich selbst jeglichen Verdachts zu entledigen. Jedes unbedachte private Wort wird dabei von den Abhörgeräten in den Wohnräumen registriert um es bei Folgeverhören gegen die jeweiligen Personen zu verwenden.

Chen Kuo-fu schafft es dabei mit seinem Co-Regisseur Gao Qunshu die Spannungsschraube stetig anzuziehen und regt gleichzeitig zum munteren Rätselspiel an. Diese Art der dramaturgischen Entwicklung mit der kontinuierlichen Verminderung der Verdächtigen hat man zwar schon häufig gesehen, verliert aber auch in dieser Inszenierung nichts von seiner Faszination. Denn nicht nur die optische Komponente mit toller Ausstattung, einer eleganten Bildsprache und einer hervorragenden Kameraarbeit von Jake Pollock mit seinen länger andauernden Kamerafahrten überzeugt hier. Auch die eindrucksvoll agierenden Darsteller (u.a. Li Bingbing, The Forbidden Kingdom) tragen einen großen Teil zu dieser sehenswerten Verfilmung des Romans von Mai Jia bei. Das 2007 veröffentlichte Buch "The Message" ist der dritte Teil seiner Spionageromantrilogie.

Das Ambiente des Films erinnert dabei auch an viele amerikanische Filme, bei denen heldenhafte Alliierte Nazi-Burgen stürmen um Stützpunkte zu zerstören oder um eigene Leute zu befreien. Und man spürt fast den Geist einer Agatha Christie oder Edgar Wallace. In einem anderen Sinne heldenhaft verhält sich auch in "The Message" der eine oder andere, wenn es darum geht grausamen Foltermethoden durchzustehen. Auch wenn diese Taten von einem Japaner angeordnet werden wird vermieden aus dieser Figur einen oberflächlichen, stereotypen Bösewicht zu machen. Vielmehr zeigt sich wie sehr Familienehre und -stolz in der japanischen Kultur verwurzelt sind und Schande quasi weitervererbt wird. Dies wieder gutzumachen hat dann auch höchste Priorität und dabei sind alle Mittel recht.

Elegant gefilmter, toll besetzter, spannender Spionagethriller vor dem Hintergrund des besetzen Chinas zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 05.04.2010

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih