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2014

Bilder © Wild Bunch/ Central
**** Broadway Therapy
peter bogdanovich


Ein Escortgirl mit Schauspielerambitionen sorgt für Chaos bei der Vorbereitung eines Theaterstückes in New York.

Die Kinoerfolge von Regisseur Peter Bogdanovich liegen schon ein paar Jahre zurück. Für „Die letzte Vorstellung“ (1971) gab es acht Oscarnominierungen, zwei für ihn selbst (Drehbuch, Regie), seine Darsteller Ben Johnson und Cloris Leachman konnten den Goldjungen auch mit nach Hause nehmen. „Is' was, Doc ?“ (1972) mit Barbra Streisand und „Paper Moon“ (1973) mit der 10-jährigen (!) Oscargewinnerin Tatum O'Neal gehören zu seinen bekanntesten Filmen. In den letzten 20 Jahren drehte er vorwiegend TV-Movies, nur einmal gab es da noch einen Kinoausflug (The Cat's Meow, 2001). Doch Bogdanovich war immer fest mit dem Medium Film verwurzelt, ist als Filmhistoriker bekannt und gibt sein Filmwissen und seine Verehrung für Filmklassiker und Regisseure z.B. in Dokumentationen, über Audiokommentare bei DVDs/Blu-rays und in Buchform weiter. Nun also liefert der mittlerweile 76-jährige New Yorker wieder einen Kinofilm, eine Old-School-Komödie, die er eigentlich schon vor 15 Jahren drehen wollte. Old-School, das heißt hier Hommage an die von Bogdanovich hoch geschätzten (Screwball-)Komödien der 1930/40er (z.B. die Filme von Howard Hawks, Ernst Lubitsch). Das Projekt kam damals nicht zustande, weil der für die Hauptrolle vorgesehene John Ritter verstarb. Seinen Part des Theaterregisseurs Arnold Albertson, der sich außerehelichen Bettenschlachten hingibt, spielt nun Owen Wilson (Midnight in Paris, Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln), ein guter Freund Bogdanovichs.

Albert hat einen One-Night-Stand mit dem Callgirl Izzy (Imogen Poots, Need for Speed) und anschließend schickt er sie mit seiner sentimental-netten Art und 30.000 Dollar auf einen neuen Weg, der zu ihrem Traumberuf als Schauspielerin führen soll. Dumm nur, dass sie sich ausgerechnet für sein neues Theaterstück zum Casting meldet – ohne zu wissen, dass er der Chef ist und welche Turbulenzen sich dadurch entwickeln werden. Ein gutes Drehbuch braucht gute Darsteller um es umzusetzen. „Broadway Therapy“ hat beides. Und bei all den sich abspielenden Irrungen und Verwirrungen harmoniert dieses Schauspieler-Ensemble auch prächtig. Auch wenn nicht jeder Gag sitzt kommt die nächste gelungene Situation schnell um die Ecke, denn Bogdanovich hält das Tempo hoch und die Dialoge interessant. Neben Owen Wilson und Imogen Poots amüsieren uns Jennifer Aniston (Kill the Boss 2) als impulsive Psychiaterin, Rhys Ifans (The Amazing Spider-Man) als gerissener Theaterschauspieler, Will Forte (Nebraska) als ahnungsloser Drehbuchautor sowie Kathryn Hahn (Sieben verdammt lange Tage) als dominante Ehefrau des Theaterregisseurs. Wer aufpasst wird auch eine ganze Reihe bekannter Namen aus Gegenwart und Vergangenheit, z.T. langjährige Weggefährten von Bogdanovich (u.a. Cybill Shepard, Tatum O'Neal), in kleinen Gastrollen bemerken. Und auch Quentin Tarantino schaut mal kurz vorbei.

Schlagfertige Broadway-Komödie mit Nostalgiecharme, wie sie so eigentlich nicht mehr produziert wird (es sei denn Woody Allen erwischt einen guten Tag). Also nicht verpassen!

Text © Markus Klingbeil
14.08.2015


Broadway Therapy
(She's Funny That Way)

USA 2014. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 93 Min Bildverhältnis: 1.66:1 Kinostart: 21.08.2015 (US) 20.08.2015 (D). Budget: n/a Regie: Peter Bogdanovich. Drehbuch: Peter Bogdanovich, Louise Stratten. Kamera: Yaron Orbach. Schnitt: Nick Moore, Pax Wassermann. Musik: Edward Shearmur. Darsteller: Owen Wilson, Imogen Poots, Rhys Ifans, Austin Pendleton, Jennifer Aniston, Kathryn Hahn, Will Forte, Illeana Douglas, Richard Lewis, Cybill Shepherd, Debi Mazar, Tatum O'Neal, Jennifer Esposito, Michael Shannon, Lucy Punch, Quentin Tarantino.
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