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2010
Bilder © Paramount
*** Zu scharf, um wahr zu sein
jim field smith


Kirk ist Mitte Zwanzig, arbeitet beim Sicherheitsdienst des Flughafens von Pittsburgh, träumt davon Pilot zu werden und dass ihn seine Ex-Freundin Marnie wieder zurücknimmt. Die hat aber schon längst einen neuen Lover und denkt nicht daran wieder mit Kirk anzubandeln. Als ihm aber die hübsche Blondine Molly (Alice Eve) über den Weg läuft ändert sich sein trübes Liebesleben schlagartig.

2008 haben die Drehbuchautoren Sean Anders und John Morris den Jugendroman "All the Way" von Andy Behrens zur pubertären Sexklamotte verwurstet und als "Sexdrive" (dt. Titel: "Spritztour") ins Kino gebracht. Den öden Roadtrip dreier Teenager mit Hormonstau wollte selbst in den USA kaum einer sehen. Der Brite Jim Field Smith nimmt sich nun für sein Spielfilmdebüt einer Geschichte an, die aus der Feder von Anders/Morris stammt. Das Resultat ist glücklicherweise besser als erwartet aber weit davon entfernt sich als essentielle Komödie in die Filmbücher einzutragen.

Zwar sind die Protagonisten diesmal schon volljährig doch man sei gewarnt, denn sowohl der Umgangston als auch so manche Szenen bewegen sich abseits des guten Geschmacks wie man es aus unzähligen Genrevorläufern schon kennt. Allerdings fällt es den Filmemachern schwer sich für eine Seite zu entscheiden und so ist der halbgare Mix aus netter Romantikkomödie und derber Spätpubertätsklamotte gewöhnungsbedürftig. Das man aber doch noch einen ordentlichen Unterhaltungsfilm zu sehen bekommt ist einer gut aufgelegten, hierzulande eher unbekannten Darstellerriege zu verdanken, die sich aus Durchschnittstypen und attraktiven Mädels zusammensetzt.

Von dem Gedanken ist jedenfalls unser sympathischer Protagonist Kirk (Jay Baruchel, Beim ersten Mal) überzeugt, der sich selbst auf der Attraktivitätsskala nur für eine 5 hält während er Molly (Alice Eve, Crossing Over) als für ihn unerreichbare "Hard 10" bewertet. Wie es aber das Schicksal so will - er findet ihr Handy und darf es ihr höchstpersönlich vorbeibringen - verabredet sich die beruflich als Eventmanagerin erfolgreiche Blondine mit ihm und handelt damit zuwider aller von ihm und seinen Freunden aufgestellten Regeln. Im folgenden ist man Zeuge, wie sich der schüchterne Bursche von Date zu Date hangelt, dabei aber nie seine Komplexe los wird. Die Gefahr schwere Dramaturgiekost serviert zu bekommen besteht aber nicht insbesondere weil Molly u.a. Bekanntschaft mit Kirks etwas schräger Familie macht.

Die Zutaten dieser Komödie entpuppen sich früh als altbekannt, diverse Unterschiede zwischen dem Paar (Herkunft, Familie, Zukunft) werden demonstrativ hervorgehoben und bereiten die Fahrrinne für eine absehbare Geschichte, die vor dem Finden und Eingestehen der Liebe erst einige Hürden wie Ejaculatio praecox und Intimrasur überwinden muss. Gut, dass es Freunde gibt, die nicht mit ihren glorreichen Tipps zur Beziehungsrettung sparen. Da punktet selbst Seth-Rogen-Look-alike T.J. Miller mit einigen witzigen Sprüchen und eine lächelnde Alice Eve wirkt als nettes, (fast) makelloses Supergirl auch noch wie eine Schwester von Elizabeth Banks. Und darüber braucht man nicht zu meckern.

Der Kanadier Jay Baruchel sorgt mit seinem natürlichem Spiel dafür, dass diese von Zoten und einigen Verwicklungen begleitete Romantikkomödie noch passabel über die Bühne geht. Es fehlt aber an Witz und überraschenden Momenten, die der Geschichte etwas mehr Schwung hätten geben können. So bleibt ein Durchschnittsstreifen, der in der Masse ähnlich gelagerter Komödien nicht weiter auffällt.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 30.03.2010

Zu scharf, um wahr zu sein

(She's Out of My League)

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 104 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 12.03.2010 (USA) 29.04.2010 (D). Budget: 20 Mio. USD Einspiel: 25.6 Mio. USD (USA) Regie: Jim Field Smith. Buch: Sean Anders, John Morris Kamera: Jim Denault. Schnitt: Dan Schalk. Musik: Michael Andrews . Darsteller: Jay Baruchel, Alice Eve, T.J. Miller, Mike Vogel, Nate Torrence, Lindsay Sloane, Kyle Bornheimer, Kim Shaw, Jessica St. Clair.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih