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2011
Bilder © Disney
** Ich bin Nummer Vier
d.j. caruso


Der Außerirdische John (Alex Pettyfer) zieht mit seinem Beschützer Henri (Timothy Olyphant) von Kleinstadt zu Kleinstadt um den Jägern vom anderen Stern zu entkommen. Frisch verliebt will John aber nicht mehr weglaufen und so ist diesmal eine Konfrontation auf Leben und Tod unausweichlich.

Ein New-York-Times-Bestsellerroman ist die Grundlage für dieses von Transformers-Regisseur Michael Bay produzierte Sci-fi-Drama im Teeniemilieu. Und damit sich das junge Zielpublikum auch scharenweise für das Schicksal des Aliens in Menschengestalt und dessen besonderen Herausforderungen beim Erwachsenwerden interessiert übernimmt der 20-jährige britische Blondschopf Alex Pettyfer (Wild Child, Beastly ) die Rolle von "Nummer Vier". Er ist einer der neun Kids, denen die Flucht vom Planeten Lorien gelungen ist und er hat besondere Kräfte, die er nicht kontrollieren kann und ihm hinderlich sind im High-School-Alltag. Das klingt (vielleicht ?) zunächst spannend wirkt aber schnell wie ein Abklatsch von "Smallville", der viele Serienfolgen langen Jugendgeschichte von Superman. Ausgerechnet die Drehbuchautoren/Produzenten dieser Hitserie werfen ihr Know-How auch bei "Ich bin Nummer Vier" in die Waagschale.

Das erklärt u.a. auch, warum sich der ganze Film mehr wie eine überlange Pilotfolge einer TV-Serie anfühlt als ein einmaliges, kurzweiliges Sci-fi-Vergnügen. Dem altbekannten Thema vom Außenseiter, der (oder die) sich schwer tut in der neuen Schule Freunde zu finden, dann aber doch zwei, drei Ahnungslose findet und gleich die große Liebe dazu, die aber dummerweise Gefahr anzieht oder in Gefahr gerät. Das riecht dann auch ein bisschen nach "Twilight" nur funkeln tut Pettyfers Haut nicht, dafür hat er sein Taschenlampenlicht in den Handflächen und praktischerweise steckt da noch ordentlich Power dahinter. Jeder hat eben so seine Stärken, bei John heißt das dann zum Beispiel Autos und Menschen durch die Luft zu wirbeln. Noch interessantere Tricks hat "Nummer Sechs" im Gepäck, eine flotte Blondine (Teresa Palmer aus "Duell der Magier"), die einmal kurz auftaucht und ein Haus abfackelt, dann lange, lange, lange verschwindet und - zack- für die actionintensiven letzten 20 Minuten ihr Comeback gibt und zwar fulminant im Matrix-Style Arschtritte verteilt.

Die Bösewichter in schwerer Ledermantelkluft haben besonderen Trashappeal hat man sich deren optisches Erscheinungsbild wohl aus irgendeiner Star-Trek-Folge entliehen und das Ganze mit etwas 80er-Jahre-"Critters"-Flair gepanscht. Immerhin passiert ein wenig wenn die extraterrestrische Todesschwadron auftaucht; das entschädigt aber nicht für die endlos lange belanglose Teenieliebelei zwischen Pettyfer und der von Dianna Agron (aus der Hit-Serie "Glee") gespielten allzu netten Schulzeitungsfotografin. Dazwischen schimmert dann noch etwas "Akte-X"-Mystery durch, wenn Nerds auftauchen, die hinter das Geheimnis von John und seinem Beschützer kommen. Letzteren spielt der z.Zt. in TV- und Kino gut beschäftigte Timothy Olyphant (TVs Deadwood, The Crazies, Stirb langsam 4.0), solide wie immer - aber nicht in der Lage diesem zusammengeschusterten Überlebensdramamurks irgendetwas bemerkenswertes abzuringen. So steuert man also auf ein Ende hin, das nur zu gerne der Anfang einer langen Geschichte sein will. Schließlich warten noch Nummer Fünf, Sieben, Acht und Neun auf ihren Auftritt.

Fade und keine Spur originell ist dieses Teeniedrama mit Sci-fi-Elementen und ein paar Actionszenen, deren Ausführungen wir schon vielfach besser gesehen haben. So bietet "Ich bin Nummer Vier" Hochglanztrash aus der Schmiede von Michael Bay mit unfreiwillig komischen Momenten.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 20.03.2011

Ich bin Nummer Vier

(I Am Number Four)

USA 2011. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 109 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 18.02.11 (USA) 17.03.11 (D). Budget: 60 Mio. USD Einspiel: 52.7 Mio. USD (USA) 110 Mio USD (weltweit) Regie: D.J. Caruso. Buchvorlage: Pittacus Lore. Screenplay: Alfred Gough, Miles Millar, Marti Noxon. Kamera: Guillermo Navarro. Schnitt: Vince Filippone, Jim Page. Musik: Trevor Rabin. Darsteller: Alex Pettyfer, Timothy Olyphant, Teresa Palmer, Dianna Agron, Callan McAuliffe, Kevin Durand, Jake Abel, Jeff Hochendoner, Greg Townley.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih