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2008
Bilder © Tai Seng
*** The Equation of Love and Death
cao baoping


Eine Taxifahrerin sucht ihren Freund, den sie vier Jahre zuvor zuletzt gesehen hat. Als sie Probleme mit zwei seltsamen Fahrgästen bekommt wird ihr eingefahrenes Leben kräftig durchgeschüttelt.

Sie zählt Tage, Wochen, Monate, Abstände. Nummern schwirren nicht nur durch den Vorspann des Films sondern sind auch akustische Anker als wir Taxifahrerin Li Mi (Zhou Xun, The Message) zum ersten Mal begegnen. Was bedeuten sie ? Man ist erst einmal etwas irritiert, wie wohl auch die Fahrgäste auf der Rückbank, die einen kurze Weile in die Welt der jungen Frau eintauchen, bevor sie wieder ihrer eigenen Wege gehen. Eine Zeitschrift hat sie dabei, darin hat sie viele Fotos ihrer großen Liebe eingeheftet, dem Mann, der mehrere Dutzend Briefe geschrieben aber Li Mi seit langem nicht mehr in die Arme genommen hat. Bilder, die sie herumzeigt um den Verbleib dieser Person zu klären. Als ihr diese fotografischen Erinnerungen gestohlen werden ist sie außer sich, befindet sich aber bereits in einer weitaus schwierigeren Situation, die sie das Leben kosten könnte. Und dann war da noch ein Todesfall zu Beginn des Films. Ein Mann, der kaum alltägliche Sätze von sich gibt, stürzt sich von einer Brücke und landet auf der Motorhaube eines Autos. Dessen Fahrer sieht Li Mis gesuchtem Freund täuschend ähnlich und macht durch sein merkwürdiges Verhalten die Polizei auf sich aufmerksam. Doch sein Pass bescheinigt ihm eine andere Identität.

Rätselhaft und etwas sperrig beginnt dieses ungewöhnliche Drama, das tragische Liebesgeschichte und nüchterner Kriminalfilm in einem ist dabei einen realitätsnahen Arthaus-Stil pflegt und weit entfernt ist von glatter Mainstreamunterhaltung. Hier treffen Personen mit Schicksalen aufeinander, deren Einzelgeschichten aus Zeitungsmeldungen entsprungen sein könnten. Der eine wird zum Kriminellen, weil er da irgendwie reingerutscht ist, nicht mehr rauskommt und seine Arbeit gut bezahlt wird, der andere aus reiner Not, da Steuerschulden ihn erdrücken und der dritte bricht das Gesetz und riskiert sein Leben nur der Liebe wegen. Glamourös ist das alles nicht, die Verzweiflung spürbar, mit einem depressiven Touch versehen. Warum man als Zuschauer aber trotzdem die sich sehr langsam entwickelnde Geschichte mit ihren sich formierenden Puzzleteilen weiter verfolgt ist seiner exzellenten Hauptdarstellerin Zhou Xun zu verdanken, die ihrer Figur eine bewegende emotionale Tiefe verleiht und damit wieder beweist, dass sie mit ihrer Ausdruckskraft zu den besten asiatischen Darstellerinnen der letzten Jahre zählt. Ihre erste große Rolle im auch in ausgewählten deutschen Kinos aufgeführten Film „Suzhou River“ (2000) hatte damals ihr darstellerisches Potential schon gezeigt. Heute zählt sie zu den Stars in ihrer Heimat und ist demnächst in der Tom-Tykwer-Wachowski-Brothers-Produktion „Der Wolkenatlas“ zu sehen. Deng Chao und Zhang Hanyu, die hier in wichtigen Nebenrollen auftreten, hatten ein Jahr zuvor schon im Kriegsdrama „Assembly“ zusammengearbeitet.

DVD (Tai Seng, NTSC, codfrei, 98 min)

Bild: 1.78:1 (16x9)
Ton: DD 5.1 Mandarin, DD 2.0 Kantonesisch.
Extras: Trailer für „If you are the One“ (16x9; 2.35:1), „All about Women“ (16x9; 2.35:1), „Perhaps Love“ (1.33x1; 1.85:1) und den Hauptfilm „The Equation of Love and Death“ (1.33x1; 2.35:1).
Für letzteren hat man das Bild oben und unten beschnitten, d.h. der Film auf der DVD im 1.78:1-Format zeigt mehr Bildinformationen, ist wohl das beabsichtigte Vorführformat. Auch die Hong-Kong-DVD ist im 1.78-Format.
Das Bild der hier vorliegenden US-DVD von Tai Seng ist nicht fehlerfrei aber trotz einiger Verschmutzungen, Kratzer noch ordentlich. Die DD5.1-Tonspur ist passabel, die englischen Untertitel gut lesbar.

Ein ungewöhnliches, mitunter etwas langatmiges Drama. Arthauskino, das von der Zugkraft seiner Hauptfigur zehrt.
Text © Markus Klingbeil
26.08.2012

The Equation of love and death
(Li Mi de caixiang)

China 2008. Länge: 98 min (NTSC) Bildverhältnis: 1.78:1 (DVD) Kinostart: 18.09.2008 (China) Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Cao Baoping. Buch : Cao Baoping. Kamera: Yang Shu Schnitt: Mo Xiaojie Musik: Dou Wei, Bi Xiaodi Darsteller:Zhou Xun, Deng Chao, Wang Ning, Wang Yanhui, Wang Baoqiang, Zhang Hanyu, Yan Bei, Dong Linda, Hu Baoan.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih