Ein mächtiges Schwert sucht nach dem Tode des Meisters einen neuen, würdigen Besitzer. Bis dahin wird ein Schüler des Meisters dazu auserkoren die Waffe vor missbräuchlicher Verwendung zu sichern.

Zehn Jahre in der Fertigung und anschließend in den Händen eines chinesischen Generals das entscheidende Hilfsmittel um Angriffe erfolgreich abzuwehren. Ein sagenumwobenes Schwert, verloren und dann wiederentdeckt zur Zeit der Ming-Dynasty (Mitte 14. Jhdt. - Mitte 17 Jhdt.) als Objekt der Begierde. Jimmy Wang Yu (One-Armed Swordsman, One-Armed Boxer), einer der großen Actionstars des Hongkongkinos der 1960er und 70er Jahre, spielt in diesem fulminanten Historienfilm die Hauptrolle des demütigen Mannes, dem die Bürde auferlegt wird dieses Schwert zu schützen und zu verwalten bis er es an den richtigen Mann übergeben kann. Natürlich sind die Schurken, angeführt von Shaw-Brothers-Veteran Tien Feng (The Shadow Whip, King Boxer), ständig bestrebt ihm die scharfe Klinge abzujagen. Dafür werden keine Mühen gescheut und von Skrupeln hat die Mörderbande ohnehin nichts gehört. Denn wenn die Taktik der Vertrauenserschleichung und Manipulation nicht zum Ziel führt werden Brachialmethoden herangezogen. Regisseur Cheng Kang (Killers Five, The Fourteen Amazons) erspart dabei seinem unfreiwilligen Helden kaum ein Leid insbesondere wenn familiäre Bindungen auf eine harte Probe gestellt werden. Für die Actionchoreographie hat man mit Lau Kar-Leung und Tang Chia zwei Top-Leute ihres Metiers verpflichtet, die für abwechslungsreiche Kampfszenen mit dem scharfen Instrument des Todes sorgen.

Dass es dabei auch mal heftiger zugeht zeigt die eine oder andere kleine Blutfontäne. Neben dem klassischen Einer-gegen-mindenstens-ein-Dutzend-Szenario findet sich bei dieser Inszenierung ebenso Raum für das Duell im Bambuswald während der Schnee rieselt. Auch die Konfrontation bei strömenden Regen bietet großartige Schauwerte. Action ist das eine was hier gut funktioniert, doch auch die Charaktere sind interessant genug gestaltet, dass sie den guten Unterhaltungsfluss in den ruhigeren Szenen nicht unterbrechen. Jimmy Wang Yus Figur will das von vielen begehrte Schwert ja gar nicht haben, beugt sich aber dem Willen seines dahinscheidenden Schwertkampfmeisters was in der Konsequenz dazu führt, dass sein eigenes Leben, das seiner Familie und Freunde in tödliche Gefahr gerät. Leicht könnte er es sich machen, das Schwert herschenken und das Weite suchen doch selbst als seine Frau gekidnappt wird scheint er der Loyalität zum Meister mehr Gewichtung zu geben und nicht riskieren zu wollen, dass das Schwert in falschen Händen zum Untergang des Landes führt. Dass hier das Spiel Gut gegen Böse so prächtig funktioniert liegt neben einem charismatischen Jimmy Wang Yu auch an Tien Feng (1928-2015), der als machtgieriger Schwertkämpfer mit hohen Zielen und perfiden Durchsetzungsmethoden die ideale Besetzung ist.

DVD (IVL, NTSC, Code 3, 106 min)

Hongkong-Import-DVD im Amaray-Case mit Kartonschuber (1- Disc) plus Werbeprospekt mit Hinweisen auf weitere Shaw-Brothers-Veröffentlichungen des Jahres 2004.

Bild: 2.35:1(anamorph); Gutes Bild ohne Verschmutzungen. Wie meist bei den IVL- Shaw Brothers- Veröffentlichungen.
Untertitel: englisch, chinesisch (optional)
Ton: DD 2.0 Mandarin; gut
Extras: Photogalerie, Bio- / Filmografie (Texttafel), Fünf Trailer; IVL-Versionen (The Sword of Swords, Killers Five, One-Armed Swordsman, The Golden Sword, The Chinese Boxer).

Kurzweiliger Schwertkampfkracher mit etwas Fantasy und Top-Besetzung aus der Schmiede der Shaw Brothers.