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2009
Bilder © High Fliers Film
* YellowBrickRoad
jesse holland, andy mitton


Für ein Buch reist eine Gruppe Abenteurer in das fiktive Kaff Friar nach New Hampshire um der Legende von in 1940 verschwundenen Menschen nachzuspüren, die damals alles hinter sich gelassen haben. Helfen will ihnen heute aber keiner - bis auf die Popcornverkäuferin des örtlichen Kinos, die sich als Begleitperson zur Verfügung stellt.

Eine Exkursion in die Wälder ist geradezu klassischer Ausgangspunkt für eine Geschichte mit tödlichen Konsequenzen. Ob im Blairwitch-Dokustyle oder im polierten Backwoodshorrorgewand, unzählige Male hat man Gruppen von (oft jungen) Menschen in den Wald hineingehen sehen und im folgenden den (meist vergeblichen) Überlebenskampf miterlebt. Horror von der Stange wollten die beiden unabhängigen Filmemacher Andy Mitton und Jesse Holland nicht produzieren, doch scheitern sie grandios mit einer eigenwilligen Story, die den Zuschauer auf eine harte Geduldsprobe stellt und am Ende nicht belohnt. Als Vorbilder nennen die Regisseure, die auch das Drehbuch fabrizierten, Mindfuck-Klassiker wie "Jacob's Ladder", "Shining" und "Rosemary's Baby". Doch die Fußstapfen von Lyne, Kubrick und Polanski sind ein paar Nummern zu groß. Schon die ersten 40 Minuten von "Yellowbrickroad", wenn die Charaktere vorgestellt werden, ziehen sich zäh dahin und keiner der Darsteller vermag es seine Figur so interessant zu gestalten, dass man sich für ihr Schicksal interessiert.

Keine gute Voraussetzung für einen unterhaltsamen Film. Selbst als im Wald die technischen Geräte merkwürdige Daten anzeigen, das GPS ihren aktuellen Standort in Europa (!) bestimmt, ein Protagonist nach dem anderen wahnsinnige Tendenzen an den Tag legt und das erste Bein abgetrennt ist kommt der Film nicht in Fahrt. Desinteressiert beobachtet man wie sich die Gruppe uneinig über den Fortgang der Reise ist, rumnörgelt und folglich getrennte Wege geht. Aber auch diese dramaturgische Maßnahme verfehlt ihr Ziel endlich mal Spannung aufzubauen und so quält man sich wie die Protagonisten immer weiter durch eine orientierungslose Geschichte, die außer Bäumen, plakativen Soundeffekten und einem immerfort spielenden Song der 30er Jahre als zermürbendes Mysteryelement à la David Lynch nichts zu bieten hat. (Gute) Ideen sind den Machern früh ausgegangen oder ließen sich vielleicht mit kleinem Budget nicht realisieren.

Es kommt dann soweit, dass man sich irgendwann sehnlichst irgendeinen durchgeknallten Dorfbewohner herbeiwünscht, der als Überraschungsgast wenigstens etwas Leben in die Bude bringt und den unerwünschten Wanderern Beine macht. Stattdessen gibt's bis zum Schluss häppchenweise öde Einzelschicksale serviert von einer Riege No-Names, die Z.T. auch eigenes Geld in dieses Projekt investiert haben. Manchem dürfte vielleicht die 27-jährige Cassidy Freeman bekannt sein, die von Staffel acht bis zehn in der TV-Hitserie "Smallville" spielte und Gastauftritte bei "CSI" und "Cold Case" hatte.

DVD (High Fliers Films, PAL, 96 min)

Die britische DVD liefert den Film in 1.78:1 anamorphem Bildformat mit passabler Qualität. Den Ton gibt's in DD2.0 und DD5.1. Extras liegen keine vor.

Was hätte ein interessantes Mystery-Abenteuer werden können wird schnell zum faden, überflüssigen Ausflug in die Botanik. Zudem weder darstellerisch noch optisch überzeugend. Furchtbar langweilig.



Text © Markus Klingbeil
11.09.2011

YellowBrickRoad

USA 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 96 Min. Bildverhältnis: 1.78:1 Kinostart: 01.06.2011 (USA). Budget: 500.000 USD Einspiel: n/a Regie: Jesse Holland, Andy Mitton. Story: Jesse Holland, Andy Mitton. Kamera: Michael Hardwick. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: Cassidy Freeman, Anessa Ramsey, Laura Heisler, Clark Freeman, Michael Laurino, Alex Draper.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih