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2008
Bilder © Universal
*** Madagascar 2
eric darnell, tom mcgrath


Die New Yorker Zootiere um Löwe Alex haben Sehnsucht nach der Heimat und beschließen Madagascar den Rücken zu kehren. Das notdürftig geflickte Flugzeug der Reisegruppe stürzt aber mitten in der Savanne Afrikas ab und so kommt es zum unverhofften Wiedersehen zwischen Alex und seinen Eltern, denen er vor vielen Jahren von Tierfängern entrissen wurde. Auch die Mitreisenden purzeln in turbulente Abenteuer.

Eine Fortsetzung zum Original aus dem Jahre 2005 wurde quasi schon auf der damaligen Promotiontour beschlossen. Genug interessante Ideen präsentierten sich den Regisseuren Eric Darnell und Tom McGrath. Das weltweite Einspielergebnis von 533 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ließ den Dreamworks-Bossen auch keine andere Wahl als für eine Fortsetzung grünes Licht zu geben. In Deutschland war ‚Madagascar' 2005 der beliebteste Animationsfilm (hinter "Harry Potter und der Feuerkelch" sogar der zweiterfolgreichste Film überhaupt) und lag mit 6.7 Mio. verkauften Tickets deutlich vor "Robots" aus dem Hause Twentieth Century Fox (1.7 Mio). Mit "Kung Fu Panda" klingelten die Kassen für Dreamworks diesen Sommer schon sehr laut (ein Sequel ist bereits in Planung) und auch ‚Madagascar 2' setzte sich am ersten Spielwochenende mit Einnahmen von 63 Mio. USD an die Spitze der US-Kinocharts. Leider ist die Umsetzung der Ideen für ‚Madagascar 2" beim Auftritt der Unmengen an geschichtsantreibenden Charakteren weitaus konventioneller und weniger "frisch" ausgefallen als erhofft. Da hat Disneys bei uns erst im Januar 2009 anlaufender Animationsbeitrag ‚Bolt - Ein Hund für alle Fälle' weitaus mehr Unterhaltungswert.

Die Zootiere, die Städter also, müssen sich jetzt mit der rauen Wildnis herumschlagen und in 1 ½ Stunden Spielzeit erkennen, dass sie nur gemeinsam dieses Abenteuer bestehen können. Zentralfigur der Handlung ist Alex, Beruf: Showlöwe (aus Manhatten), der vom Kämpfen null Ahnung hat, stattdessen aber flott das Tanzbein schwingt. Bald muss er aber merken, dass ihm das hier wenig Nutzen bringen wird insbesondere da die Tradition des Löwenrudels ein kräftemessendes Aufnahmeritual vorsieht. Da kann ihm auch der wieder aufgefrischte Familienbund mit Vater - noch der Chef der Löwenmeute - und Mutter nicht helfen und so steckt der Held eine bittere Niederlage ein. Dass sich Alex den Respekt des Rudels dann auf andere Weise verschafft und gegen den langweiligen Bösewicht (ein intriganter Löwe) durchsetzt ist nur eine Frage der Zeit. Vorhersehbar und kindgerecht ist die ganze Geschichte aufgebaut und bietet leider zu wenig für ein erwachsenes Publikum an.

In der Hinsicht hatten die letzten Pixar-Filme ‚Wall-E' und ‚Ratatouille' mehr zu bieten. So steht wieder einmal der Familiensinn und die Wichtigkeit von Freundschaft übergroß im Vordergrund. Es gibt die verliebte Giraffe Melman, dessen eigene Komplexe und eine vorherrschende Todesangst ihn davor zurückschrecken lassen die Angebetete Gloria, das Nilpferd, offen mit seinen Gefühlen zu konfrontieren. Ein erster Versuch beim Absturz des Flugzeugs scheitert, weil Gloria diese Offenbarung schlicht verpennt. Das Zebra Marty fügt sich zunächst begeistert in die Gruppe von Hunderten seiner Artgenossen ein, verliert damit aber auch optisch seine einzigartige Stellung, dass selbst der beste Freund Alex zur oberflächlichen Betrachtungsweise übergeht. Keiner, weder Marty noch Alex, ist glücklich damit wie sich die Situation entwickelt hat seit ihrem Crash mit dem Flugzeug und die Freundschaft droht zu zerbrechen. Egoismus ist halt ein Beziehungskiller.

Die Figuren, die aber allen die Show stehlen sind die Pinguine (im deutschen lustig synchronisiert von Bandmitgliedern der ‚Fantastischen Vier'). Die haben immerhin mehr Szenen als in Teil eins, aber nicht genügend um dem ganzen Film mehr Pfiff zu geben. So muss man sich also mit kurzen Sequenzen begnügen, wie nach streng militärischer Planung und mehreren Diebestouren und Überfällen auf Touristen, die Teile zum Bau/ der Reparatur eines Flugzeuges zusammengeklaut werden. Da erinnert man sich dann an den James-Stewart-Klassiker ‚Der Flug des Phoenix', in dem geschildert wird, wie eine Gruppe unterschiedlicher, in der Wüste gestrandeter Personen, versuchen ein ramponiertes Flugzeug so umzubauen, dass sie sich damit retten können. Auch der Affenaufstand mit Gewerkschaftsforderungen, mit denen sich die arbeitsverteilenden Pinguine auseinandersetzen müssen, gehört zu den witzigeren Momenten im Film. Von wegen aber "noch mehr Lacher pro Minute", wie im Presseheft vollmundig angekündigt wird.

Teil zwei des Erfolgsanimationshits ‚Madagascar' spickt eine vorhersehbare Story mit wenig Überraschungen und ist deutlich auf ein Kinderpublikum zugeschnitten. Für erwachsene Zuschauer präsentiert sich die sprechende Tiershow als Durchschnittsunterhaltung mit wenig erinnerungswürdigen Szenen. Für große Lacher reicht das eben nicht, ein paar mal Schmunzeln kann man aber schon.
Text © Markus Klingbeil
VÖ: 03.12.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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