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2014

Bilder © T Series
**** Finding Fanny
homi adajania


Ein älterer Mann macht sich nach über 40 Jahren auf die Suche nach der Liebe seines Lebens. Im Schlepptau eine illustre Personengruppe inklusive Katze, die sich gemeinsam in einen rostigen Dodge Oldtimer quetschen.

Normalerweise sieht man die 29-jährige Deepika Padukone in farbenfrohen Bollywoodblockbustern wie „Chennai Express“, „Ram & Leela“ oder „Om Shanti Om“. Allein 2013 war die äußerst gefragte Darstellerin in vier solcher Hits in ihrem Heimatland Indien zu sehen. Dass sie sich aber nicht nur in Big-Budget-Leinwand-Produktionen gut präsentieren kann zeigt ihr Mitwirken in der unterhaltsamen Tragikomödie „Finding Fanny“ bei der die Suche nach der Liebe skurrile und holprige Wege einschlägt. Homi Adajania inszeniert hier seinen dritten Spielfilm in einer für das westliche Publikum leicht zugänglichen Art und Weise das ihm eigentlich auch hierzulande die Türen des Arthauskinos öffnen müsste. Wie bei seinem ersten Werk „Being Cyrus“ (2005) drehte er in englischer Sprache und engagierte mit Naseeruddin Shah, Dimple Kapadia (beide waren schon bei Adajanias Debütfilm an Bord) und Pankaj Kapur auch drei etablierte Schauspieler des indischen Kinos für die Besetzung der fünfköpfigen Truppe, die sich auf eine längere Autoreise durch die schönen Landschaften Goas macht. Die Rolle des Steuermanns geht mit Arjun Kapoor wieder an die jüngere Generation. Schließlich muss auch Padukones Angie als früh verwitwete Schwiegertochter etwas erleben und eine emotionale Veränderung durchmachen, so wie alle Figuren in dieser Geschichte.

Ein nicht zugestellter Brief, der nach 46 Jahren wieder zu Ferdie (Naseeruddin Shah, Dedh Ishqiya) zurückkommt, macht den älteren Herrn traurig. Für seine Liebste Fanny war das Schreiben gedacht in dem er ihr die Liebe gestand. Zu schüchtern nachzuhaken oder persönlich bei ihr aufzukreuzen vergingen die Jahre. Ermutigt von der lebensfrohen Angie beschließt er der Ungewissheit ein Ende zu setzen und zu Fanny hinzufahren. Das einzige verfügbare Auto gehört jedoch dem exzentrischen Maler Don Pedro (Pankaj Kapur, Matru ki Bijlee ka Mandola). Der ist wiederum auf der Suche nach einer neuen Muse und scharf auf Angies verwitwete Schwiegermutter Rosie (Dimple Kapadia, Bobby). Mit geschickter Trickserei schafft es Angie alle in den amerikanischen Schlitten zu verfrachten – fahren kann ihn aber nur einer: Angies schmollender Ex-Freund Savio (Arjun Kapoor, Gunday), der nach sechs Jahren wieder aus Mumbai zurückkehrte um die Habseligkeiten seines kürzlich verstorbenen Vaters zu verkaufen. Savio hat es immer noch nicht verwunden, dass sie damals einen anderen heiratete (nämlich Ranveer Singh in einem kurzen Gastauftritt). Die Ausgangssituation bietet also viele Möglichkeiten für einen abwechslungsreichen Roadtrip und Regisseur Adajania findet auch gute, witzige Ideen. Die Stimmung ist dabei vorwiegend leicht-locker und weniger tragisch wenngleich der Hang der Drehbuchautoren zum schwarzen Humor an der einen oder anderen Stelle immer mal wieder durchschimmert.

DVD (T Series, NTSC, Codefrei, 99 min)

Der Film als Indien-Import (2-Disc-Digipack im Schuber). Wenn man den Film startet gibt es erst einmal zwei Anti-Raucher-Spots.

Bild:1.82:1 (16x9); im Grunde gut, aber etwas schärfer könnte es schon sein. Leider kommt ab und zu auch das Wasserzeichen von T-Series ins Bild (klein; rechts oben). Zusätzlich gibt es einen Warnhinweis im Bild, wenn eine Zigarettenpackung auftaucht oder ein Darsteller raucht.
Untertitel: Englisch (optional zuschaltbar). Für die wenigen Hindi-Sätze sind die UT im Bild eingebrannt.
Ton: DD 5.1 Englisch; gut (außerdem: DD 2.0 Englisch)
Extras:
(in englischer Sprache; 43 min; Disk 2): Im unterhaltsamen Making of (knapp 20 min) und einigen weiteren Featurettes bekommt man einen guten Eindruck von den Dreharbeiten. Regisseur, Komponist, Darsteller geben gutgelaunt ihre Eindrücke vom Dreh wieder und verzichten auf bloße Lobhudelei. Außerdem gibt es das Musikvideo von den End-Credits hier in ganzer Bildbreite. 3 Musikstücke sind über ein separates Menü hintereinander abspielbar (7:10min; Disk 1)

Schön fotografiertes indisches Roadmovie mit brasilianischen Klängen (Soundtrack von Mathias Duplessy), überzeugenden Darstellern und einer gut unterhaltenden Geschichte.

Text © Markus Klingbeil
12.03.2015

Finding Fanny

Indien 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 99 Min (NTSC) Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 12.09.2014 (Indien). Budget: n/a Regie: Homi Adajania. Drehbuch: Homi Adajania, Kersi Khambatta. Kamera: Anil Mehta. Schnitt: A. Sreekar Prasad. Musik: Mathias Duplessy. Darsteller: Naseeruddin Shah, Dimple Kapadia, Deepika Padukone, Arjun Kapoor, Pankaj Kapur, Anand Tiwari, Ranveer Singh.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih