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2003
Bilder © Pandastorm Pictures
**** Große Tricks und kleine Fische
jonathan teplitzky


Als Barry Wirth (Sam Worthington) nach acht Jahren den Knast auf Bewährung verlassen darf schwört er sich zwei Dinge: sauber bleiben und auf den jüngeren Bruder aufpassen. Der allerdings arbeitet jetzt für den Kerl dem er die Haft zu verdanken hat. Und auch ein korrupter Cop macht Barry die Integration ins normale Leben schwer.

Seinen Durchbruch in Hollywood schaffte er 2009 mit zwei Big-Budget-Produktion: "Terminator: Die Erlösung" und vor allem "Avatar - Aufbruch nach Pandora". 2010 folgte der Hit "Kampf der Titanen". Der aus Australien stammende Sam Worthington hat aber die interessanteren Rollen in kleineren Filmen in seinem Heimatland gespielt. "Große Tricks und kleine Fische" ist so ein kleiner Film, eine Gangsterkomödie, die mit schrulligen, authentischen Charakteren überzeugt. Worthington spielt darin einen Kleinkriminellen, der zu Unrecht wegen Totschlags einsaß, den wahren Täter aber nicht preisgegeben hat. Ein Neuanfang ist allerdings schwer, nur der Ex-Bankräuber Darren Barrington (Timothy Spall, The Damned United - Der ewige Gegner), der sich bisher erfolglos mit einem Restaurant abstrampelt, das keine Gäste anlockt (nicht mal die eigene Frau lädt ihre Freundinnen ins Restaurant zum Kaffekränzchen), gibt Barry ein echte Chance - als Koch.

Schwierigkeiten haben Sie aber fast alle, die Figuren in dieser Geschichte, nicht nur Barry. Barrington selbst muss Knast fürchten, ihm sind die Behörden wegen des Verdachts der Geldwäsche auf der Spur. Gangster Chicka Martin (Gary Sweet) sorgt sich ebenso um Geld, denn sein windiger Steuerberater - derselbe dem auch Barrington vetraute - ist aufgeflogen und in dessen Akten stehen einige Transaktionen, die so manchen Beteiligten das süße Leben kosten könnten. Probleme hat auch Johnny Spitieri (David Wenham, Public Enemies), ein Freund von Barry und heroinabhängiger Junkie, der auch ohne Drogen nicht besonders hell in der Birne ist. Johnny sitzt zwischen den Stühlen, hat Schulden bei Martin, mehrere Verfahren an der Backe und soll als Kronzeuge der Strafverfolgungsbehörden gegen Barrington aussagen. Nicht unerwähnt bleiben sollte der korrupte Detective Arnie DeViers (David Field, The Nothing Men), der für Gangster Martin arbeitet und Barry ständig schikaniert mit dem Ziel ihn wieder hinter Gitter zu bringen.

Eine ernste Stimmung herrscht bei diesen vielfältigen personellen Verflechtungen deswegen nicht, denn Regisseur Jonathan Teplitzky sorgt bei der Inszenierung seines zweiten Spielfilms für viele absurde, komische Situationen und vertraut auf die von Drehbuchautor Chris Nyst sorgfältig beschriebenen Charaktere mit all ihren Eigenheiten. Leading Man Worthington wird dabei allerdings überstrahlt von der Performance seiner beiden Co-Stars. David Wenham macht Eindruck als sympathischer Verliertyp, einen Junkie, der in Badeschlappen durch die Welt wandelt, auf der Flucht vor den Behörden halbnackt aus dem Fenster klettert oder vor Gericht so hartnäckig nach seinem Busticket fragt, dass selbst dem Staatsanwalt die Argumente ausgehen. Timothy Spalls Figur hat dagegen seine Lebensplanung fest im Visier, zählt wie besessen Kalorien und ärgert sich liebenswert-herzhaft über die Unfähigkeit seiner ihn umgebenden Personen. Was er aber braucht um den ganzen Mist hinter sich zu lassen ist Geld. Der geplante Raubüberfall läuft aber anders als gedacht.

Blu-ray (Pandastorm Pictures, 102 min)

Ein gutes Bild und guten Ton liefert die deutsche Blu-ray (1.85:1 anamorph / 1080p24 / DTS-HD Master Audio 5.1 deutsch/englisch). Optionale Untertitel liegen nur in deutscher Sprache vor. Die vielen Extras der australischen DVD (z.B. Audiokommentar von Regisseur und Drehbuch, Interviews) wurden leider nicht übernommen. Als Bonus gibt es nur Trailer zu sechs anderen Filmen von Pandastorm Pictures.

Kurzweilige, lässige Gaunerkomödie mit tollen Figuren, elegant gefilmten Bildern und klasse Soundtrack. Da wundert man sich schon, dass es acht Jahre gedauert hat bis der Film in Deutschland veröffentlicht wurde.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 10.05.2011

Große Tricks und kleine Fische

(Gettin' Square)

Australien 2003. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 102 Min. Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 09.10.2003 (AUS) 10.05.2011 (Kauf-DVD,D). Budget: n/a Einspiel: n/a Regie: Jonathan Teplitzky. Buch: Chris Nyst. Kamera: Garry Phillips. Schnitt: Ken Sallows. Musik: n/a. Darsteller: Sam Worthington, David Wenham, Timothy Spall, Freya Stafford, Gary Sweet, David Roberts, David Field, Luke Pegler, Richard Carter, Mitchell Butel, Garry Waddell.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih