2013
Bilder © Warner Bros.
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*** Pacific Rim
guillermo del toro
Die Welt wird bedroht von Kreaturen aus dem Meer. Ein kleiner Haufen Elitekämpfer unter dem Kommando von Captain Stacker Pentecost versucht von Hong Kong aus das Ende der Menschheit zu verhindern.
Man stelle sich vor die Dinosaurier-Episode vor vielen Millionen Jahren war die gescheiterte Mission die Erde zu erobern, zu bewohnen und ihre Ressourcen auszusaugen. In den 2020ern kommt das Revival, kriegt es die Menschheit diesmal persönlich mit Monsterkreaturen zu tun, die eine Spalte im Pazifischen Ozean als Eintrittstür zu unserer Welt nutzen. Eine friedliche Ko-Existenz ist nicht möglich, die zerstörerische Kraft der facettenreichen, intelligenten New-Age-Dinosaurier ist kaum zu bremsen. Selbst riesige Mauern an Festlandsgrenzen bieten keinen dauerhaften Schutz. Militärische Aktionen schlagen mehrfach daneben, außerdem kommen immer wieder neue Kaijus (so nennen sie diese Wesen) aus dem Meer empor deren Nervensysteme scheinbar untereinander vernetzt und damit lernfähig bzgl. der Vernichtungsmethoden der Menschen sind. Nun, was macht der Mensch ? Er baut riesige Roboter, nennt sie Jaeger und braucht jeweils zwei ausgebildete Personen deren Hirne über eine spezielle Technologie miteinander verbunden sind um den metallischen Fighter zu steuern.
Der mexikanische Regisseur Guillermo del Torro, Regisseur „fabel“hafter Werke wie „Pan's Labyrinth“, „The Devil's Backbone“ und der beiden „Hellboy“-Streifen, erfüllt sich hier einen Kindheitswunschtraum. Als erklärter Fan von Monsterfilmen des vergangen Jahrhunderts zollt er hier seinen Vorbildern Honda Ishiro, Regisseur vieler Godzilla-Filme der 50er und Stop-Motion-Trickser-Legende Ray Harryhausen Tribut (auch lesbar im Abspann). Mit den heutigen computertechnischen Möglichkeiten kann del Torro natürlich optisch viel deutlicher auf den Putz hauen als die Pioniere aus der Vergangenheit und wenn es das ist was der Zuschauer sehen will – Krawallkino für die Augen – dann ist er hier richtig. Das Sommerkino steht ohnehin nicht für subtil verfilmte Themen sondern - so zeigen es uns auch 2013 diverse 100-Mio-plus-X-teure Produktionen wie „Iron Man 3“ oder „Man of Steel“ - dafür ganze Städte und Landstriche in Schutt und Asche zu zerlegen. Logik steht da nicht auf dem Programm. Und ein Ende ist nicht in Sicht, auch die Auto-Robotor-Aliens von „Transformers“ werden zurückkommen und „Godzilla“, in den 90ern vom Schwaben Roland Emmerich aufgefrischt, trampelt 2014 wieder auf unseren Leinwänden.
Bei all dem visuellen Overkill bleibt die Frage nach der eigentlichen Geschichte, den Charakteren, die sich in dieser fiktiven Bedrohung befinden und um einen Ausweg kümmern müssen. „Pacific Rim“ bietet hier erwartungsgemäß nur das nötigste. Einen kampfbereiten jungen Mann (Charlie Hunnam, bekannt aus der TV-Serie Sons of Anarchy), dessen Bruder beim Einsatz gegen die Kaijus starb; eine energische junge Frau (Rinko Kikuchi, Babel), die als kleines Kind durch die Monster ihre Eltern verloren hat und einen fokussierten Captain (Idris Elba, RocknRolla), der während des Krieges gegen die unbeliebten Gäste auch sein persönliches Leid erfahren hat. Dann setzt man das Team zusätzlich unter Zeitdruck indem die Regierungen der Welt gemeinsam beschließen das Jaeger-Programm zu terminieren, weil man keine Erfolgsaussichten mehr sieht. Also müssen selbst Retro-Jaeger-Roboter, die „analogen“ Blechbüchsen, wieder zum Einsatz kommen, weil keine Ressourcen für die hochtechnisierten Modelle mehr vorhanden sind. Für Witz in der Story sorgen wieder mal die Nerds, zwei Typen, die auf wissenschaftlichem Wege die Schwächen der Kaijus analysieren und Strategien zur Bekämpfung entwickeln sollen, es aber schwer haben ernst genommen zu werden. Ron „Hellboy“ Perlman nutzt diesen Nebenstrang der Geschichte zu einem skurrilen Auftritt als geschäftstüchtiger Organhändler, der tote Kaijus ausweidet und deren Einzelteile auf dem Schwarzmarkt verhöckert.
Tricktechnisch perfekte Kämpfe zwischen Robotern und Monstern in einer ansonsten wenig herausfordernden Geschichte machen den Film zum Pflichtprogramm für Fans des Krawallkinos. Im Gegensatz zum letztjährigen Alienkampf auf dem Wasser - „Battleship“ - macht del Torros Version immerhin stellenweise Spaß.
Text © Markus Klingbeil
22.07.2013
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Pacific Rim
USA 2013. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 131 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 12.07.2013 (USA) 18.07.2013 (D). Budget: 180 Mio. USD Story: Travis Beacham. Screenplay: Guillermo del Toro, Travis Beacham.Kamera: Guillermo Navarro. Schnitt: Peter Amundson, John Gilroy. Musik: Ramin Djawadi. Darsteller: Charlie Hunnam, Idris Elba, Rinko Kikuchi, Diego Klattenhoff, Charlie Day, Burn Gorman, Max Martini, Clifton Collins Jr., Robert Kazinsky, Ron Perlman. |
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