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1972
Bilder © Verleih
**** Who Saw Her Die ?
aldo lado


Die junge Tochter von Skulpteur Franco Serpieri (George Lazenby) kommt alleine nach Venedig um ihren Vater zu besuchen, der getrennt von seiner Frau Elizabeth (Anita Strindberg) lebt. Kurze Zeit später wird das Mädchen ermordet aufgefunden. Die Polizei ist ratlos und so recherchiert Franco auf eigene Faust.

In der Rolle des James Bond bekam der damals unbekannte Australier George Lazenby 1969 die einmalige Chance auf eine vielversprechende Schauspielkarriere, weil Sean Connery keine Lust mehr auf den Geheimagenten hatte. Doch Lazenby schlug das Angebot aus nach "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" die bis heute populäre Rolle des britischen Geheimagenten weiter zu spielen. Ein schwerer Fehler. So hatte Regisseur Aldo Lado (Short Night of the Glass Dolls) das Glück seinen zweiten Film prominent zu besetzen. Neben Lazenby spielen zudem Adolfo Celi (Largo aus James Bond 007 - Feuerball) und die bereits Giallo-erfahrene Schwedin Anita Strindberg (A Lizard in a Woman's Skin, Case of the Scorpion's Tail) in Nebenrollen.

Von Bondflair ist hier nichts mehr zu spüren, denn der hager wirkende Lazenby mit langen Haaren und Schnauzbart hat so gar nichts mehr vom eleganten Geheimagenten. Er wirkt überzeugend wie ein Künstler und damit hat er schon die halbe Mission erfüllt. Seine von ihm dargestellte Figur ist keine die den Kummer über den Verlust der geliebten Tochter sichtbar zeigt was etwas irritieren mag. Stattdessen bündelt er seine verbliebenen Energien um den Täter selbst zu schnappen und spielt das beliebte Detektivspiel. Die venezianischen Polizisten tappen im Dunkeln und halten es nicht für nötig den Mordfall von heute mit einem ähnlich gelagerten vor einem Jahr in Verbindung zu bringen. Es beginnt die fesselnde Jagd des Vaters auf einen Killer, der auf rothaarige junge Mädchen steht.

Lado hatte mit "Short Night of the Glass Dolls" ein Jahr zuvor schon ein interessantes Regiedebüt hingelegt und schafft es hier in seiner Heimatstadt Venedig ein atmosphärisch noch dichteres, spannendes Detektivspiel zu erschaffen, dass hervorragend seine Location nutzt. Überhaupt ist die Stadt im Wasser der heimliche Star des Films, denn ob bekannte touristische Attraktionen, die verwinkelten Gassen oder die Kanäle mit ihren Boottaxis, Kameramann Franco Di Giacomo hat ein tolles Gespür für interessante Bilder. Und Aldo lässt seine Protagonisten weite Wege gehen oder rennen um des Rätsels Lösung ein Stück näher zu kommen. Auch die Wahl der exquisit ausgestatteten Räume ist sehr abwechslungsreich und hilft der Geschichte in manchen schwachen Momenten.

Denn nicht immer wirkt alles nachvollziehbar, doch die Optik und der feine Score von Ennio Morricone sind die zwei Hauptargumente warum sich der Genre-Fan diesen an sich gut gemachten Thriller nicht entgehen lassen sollte. Die Frage im Filmtitel wird im übrigen nie aufgegriffen da Zeugen ohnehin nicht vorhanden sind. Was interessiert ist wer der Täter ist und da wird dem Zuschauer wieder eine illustre Zahl sich merkwürdig verhaltener Personen vorgestellt, die sich z.T. auch nur durch kleine Gesten verdächtig machen. Lazenby treibt die Geschichte durch die Suche nach Hinweisen stetig voran, die anderen Darsteller machen das beste aus ihren kleinen Auftritten, auch von Celi und Strindberg bekommt man weniger zu sehen als erwartet. Letztere sorgt immerhin für den eingeplanten Sex-Appeal als Kontrastmittel zu den moderat gewalttätigen Todesakten. Und schreien darf sie auch.

DVD (Blue Underground, NTSC, Codefrei, 94 min)

Der Film erfährt eine gute Präsentation im Scope-Format (2.35:1), anamorph codiert. Den Ton gibt's in englischer Sprache in Mono. Als Extras wird ein informatives Interview mit Aldo Lado (11 min) aus dem Jahr 2002, der Trailer zum Film und eine Texttafel (Filmographie von Lado) geliefert.

Ein ruhiger, präzise inszenierter Thriller, der von seinem Schauplatz Venedig lebt. Spannendes, optisch ansprechendes Genrekino.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 19.10.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih