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2012
Bilder © Constantin
*** Wer's glaubt wird selig
marcus h. rosenmüller


Ein Skiort in den Bergen ohne Schnee lockt keine Touristen an. Da kommt einem findigen Wirt die Idee den Tod der Schwiegermutter auszunutzen und sie zur Heiligen zu machen. Dafür bedarf es aber dem Segen der katholischen Kirche. Ein Abgesandter aus Rom untersucht die Angelegenheit.

Die Leiche als Spaßobjekt und den Trouble den sie verursacht gibt es schon lange in der Geschichte des Films. Hitchcock hatte z.B. Ärger mit Harry, für andere war es ein Herr namens Bernie, der immer leblos an verschiedenen Orten auftauchte und die deutsche Produktion „Bis zum Ellenbogen“ entwickelt sich zum waschechten Roadmovie, das den Verstorbenen aus den Schweizer Bergen bis nach Sylt verschlägt. Komisch geht es auch in Marcus H. Rosenmüllers 10. Spielfilm zu. Mit „Wer früher stirbt, ist länger tot“ (2006) debütierte der damals 33-jährige Regisseur im Kino und landete gleich einen Hit (knapp 1.3 Mio. Zuschauer), den er mit seinen Folgefilmen (z.B. Sommer in Orange) nicht mehr wiederholen konnte. Ein neuen Angriff auf die Lachmuskeln des Publikums startet er mit Unterstützung von Christian Ulmen, bekanntes Gesicht aus Film (Männerherzen; Maria, ihm schmeckt's nicht) und Fernsehen (Dr. Psycho). Als gebeutelter Wirt ohne Kunden und mit einer überfrommen Schwiegermutter namens Daisy (Hannelore Elsner) im Haus hat er es schwer. Eine attraktive, zündende Geschäftsidee fehlt.

Als durch den Sex mit seiner Frau (Marie Leuenberger, Die Standesbeamtin) und unglücklichen Umständen Schwiegermutter vom Gotteskreuz erschlagen wird bietet sich eine himmlische Chance. Zwei Wunder müssen allerdings erst bewiesen werden bevor die Heiligsprechung von Daisy erfolgen und der Wallfahrtsort ausgerufen werden kann. Nur die Ehefrau, die darf nix von der Aktion wissen, denn Daisy muss erst mal auf Eis gelegt werden, bis der Priester anreist. Rosenmüller packt komische Typen, verschiedene Dialekte und groteske Situationen in eine großen Topf und rührt kräftig herum. Das ist auch zeitweilig gut unterhaltend, weil die Gags und die Slapstikeinlagen gar nicht mal so schlecht inszeniert sind. Ein dilettantisch geplanter Betrug von Amateuren ausgeführt bietet schon Lachpotential. Den Priester aus Rom (Fahri Yardim) hinters Licht zu führen, der selbst kein Waisenknabe ist und bald ein Auge auf das Enfant-Terrible des beschaulichen Örtchens wirft - die Schwägerin vom Wirt (Lisa Maria Potthoff) hat persönliche Pornoerfahrung – ist dann allerdings etwas arg bemüht und wirkt abgedroschen. Dass dann auch der Gang zum Papst sein muss, ein betulich netter Mann mit viel Verständnis und voller Weisheit, macht die Geschichte dann auch noch etwas träge.

Alles in allem aber eine nette Komödie, die der katholischen Kirche keine Sorgen machen wird. Ideal für den Primetime Fernsehabend bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.


Text © Markus Klingbeil
15.08.2012

Wer's glaubt wird selig

Deutschland 2012. Farbe. Originalsprache: Deutsch. Länge: 105 min Bildverhältnis: 1.85:1 Kinostart: 16.08.2012. Budget: n/a. Einspiel: n/a Regie: Marcus H. Rosenmüller. Drehbuch: Jeremy Leven. Kamera: Stefan Biebl Schnitt: Georg Söring. Musik:Gerd Baumann. Darsteller: Christian Ulmen, Lisa Potthoff, Fahri Yardim, Marie Leuenberger, Jürgen Tonkel, Lisa Potthoff, Max von Thun, Hannelore Elsner, Nikolaus Paryla.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih