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2014

Bilder © Reliance
*** Bobby Jasoos
samar shaikh


Privatdetektivin Bobby scheint nach unzähligen kleinen Aufträgen endlich den großen lukrativen Job an Land gezogen zu haben. Dann wird sie aber doch zu neugierig bezüglich der wahren Motive ihres Auftraggebers.

Die 36-jährige Vidya Balan, die 2005 ihre erste Hauptrolle in einem Hindi-Film spielte (Parineeta), gehört mittlerweile zu den beliebtesten indischen Schauspielerinnen. Mit zuletzt zwei Filmen pro Jahr überfordert sie dabei auch ihr Publikum nicht wie so manch andere ihrer Zunft. Nach dem enttäuschenden „Shaadi Ke Side Effects“ folgt nun also ihr nächster Auftritt: eine Komödie von Samar Shaikh, der damit sein Regiedebüt gibt. In Bollywoods Filmwelt ist er vor 10 Jahren als Storyboard-Artist und Regieassistent eingestiegen. Schauspielerin Dia Mirza (Love Breakups Zindagi) tritt diesmal nicht vor die Kamera sondern produziert den Film. Das Drehbuch von Sanyukta Chawla (auch ein Debüt) ist dabei ganz auf die weibliche Hauptfigur zugeschnitten und bietet hier Vidya Balan die Möglichkeit sich nach Herzenslust in den verschiedensten Verkleidungen auszutoben. Denn um anderen hinterherzuschnüffeln und Informationen zu bekommen muss man wandlungsfähig sein. Shaikh nutzt das natürlich für eine Reihe Gags, die zwar nicht unerwartet kommen aber doch das eine oder andere Mal zum Schmunzeln anregen. Damit die Figur von Bobby aber keine reine Klamaukfigur ist muss sie sich erst einmal beweisen. Als Frau hat es Bilqis, so heißt sie richtig, natürlich doppelt schwer. Zum einen sich gegen die nur von Männern bestückte Privatdetektei von gegenüber durchzusetzen als auch dem starken Verheiratungswunsch des Vaters zu widersprechen.

Und überhaupt missbilligt der Vater ihren Job und lässt sie das auch im täglichen Umgang mit ihr spüren. Bilqis soll einen Mann finden, damit auch ihre jüngeren Schwestern endlich verheiratet werden können. Der große Fall, die Suche nach Personen mit besonderen Körpermerkmalen, dient dabei nur als Baustein zur Emanzipation unserer Titelheldin. Der Versuch damit etwas Spannung oder eine mysteriöse Komponente in den Handlungsablauf hineinzubringen gelingt dabei nicht wirklich gut. In der zweiten Hälfte des Films ist man dann auch dankbar, dass Balan einen festen männlichen Sidekick bekommt, der nach einer kurzen Einführung zu Beginn schließlich als Komplize zur Recherche und anderen Zwecken eingespannt wird. Den Job übernimmt der noch nicht ganz so bekannte Ali Fazal (Always Kabhi Kabhi, Fukrey), der einen lokalen TV-Journalisten spielt. Als ebenso heiratsunwilliger Karrieresingle, der raus will aus Hyderabad um große Träume im Mediengeschäft zu verwirklichen, wird er von seinen Eltern zur Zukunftsplanung gedrängt und hat Mühe ausgewählte Heiratspartner abzuwimmeln. So unterschiedlich sich Fazals Tasawur und Balans Bilqis auch grundsätzlich verhalten liefern ihre Reaktionen und Interaktionen einige schöne, lustige Momente - unterstützt von allerdings nur drei Song- & Dance-Sequenzen (eine davon während des Abspanns), die immerhin gut unterhalten. Zum einen um mehr die fröhliche Stimmung, zum andern eine etwas romantischere Stimmung zu schaffen.

DVD (Reliance, NTSC, Codfrei, 121 min)

Die indische Import-DVD kommt im Standard-Amaray mit Papphülle.
Bild: 2.35:1 (anamorph); gut
Untertitel (optional):: englisch (weiß; doppelzeilig, am unteren Bildrand), gut lesbar (außerdem: in arabisch verfügbar)
Ton: DD 5.1 Hindi; gut (außerdem Hindi 2.0)
Extras: Making of (Englisch + Hindi; 35 min; 16:9); die Songs können wieder in einem Rutsch über ein Extramenü abgespielt werden (13 min).

Eine charmante Hauptdarstellerin macht mit ihrer stimmungsvollen Performance eine wenig interessante Geschichte ansehbar.

Text © Markus Klingbeil
21.08.2014

Bobby Jasoos

Indien 2014. Farbe. Originalsprache: Hindi. Länge: 121 Min. (NTSC, DVD) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 04.07.2014 (Indien). Budget: n/a Regie: Samar Shaikh. Drehbuch: Sanyukta Chawla. Kamera: Vishal Sinha. Schnitt: Hemal Kothari. Musik: Shantanu Moitra. Darsteller: Vidya Balan, Ali Fazal, Sukesh Anand, Anupriya, Tanvi Azmi, Arjan Bajwa, Prasad Barve
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih