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2004
Bilder © Verleih
** Die purpurnen Flüsse 2 - Engel der Apokalypse
olivier dahan


Nach der letztjährigen Flut an Fortsetzungen geht es auch dieses Jahr so munter weiter. Im Falle von "Die purpurnen Flüsse 2" leider mit enttäuschendem Resultat. Ohne Regisseur Matthieu Kassovitz, der jetzt in Hollywood seine Filme dreht (Gothika) und Star Vincent Cassel (Der Pakt der Wölfe) konstruierte Luc Besson seine abstruse Geschichte um mysteriöse Mordfälle im Klostermilieu allein um die Figur des Kommissar Niemans, wieder verkörpert von Jean Reno. Als ruhiger, abgeklärter Polizist wird ihm als Gegenpol der hitzköpfige Youngster Benoit Magimel an die Seite gestellt.

Die Story entfaltet sich ähnlich wie im ersten Teil. Kommissar Niemans wird nach Lothringen an der deutsch-französischen Grenze beordert um den Tod eines im Kloster eingemauerten Mönchs zu untersuchen. Im Zuge seiner Ermittlungen stösst er auf religiöse Mythen und auf eine Gemeinschaft von Gläubigen, die in die Rollen der beim Abendmahl mit Jesus Christus anwesenden Apostel schlüpfen. Das nützt ihnen jedoch wenig, denn sie werden einer nach dem anderen von einem mit Amphetaminen gedopten Mönch-Strafkommando auf verschiedene Arten ins Jenseits befördert. Cop Reda (Benoit Magimel, Crime Insiders) stösst nach dem Ende einer unplanmässig verlaufenen Überwachungsaktion auf einen blutüberströmten Mann im Jesus-Look ohne zu ahnen was für eine Bedeutung dieser Vorfall hat bis Niemanns davon Wind bekommt und nun gemeinsam mit Reda den Drehbuchverschwörungen Luc Bessons auf den Grund geht.

Traurig ist es schon, was Regisseur Luc Besson zur Zeit an schlechten Drehbüchern zusammenschustert anstatt dass er sich mal wieder auf alte Tage besinnt und sich an den eigenen international anerkannten Werken ‚Leon - Der Profi' , ‚ La femme Nikita' , ‚Das fünfte Element' orientiert. Stattdessen vergräbt er sich Jahre nach dem von der Kritik verrissenen ‚Die Jungfrau von Orléans' immer noch hinter seinem Schreibtisch, fabriziert Skripte zu Langweilern wie ‚Taxi 3' und beschränkt sich aufs produzieren wie z.B. des amerikanischen Remakes der ‚Taxi'-Reihe. "Die purpurnen Flüsse 2" wirkt ziemlich konfus, mixt historische Fakten mit Mythen, peppt das Ganze mit bis zum letzten durchchoreographierten Hindernisläufen von Extremsportlern in Mönchskutte auf (realistischer sieht so was in ‚Point Break - Gefährliche Brandung' aus) und zeigt damit unverhohlen seine Liebe zu akrobatischen Stunts - der vor einigen Jahren von Besson produzierte Film "Yamakasi" beschäftigt sich ausschliesslich mit einer Gruppe junger Extremsportler, die an Häuserwänden hochkraxeln und mit Skateboards die unglaublichsten Dinge machen. Und zu guter letzt muss Horror-Legende Christopher Lee als böser deutscher Diplomat chargieren und neben kräftig-breiten Bodygards durch Tunnelgänge laufen.

Wer Logik erwartet ist hier völlig fehl am Platze. Diesbezüglich hatte auch der erste Teil gegen Ende seine Aussetzer, doch die gute Regie von Kassovitz, ein gut aufgelegtes Duo Reno/Cassel, gute Actionsequenzen und tolle Kamerabilder liessen dies erträglich erscheinen. Bei der Fortsetzung hingegen wird ein spannungsarmer Nonsens-Plot auf ein bewährtes Schema gepresst, Jean Reno wirkt müde und selbst ein bemühter Benoit Magimel kann den schlechten Gesamteindruck kaum bessern. "Die purpurnen Flüsse 2: Die Engel der Apokalypse" ist nichts weiter als ein lahmer, konfuser, langweiliger Aufguss und wird in der Jahresabrechnung sicher als einer der Flops des Jahres erscheinen. Bis dahin sollte man den Film getrost vergessen.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 15.04.2004

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih