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2012
Bilder © Disney/Pixar
** Merida - Legende der Highlands
mark andrews, brenda chapman, steve purcell


Eine junge Prinzessin will sich nicht unterordnen und beschwört damit eine Katastrophe herauf, die sie nur selbst wieder in Ordnung bringen kann.

Wenn ein Trailer schon viele Monate im voraus das nächste Werk aus der Animationsschmiede Pixar ankündigt dann steigt die Vorfreude, denn Pixar hat in fast 20 Jahren viele schöne, spannende, lustige, interessante Geschichten durch Rechenpower auf die Kinoleinwand gezaubert. In den letzten Jahren waren die Werke dann aber nicht immer so großartig, dass sie sich von der Konkurrenz im Unterhaltungswert unterschieden haben. Die beiden „Cars“-Filme oder auch „Ratatouille“ und „Oben“ haben die inhaltliche Qualität der „Toy-Story“-Filme, von „Die Monster AG“ oder „Findet Nemo“ nicht erreichen können. Dass aber der Tiefpunkt noch nicht erreicht war zeigt nun dieses Mittelaltermärchen, das uns Pixar diesen Sommer vorsetzt. An der Optik gibt es wieder nichts zu meckern, auch der dreidimensionale Eindruck enttäuscht nicht, doch die Geschichte als Hauptargument warum man denn seine Zeit opfern sollte enttäuscht gewaltig. Wenn es um Mittelalter geht, dann führt kein Weg vorbei an Dreamworks „Drachenzähmen leicht gemacht“, der vor zwei Jahren in unseren Kinos lief und 1.6 Mio Zuschauer anlockte. Auf die Fortsetzung dieses Animationshits müssen wir allerdings noch bis 2014 warten.

Hier geht es aber um Merida, das Mädchen mit Pfeil und Bogen, mit feuerrotem Haar, das keine Haube bändigen kann – sie soll verheiratetet werden. Das widerspricht ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung. Die potentiellen Kandidaten finden es wiederum ärgerlich, dass sie extra mit ihren Clans angereist sind und nun mit leeren Händen nach Hause segeln sollen. Soweit so gut, noch Zünden die Gags. Und wenn alle feiern passiert schon irgend was. Dann kommt das große Zerwürfnis zwischen Tochter und Mutter (Vater hält sich raus) und der heimliche Gang zur Zauberin, die dafür sorgen soll, dass die Mutter nicht mehr nervt, sorgt für Unheil. Pixar bindet uns jetzt einen großen Bären auf und langweilt den Zuschauer mit einer Familie-muss-doch-zusammenhalten-Geschichte, bei der jeder seine Fehler eingestehen muss, Verständnis für den anderen aufbringen soll etc. Ist jetzt thematisch kein Neuland für Pixar, riecht aber noch strenger nach Disney und ist von diesem Produktionshaus auch schon besser erzählt worden. Im Original vertraut man bei der Stimmenwahl auf Schotten und Engländer (u.a. Kelly Macdonald, Billy Connolly, Emma Thompson) was auch Sinn macht, spielt die Handlung doch in den Hochebenen Schottlands. In der Synchronisation fällt dieser reizvolle Aspekt des lokalen Dialekts weg. Stattdessen müssen wir uns mit Nora Tschirner in der Titelrolle abfinden.

Eine fesche junge Frau übertrumpft die Männer ihrer Altersklasse hat aber Defizite in familiärer Kommunikation. Hätte spaßig werden können, ist aber leider nur brav-langweilige Disney-Pixar-Konfektionsware.


Text © Markus Klingbeil
01.08.2012

Merida - Legende der Highlands
(Brave)

USA 2012. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 93 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 22.06.2012 (US) 02.08.2012 (D). Budget: 185 Mio USD. Einspiel: n/a Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman, Steve Purcell. Story: Brenda Chapman Screenplay: Mark Andrews, Brenda Chapman, Steve Purcell, Irene Mecchi. Kamera: n/a Schnitt: Nicholas C. Smith. Musik: Patrick Doyle. Deutsche Stimme(n): Nora Tschirner u.a.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih