Phil und Claire Foster (Steve Carell, Tina Fey) geht es gut. Sie sind glücklich verheiratet, haben ein geregeltes Einkommen, eine Wohnung und zwei Kinder. Um ihre Liebe frisch zu halten gehen sie einmal die Woche essen um sich aufeinander zu konzentrieren und den Alltag zu vergessen. Es ist ihr Date. Doch diese Nacht ist anders, denn nachdem sie sich einen Platz im neuen Luxus-Restaurant erschwindeln werden sie für ein anderes Pärchen gehalten und von Gangstern gejagt.

Auch wenn Steve Carell vor fünf Jahren mit "Jungfrau (40), männlich, sucht ..." rund eine Million Zuschauer in deutsche Kinos lockte und es jeweils halb so viele Interessenten auch für "Evan Allmächtig" und "Get Smart" gab wird dieser amerikanische Schauspieler doch für die meisten ein unbeschriebenes Blatt sein. In seinem Heimatland ist er vor allem durch die US-Version der TV-Serie "The Office" bekannt in der er schon in über 100 Folgen als Bürochef seine Mitarbeiter zur Weißglut bringt und sich selbst zum Trottel macht.

Jetzt setzt man ihm eine ebenso prominente Spielgefährtin an die Seite - Tina Fey (Baby Mama). Ihre Hit-Show "30 Rock" versauert bei uns auf dem Spartenkanal ZDFneo und räumt in den USA regelmäßig Preise ab. Und für Saturday-Night-Live schlüpft sie gelegentlich in die Rolle der (gescheiterten) Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin. Für den amerikanischen Markt ist die Zusammenführung dieser populärer Kräfte ein logischer Schluss um ein Maximum an Witz herauszupressen. Theoretisch jedenfalls. Und wenn man einen Mann wie den Kanadier Shawn Levy, der zuletzt zwei Blockbuster-Komödien in Serie ablieferte ( Nachts im Museum 1 & 2), mit der Regie beauftragt, dann kann es eigentlich nur am Drehbuch scheitern.

Die Geschichte hat sich Josh Klausner ("The 4th Floor") ausgedacht nachdem er zusammen mit Levy das Grundgerüst des turbulenten Großstadtabenteuers festgelegt hatte. Dann wurde das Ganze noch auf seine beiden Comedystars zurechtgeschnitten. Und was auf der Leinwand zu sehen ist hat schon seinen Unterhaltungswert. Denn in bester Hitchcock-Tradition werden zwei an sich unschuldige Durchschnittspersonen dank eines kleinen Schwindels durch die Stadt gejagt, müssen Kugeln ausweichen, sich motorisierten Verfolgungsjagden stellen, viel Improvisieren und mit einigen schrägen Figuren auseinandersetzen.

Doch man verlässt sich nicht nur auf die Fähigkeiten seiner beiden Stars sondern würzt das nächtliche Treiben mit einer illustren Schar an Nebendarstellern, wie z.B. einem Mark Wahlberg (Max Payne, The Departed) und seinem muskelbepackten Oberkörper, der den Fosters mehrmals hilfreich unter die Arme greift. Oder das Hallodri-Pärchen James Franco (Spider-Man-Filme) und Mila Kunis (The Book of Eli), die das eigentliche Ziel der Gangster sind, weil sie kompromittierende Daten in ihrem Besitz haben und zu Geld machen wollen. William Fichtner (TV's Prison Break, Equilibrium) amüsiert als überdrehter New Yorker Bezirksstaatsanwalt in Partylaune und Ray Liotta persifliert seine Rolle als Gangster in "GoodFellas".

Ernst agieren aber komisch wirken kann auch Taraji P. Henson (oscarnominiert für "Der seltsame Fall des Benjamin Button") als Polizistin, die sich an die Fersen der Fosters heftet während die eine Spur der Destruktion hinter sich lassen auf der Suche nach der Ursache ihres Gangsteropferlammstatus. Das Extremsituationen auch Beziehungen vitalisieren können ist dabei ein willkommener Nebeneffekt. Ob dies auch einen positiven Effekt an deutschen Kinokassen haben wird bleibt zu hoffen, denn im Gegensatz zur in Deutschland parallel anlaufenden Actionkomödie "Cop Out - Geladen und entsichert" mit Tina Feys "30 Rock"-Kollegen Tracy Jordan bietet "Date Night" die weitaus besseren Gags. Und Action gibt's obendrauf. Am Startwochenende in den USA bescherte dies dem Duo Carell/Fey gleich Platz 1 in den Kinocharts.

Nette Komödie mit einem gut harmonierenden Paar, die genug gute Gags und abwechslungsreiche Momente servieren um 90 Minuten zu unterhalten. Das ist insgesamt zwar nicht so komisch wie die jeweiligen TV-Shows der Protagonisten aber zeigt Potential für zukünftige gemeinsame Projekte, wenn sie denn kommen mögen.