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2009
Bilder © Sony
**** Zombieland
ruben fleischer


Zwei Kerle und zwei Mädels befinden sich auf der Flucht vor Zombies. Amerika ist überschwemmt von lebenden Toten. Ein Freizeitpark in Kalifornien soll die Rettungsinsel sein. Doch bis dahin führt ein langer, steiniger, abenteuerreicher Weg.

Werwölfe, Vampire, Zombies. Wer lässt sich nicht gerne von fantastischen Horrorgestalten das Gruseln, Schmachten oder Schmunzeln lehren ? So einiges hat man 2009 gesehen und es wartet 2010 noch mehr auf den genreliebenden Kinogänger. Selbst ein altgedienter Filmemacher wie George Romero wird nicht müde seine Zombies immer und immer wieder auf die Menschheit loszulassen. Vor einigen Jahren hat sich auch der britische Regisseur Edgar Wright mit den stöhnenden, schlurfenden Untoten beschäftigt und im Handumdrehen den mittlerweile als Kultfilm gepriesenen "Shaun of the Dead" (2004) aus dem Boden gestampft.

Fünf Jahre später kommt endlich der Film, der es mit den großen Fußstapfen aus England aufnehmen kann und es ist der bis dato unbekannte Amerikaner Ruben Fleischer, der dies vollbracht hat. Fleischer hatte zuvor Musik- und Werbevideos gedreht und eine TV-Reality-Show auf MTV entwickelt. Mit "Zombieland" liefert er nun einen äußerst lässigen Einstand und schickt zwei durch und durch verschiedene Typen auf einen Roadtrip durch ein zombieverseuchtes Amerika. Unterwegs werden sie mehrfach von einem Geschwisterpaar gelinkt bevor sie aber doch kapieren, dass man nur als Team vor den mordlüsternen Kreaturen bestehen kann.

Die Geschichte an sich wirkt also auf den ersten Blick wie tausendmal erzählt doch die klasse Besetzung und eine Fülle an guter Ideen verpassen dem Grundgerüst eine Frische wie man sie seit dem Auftritt von Shaun nicht mehr gesehen hat. Und das liegt nicht nur an den 47 Überlebensregeln, die der junge Einzelgänger Columbus für sich aufgestellt hat und die ihm bisher das Leben gerettet haben. Mit Jesse Eisenberg schlüpft ein Darsteller in diese Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert scheint. Mangelndes Selbstbewusstein und eine schüchterne Art sind aber keine neuen Charakterzüge, die man Eisenbergs Figuren aufbürdet. Schon in "Adventureland" und "Rodger Dodger" hat er solch eine Rolle perfekt ausgefüllt.

Da Regisseur Fleischer sich von der Robert-DeNiro-Komödie "Midnight Run - Fünf Minuten bis Mitternacht" (1988) für seinen Film inspirieren ließ war es zwingend notwendig einen starken Gegenpol zu Columbus zu finden. Den Job füllt Woody Harrelson, zuletzt in "Sieben Leben" zu sehen, mit Bravour aus. Ein nach außen hin harter, todesmutiger Kerl, der es sich zum Sport gemacht hat so viele Zombies wie möglich zu eliminieren. Er hat nur eine Schwäche: Twinkies. Neben dem optischen Reiz die zwei auch körperlich verschiedenen Typen nebeneinander zu sehen liefert das Drehbuch von Rhett Reese und Paul Wernick genügend Gags und Situationskomik, die jeden derben Effekt des zombiekillens wieder spielerisch abfangen und das komische aus der Situation herauskitzeln.

Der ohnehin mit nur wenigen Protagonisten inszenierte Film verkommt glücklicherweise nicht zur glückseligen Männerparade sondern bringt mit Emma Stone (Superbad) und Abigail Breslin (Die Insel der Abenteuer) zwei interessante Variablen ins Spiel, die den beiden Herren gleich mal ihre Grenzen aufzeigen. Nachdem Columbus mit Frauen bisher kein Glück hatte und seine verheißungsvolle Begegnung mit der attraktiven Blondine der Nachbarwohnung (Gastauftritt von Amber Heard, Stepfather) nicht wie gewünscht verlief bietet sich also eine neue Gelegenheit ums weibliche Geschlecht zu werben. Die Versuche dazu sind äußerst unterhaltsam. Bill Murray sorgt außerdem noch für einen eindrucksvollen Kurzauftritt mit denkwürdigem Abgang.

Auch optisch überzeugt der in Cinemascope gedrehte Film mit seinen menschenleeren Strassen und Städten. Selbst in Los Angeles, Hollywood, ist tote Hose und der Walk of Fame wie leergefegt. Interessant ist zudem wie Fleischer die Zeitlupe einsetzt, z.B. bleiben die über Super-Slow-Motion vermittelten Regeln beim Umgang mit den Zombies in Erinnerung. Oder der inoffizielle Wettbewerb zum Zombiekiller der Woche. In Amerika war diese Horrorkomödie so erfolgreich (zum Start gleich #1 der Charts), dass bereits an einer Fortsetzung gebastelt wird. Noch einmal ins postapokalyptische Wasteland ? Mit DER Besetzung unbedingt!

Mit "Zombieland"gelingt Ruben Fleischer eine äußerst vergnügliche Horrorkomödie, die wie ein flotter Mix aus "Adventureland" und Zack Snyders "Dawn of the Dead" anmutet. Und das ist im ganzen dann fast so gut wie bei "Shaun of the Dead". Und hat mehr Knarren.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 08.12.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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