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2012

Bilder © REM
*** Aiyyaa - Meenakshi und der Duft der Männer
sachin kundalkar


Während Meenakshi dem Traummann hinterherschmachtet versucht ihre Mutter mittels Heiratsannonce einen passenden Ehekandidaten zu finden.

Normalerweise sind es ja die Männer, die den Frauen hinterherjagen, sie umgarnen, sie mit Liebesschwüren eindecken und zum Happy End führen. So kennen wir das aus vielen indischen Mainstreamfilmen. Die von Rani Mukerji (Calcutta Mail, Black) gespielte Protagonistin Meenakshi liebt solche Masala-Streifen und träumt sich liebend gerne in Filmszenen hinein wo sie die Heldin sein kann. Die Wand in ihrem Zimmer ist gepflastert mit den Bildern von Stars wie Shahrukh, Aamir, Salman, Hrithik und im geheimen wünscht sie sich mit ihrem (fiktiven) Geliebten durchzubrennen. Doch die Realität sieht anders aus, denn statt Liebesheirat steht arrangierte Ehe auf dem Programm, auch wenn die Eltern keine Hardcore-Traditionalisten sind, die mit bitterer Konsequenz und großem Drama ihren Willen durchsetzen wollen. Regisseur Sachin Kundalkar setzt in seinem vierten Spielfilm voll auf lockere Romantikkomödie in der allerdings die Frau dem Mann nachstellt bzw. vom Körpergeruch eines Mannes angezogen wird. Doch den introvertierten, wortkargen Kunststudenten Surya anzusprechen (gespielt von Prithviraj, der für seine „oben-ohne“-Szene Extraschichten im Fitnessraum eingelegt hat) schafft sie nicht, wird stattdessen zum schüchtern-verlegenen Schulmädchen, wenn das Objekt ihrer Begierde zufällig Blickkontakt herstellt. Also versucht Meenakshi auf andere Art an Informationen über diesen Burschen zu gelangen, der mit einem Tunnelblick durch die Welt geht und Schönheit scheinbar nur auf der bemalten Leinwand und in Büchern sucht.

„Aiyyaa“ lebt vom Spiel seiner Hauptdarstellerin und Rani Mukerji zeigt, dass sie von ihrer schauspielerischen Qualität nichts eingebüßt und sichtbar Vergnügen hat an ihrer Rolle. So wie sie sich auch in den Song- & Dance- Sequenzen präsentiert könnte man eigentlich glauben, dass sie noch zu den Topstars der indischen Filmszene zählt. Doch die Hauptrollen, in der man die mittlerweile 36-jährige Darstellerin in den letzten Jahren sehen konnte sind seltener geworden. In den großen Boxoffice-Hits kommt sie nicht mehr vor, da spielen jüngere Kolleginnen wie Katrina Kaif, Deepika Padukone, Kareena Kapoor oder Priyanka Chopra an der Seite der männlichen Stars mit denen Mukerji selbst Ende der 1990er bis Mitter der 2000er-Jahre die Leinwand teilte. Wie in Hollywoods Traumfabrik wird auch in Indien ein Kinostar letztlich daran gemessen was die Filme an finanziellem Ertrag abwerfen. Mit „Aiyyaa“ konnte Mukerji das Blatt nicht wenden, doch so schlecht wie die indischen Kritiken suggerieren ist der Film bei weitem nicht. Eine gute Hauptdarstellerin kann allerdings auch nicht alle Schwächen der Inszenierung kaschieren. Sind die Hommage-Sequenzen an beliebte Hindi-Filme früherer Jahrzehnte äußerst vergnüglich so nervt aber der immer wieder eingestreute überdrehte Humor personifiziert durch Meenakshis Familie (insbesondere der Bruder und die Oma) und ihrer Freundin/ Bücherei-Arbeitskollegin Mynah (Anita Date), die eine noch größere Obsession mit Stars (hier speziell John Abraham) hat.

DVD (REM, Code 2, PAL, 146 min)

Bei der deutschen DVD von Rapid Eye Movies liegen ein DVD-Katalog und ein beidseitig bedrucktes (Falt-)Poster bei (2 unterschiedliche Bildmotive mit Rani Mukerji). Das DVD-Cover ist als Wendecover ohne FSK-Aufdruck konzipiert.

Bild: 2.35:1 (16x9): gut
Untertitel: deutsch; gut (allerdings nicht ausblendbar bei O-Ton)
Ton: DD5.1 Hindi; gut (außerdem verfügbar DD5.1 Deutsch)
Extras: Making of (15 min; 16:9, dt. untertitelt); Kinotrailer (Hauptfilm plus weitere Filme von Label REM); die 7 Songs sind über ein separates Menü hintereinander abspielbar (30 min)

Rani Mukerji als charmante Stalkerin ist das große Plus in dieser Komödie, die mit guten Songs unterhält, letztlich aber zu lange braucht um zum vorhersehbaren Ende zu kommen.

Text © Markus Klingbeil
13.09.2014

Meenakshi und der Duft der Männer
(Aiyyaa)

Indien 2012. Farbe. Originalsprache: Hindi. Länge: 146 Min (PAL) Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 12.10.2012 (Indien). Budget: n/a Regie: Sachin Kundalkar. Drehbuch: Sachin Kundalkar. Kamera: Chaudhary Amalendu. Schnitt: Abhijit Deshpande. Musik: Amit Trivedi. Darsteller: Rani Mukerji, Prithviraj, Nirmiti Sawant, Subodh Bhave, Jyoti Subhash, Anita Date, Satish Alekar, Shubhangi Damle.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih