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2008
Bilder © Senator
** Zurück im Sommer
dennis lee


Michael (Ryan Reynolds) kehrt zum Familientreffen in seinen Heimatort zurück - im Gepäck das Manuskript zum nächsten Buch in dem er mit der eigenen Familie, insbesondere dem Vater (Willem Dafoe) abrechnet. Doch der überraschende Unfalltod der Mutter (Julia Roberts) und dessen Folgen lassen manche Ereignisse in einem anderen Licht erscheinen.

Julia Roberts stirbt im Film ? Ziemlich früh sogar. Aber bevor hier manche besorgt zucken sei gleich vorneweg gesagt, dass sie zurückkommt - nicht von den Toten, sondern durch eingestreute Rückblenden. Auch sonst liest sich die Besetzung recht gut, denn mit Willem Dafoe, Ryan Reynolds, Emily Watson, Carrie-Ann Moss und Ioan Gruffodd sind Darsteller mit an Bord, die in den einen oder anderen Filmen schon überzeugende Leistungen abgeliefert haben. Doch Dennis Lee scheint bei der Regie seines ersten Kinofilms überfordert und lässt seine Darsteller knietief in einem trägen Brei aus Hass, Schuld, Sühne, Rachegelüsten und Geheimnissen waten.

Der Inszenierung fehlt es an Dynamik und einem zielgerichteten dramaturgischen Handlungsstrang, der insbesondere durch unglücklich platzierte Rückblenden einem Spannungsaufbau entgegenwirkt. Dabei ist der Ausgangspunkt der Geschichte ideal für eine fesselnde Familientragödie. Hier der despotische Vater, Charles, etwas überzogen gespielt von Willem Dafoe, der Ungezogenheiten seines Sohnes Michaels nach alter Schule bestraft und dabei eine Gefährdung der Gesundheit des Jungen in Kauf nimmt. Dann gibt's die Mutter, Lisa (Julia Roberts), die sich in eine Affäre mit einem anderen Mann flüchtet, weil sie Charles der Untreue verdächtigt und auch sonst der Dominanz des Ehemannes wenig produktives entgegensetzen kann.

Emotionen werden über die Jahrzehnte hochgeschaukelt, insbesondere der erwachsene Michael (Ryan Reynolds) hat längst nicht vergessen, wie schlimm seine Kindheit war. Einziger Lichtblick in zornigen Erinnerungen ist seine Tante Jane (als junges Mädchen dargestellt von Hayden Panettiere, später dann von Emily Watson), die für einige Zeit bei ihnen wohnte und die ihm erstmals die Augen für Weiblichkeit im strengen Familienhaushalt vorführte. Und zu seiner Mutter hatte er schon als Kind ein besonderes Verhältnis. Der Pressenotiz kann man entnehmen, dass Regisseur Lee das Drehbuch aufgrund autobiographischer Erlebnisse schrieb.

So trist, langatmig und melodramatisch wie er diese Ereignisse aber hier präsentiert, kann man ihn schon gar nicht um diesen selbsterlebten Erfahrungsabschnitt beneiden. Insbesondere Ryan Reynolds Spiel wirkt uninspiriert, lethargisch und zu forciert auf Leidensdruck gepolt, dass darunter die Glaubwürdigkeit seiner Figur leidet. Der Film, der im übrigen von Senator Entertainment und Marco Weber produziert wurde, erinnert vom Stil her an den kürzlich gelaufenen ‚Ein einziger Augenblick'. Doch Terry Georges Film versinkt nicht so sehr in schwerfälliger Nüchternheit wie ‚Zurück im Sommer'.

Die mit deutschen Geldern co-produzierte Familientragödie bewegt sich trotz prominenter Besetzung ohne dramaturgischen Schwung und irritiert durch schlecht gesetzte Rückblende-Sequenzen, kollektiv verordneter Tristesse und nur bedingt überzeugenden Emotionsausbrüchen der Protagonisten, die mitunter teilnahmslos wirken. Der Film wirkt trotz seiner Dauer von gerade mal 99 Minuten auch sehr langatmig und zäh. Schade, denn aus der Ausgangsgeschichte hätte was werden können.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 09.08.2008

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih