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2008
Bilder © Senator/Central Filmverleih
**** Forbidden Kingdom
rob minkoff


Ein amerikanischer Martial-Arts-Fan wird auserkoren den verfluchten Affenkönig zu befreien und die Herrschaft des Jadefürsten zu beenden. Dem praktisch inkompetenten Jüngling werden bei seiner Mission zwei Martial-Arts-Könner zur Seite gestellt, die sich alle Mühe geben, den Burschen fit für die Welt und deren Herausforderungen zu machen.

Hollywood hat spätestens bei "Tiger & Dragon" gemerkt, dass mit chinesischen Geschichten und Martial-Arts-Input auch in Amerika Geld zu machen ist. Und Namen wie Jackie Chan und Jet Li sind den meisten Mainstream-Kinogängern ohnehin ein Begriff. Chan und Li sind seit Jahrzehnten erfolgreich im Geschäft und drehen sowohl in China/Hong Kong als auch Amerika. Eine bisherige Zusammenarbeit auf der Leinwand gab es interessanterweise aber nie. Als bekannt wurde, dass eine amerikanische Produktion das Unmögliche vollbracht hatte beide Martial-Arts-Meister an den Tisch zu bringen, durfte Skepsis angebracht sein.

Mit einem Regisseur namens Rob Minkoff, der bisher nur familienkompatible Filme wie "Stuart Little Teil 1 & 2" und zwei Disney-Filme drehte (darunter der Zeichentrick-Hit "König der Löwen) und einem Script vom Italo-Amerikaner John Fusco mit "Hidalgo"- und "Young-Guns 2"-Referenzen waren die Aussichten auf ein knackiges Martial-Arts-Abenteuer nicht gerade rosig. Das Resultat ist aber erfreulicherweise äußerst ansehnlich was natürlich auch Hong-Kong-Import Yuen Woo-Ping zu verdanken ist, der seinen Landsmännern Li und Chan als action director ordentlich Beine macht und auch die übrige Crew in gutem Lichte erscheinen lässt. Denn die physisch anstrengenden und aufregenden Auseinandersetzungen ziehen sich zahlreich durch die Handlung.

Die ist dann allerdings weniger bemerkenswert und beginnt amerikafreundlich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wenn ein Fanboy namens Jason Tripitikas, gespielt vom 20jährigen Michael Angarano, in den Besitz eines sagenumwobenen Stabes gerät, der dem Affenkönig gehört. Den wiederum hat ein Fluch in die Knie gezwungen und Jason ist zur Rettungsmission auserwählt worden. Und plötzlich findet sich der Grünschnabel im alten China wieder und wird vom trinkfreudigen Martial-Arts-Experten Lu Yan (Jackie Chan) unter die Fittiche genommen. Auf ihrer Reise machen sie zudem die Bekanntschaft eines hübschen , schlagkräftigen Mädels namens Goldener Sperling (Yifei Liu) und einem schweigsamen Mönch (Je Li). Was folgt ist eine launige Szenenabfolge, bei der Jason von seinen zwei gestrengen Lehrern Jet Li & Jackie Chan in die Geheimnisse der Kampfkunst eingeweiht wird und sich auch praktisch gegen allerhand aufkreuzender Gegner erproben darf.

Das sind vertraute Elemente aus westlichen und fernöstlichen Filmen, die dazu dienen die ungleichen Weggefährten für den finalen Kampf gegen den Oberschurken zusammenzuschweißen. Es ist natürlich etwas schade, dass das direkte Kräftemessen von Chan und Li erst jetzt zustande kommt. Chans beste Zeiten waren sicher in den 80ern und Anfang der 90er. Zum Zeitpunkt des Drehs war Chan stolze 53 Jahre. Li ist 9 Jahre jünger und hat zuletzt in "Fearless" (2006) gezeigt, wie gut er noch in Form ist. Wenn die beiden in "Forbidden Kingdom" aufeinandertreffen und sich erstmalig wild mit Händen, Füßen und Hilfsgegenständen bekämpfen, weil sie nicht wissen, dass man auf der gleichen Seite steht, dann enttäuscht das Dargebotene aber überhaupt nicht. Die Action-Helden aus Hong Kong/China haben es nicht verlernt eine gute Show hinzulegen. Bei aller realer Action ist es moderne Tricktechnik und Hilfsdrähte die unterstützend eingesetzt werden um der Schwerkraft dabei ein Schnippchen zu schlagen.

Und auch die folgenden Kampfszenen sind abwechslungsreich gestaltet um die Handlung auszuschmücken und voranzutreiben. Dank der sehenswerten Locations (der Film wurde fast komplett in China gedreht) und einer guten Kameraarbeit von Peter Pau (Tiger & Dragon, Shoot em Up) vergisst man zeitweise sogar den Hollywoodursprung dieses Projektes.

Das Aufeinandertreffen von Jet Li und Jackie Chan enttäuscht nicht. Im Gegenteil. Es dominieren tolle, mitreißende Kampfchoreographien von Yuen Woo-Ping und machen den Film für Action- und Genrefans zur Pflicht. Da sieht man dann auch gerne über eine weniger originelle familienfreundliche Story hinweg. Es hätte dem Film allerdings gut getan hätte er eine stärkere chinesische Tonfärbung gehabt. Aber die muss leider wegen der Gewohnheiten eines untertitel-lesefaulen (amerikanischen) Mainstreampublikums kapitulieren.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 19.04.2009

Forbidden Kingdom
(The Forbidden Kingdom)

USA/China 2008. Farbe. Originalsprache:Englisch/Mandarin. Länge: 113 Min. Bildverhältnis: 1:2.35 Kinostart: 18.04.2008 (USA) 16.04.2009 (D). Budget: 55 Mio. USD Einspiel: 52 Mio. USD (USA) 129 Mio. USD (weltweit) Regie: Rob Minkoff. Buch: John Fusco. Kamera: Peter Pau. Schnitt: Eric Strand. Musik: David Buckley. Darsteller: Jet Li, Michael Angarano, Jackie Chan, Yifei Liu, Collin Chou, Juana Collignon, Morgan Benoit, Bingbing Li.

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