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2010
Bilder © Vicol Entertainment
*** Triple Tap
derek yee


Bei einem Überfall auf einen Sicherheitstransporter einer Privatbank erschießt der zufällige Zeuge Ken Kwan (Louis Koo), ein exzellenter Sportschütze, drei Gangster. Der ermittelnde Cop Jerry Chong (Daniel Wu) misstraut allerdings der Notwehrversion von Kwan und veranlasst dessen Überwachung.

Vor 10 Jahren war Derek Yee als Drehbuchschreiber und Produzent am Film "Double Tap" beteiligt. Zwei Sportschützen trafen auch außerhalb des gesicherten Geländes aufeinander - der eine ein Cop, der andere mit kriminellen Motiven. Statt Alex Fong gegen den mittlerweile verstorbenen Leslie Cheung heißt es nun Daniel Wu gegen Louis Koo. Alex Fong spielt auch wieder mit, eine Nebenrolle in der er als Ratgeber Daniel Wu ein paar Tips gibt, wie er seinen Verdächtigen zur Strecke bringen könnte. Und da liegt auch das Problem des Films. Louis Koo wird zwar zunächst als Mann ohne Fehl und Tadel in die Geschichte eingeführt aber dass auch er Dreck am Stecken hat ist nun wirklich keine Überraschung.

Nach und nach offenbart sich der ganz und gar nicht makellose Lebenswandel von Banker Kwan, der sich mit zwei gänzlich unterschiedlichen Frauen trifft (Charlene Choi als nette, gutherzige Krankenschwester und Li Bing-Bing als kalkuliert vorgehende Vorgesetzte), durch die weltweite Finanzkrise ordentlich Miese gemacht hat und daher dubiose Transaktionen durchführt. Aber hat er wirklich etwas mit dem blutigen Raubüberfall und dem Diebstahl von Wertpapieren zu tun ? So richtig Spannung will diesbezüglich nie aufkommen und die Begegnung des misstrauischen Cops mit dem nach außen hin abgezockten, sich unschuldig gebenden Bankers zum packenden Psychoduell hochzustilisieren wäre doch etwas übertrieben. Zu früh scheiden zudem potentiell interessante Figuren aus dem Leben (Lam Suet, Chapman To) und damit beraubt sich Yee einiger Möglichkeiten.

Auch wenn Yee sich bemüht eine schicke Optik mit einer abwechslungsreichen Geschichte zu kombinieren gelingt es ihm nicht den Zuschauer wirklich für das Schicksal seiner verbliebenen Protagonisten zu interessieren. In zwei Stunden Spielzeit gibt es so manche dramaturgischen Hänger, die den Film daran hindern sich aus dem Mittelmaß zu befreien. Auch hat man Daniel Wu und Louis Koo schon besser agieren sehen und die weiblichen Rollen sind noch oberflächlicher gezeichnet. Insbesondere Charlene Choi (Rob-B-Hood) hat kaum mehr zu tun als mit treu-traurigem Blick ihrem Banker nachzublicken. Derek Yee, einst einer der Helden aus der Shaw-Brothers-Ära, hat sich in den letzte Jahren u.a. mit preisgekrönten Filmen wie "One Night in Mongkok" (2004) und "Protégé" (2007) auch als Regisseur einen Namen gemacht. Sein Potential ruft er hier nicht ab.

DVD (Vicol Entertainment, RC3, NTSC, 112 min)

_DVD1: Film
Ton: Kantonesisch DTS / DD 5.1; Mandarin DD5.1
Bildformat : 2.35 :1 (16 :9 anamorph)
Untertitel : Englisch / Chinesisch (beide optional)

_DVD2: Extras
Trailer (2x), Teaser (1x), Making of (10:31 min), Diary (27:57 min), Interviews mit Louis Koo, Daniel Woo, Charlene Choi, Li Bingbing, Chapman To, Chin Ka-Lok (55:37 min), Behind the scenes (33:43 min), Deleted Scenes (6:42 min). Alle Extras können optional englisch untertitelt gesichtet werden. Die DVD liegt in einem Kartonschuber.

Wie auch letztes Jahr "Shinjuku Incident" gehört das neue Werk "Triple Tap" nicht zu Derek Yees Filmen, die man gesehen haben muss. Optisch zwar ganz nett, inhaltlich nur mäßig unterhaltend. Wem der Film besonders gut gefällt, der bekommt mit dem 2er-DVD-Set aus Hong Kong über 2 Stunden an Bonusmaterial dazu.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 27.12.2010

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih