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1968
Bilder © IVL/Celestial Pictures

TRAILER
**** That Fiery Girl
yen chun


Die Gangsterbande von Han Longfeng überfällt das Dorf des Mei Clans um deren Schatzkarte zu rauben. Doch die Suche ist erfolglos, der Chef des Clans wird getötet und sein Haus niedergebrannt. Um dieses Unrecht zu rächen nimmt Martial-Arts-Held Mei Fengchun die Identität eines Verräters an um Zugang zur Festung von Longfeng zu erhalten. Dessen impulsive Tochter findet schnell gefallen an dem mutigen Mann und damit gewinnt er auch das Vertrauen des Bandenchefs. Die langjährigen Weggefährten Longfengs hingegen wollen den Neuankömmling aus Eigennutz schnell wieder loswerden.

Mit Filmtiteln ist das ja so eine Sache, denn oft wird man dadurch eher in die Irre geleitet als das man das bekommt was man erwartet. Diesmal hält der Titel was er verspricht, denn in Yen Chuns Martial-Arts-Streifen sehen wir eine Cheng Pei-Pei in der Titelrolle als Banditentochter, die eine Bandbreite von Gefühlsausbrüchen zelebriert. Dabei ist man erst einmal überrascht, weil sie zu den bad guys gehört, die plündern und Häuser abfackeln. Dass sie aber kein eiskaltes Weibsbild ist wird schnell klar, denn hilflos stampft sie mit dem Fuß auf den Boden als sie tatenlos zusehen muss, wie Cheng Lui als rabiater Gefolgsmann des Vaters die Zerstörungsorgie befiehlt.

Die Dramaturgie zieht aber erst dann richtig an, als Mei Fengchun (Chen Liang) ins Camp einzieht, nachdem er einige fiese Mutproben überstanden und den Respekt von Cheng Pei-Peis "Red Chilli", so lautet ihr Kampfname, erworben hat. Für Mei Fengchun, der sich mit dem Überbringen der Schatzkarte sein Asyl erkauft hat geht es erst mal darum Zeit zu gewinnen, damit er den massiv gesicherten Lebensort der Räuberbande auskundschaften und die Informationen an gesetzestreue Soldaten weitergeben kann. Dieses Vorhaben führt zu allerhand unterhaltsamen Verwicklungen, bei der im Verlauf der Handlung viele Intrigen gesponnen und schockierende Geheimnisse gelüftet werden.

"That Fiery Girl" ist kein heftiges Martial-Arts-Drama im Sinne vieler Chan Cheh-Filme, sondern spielt zunächst mit Thriller- und Spionageelementen und verquickt Comedy mit Drama. Dieser Mix wird nur gelegentlich durch körperliche Auseinandersetzungen rivalisierender Protagonisten ergänzt. Dabei steht die Feindschaft zwischen dem von Cheng Lui gespielten mordlüsternen Banditen und dem nach Gerechtigkeit strebenden Rächer, verkörpert vom Koreaner Chen Liang, im Brennpunkt, denn wie so oft geht es um eine Frau. Red Chilli hat sich arglos in Mei Fengchun verliebt und ist bereit diese Liebe mit dem Schwert zu verteidigen. Und wie es die klassische Dreiecksbeziehung vorgibt erwidert sie nicht die Liebe von Vaters Schergen, was den natürlich mächtig wurmt.

Trotz seiner dramatischen Einlagen unterhält der Film insbesondere auch durch die von Cheng Pei-Pei vermittelte Leichtigkeit und ansteckende Spielfreude. Obendrein gibt's noch ein fulminantes, heftiges Finale in der sich unsere Heldin zu ihren Wurzeln bekennt und effektvoll das Schwert schwingt. Da ist dann auch die intrigante, manipulierende Stiefmutter, schön fies gespielt von Chiu Sam-Yin (Golden Swallow), sichtbar um Schadensbegrenzung bemüht. Ob es den Schatz, der ja die Story erst in Gang gebracht hat, überhaupt gibt, interessiert im übrigen am Ende keinen mehr. Für Schauspieler Chen Liang war der erste große Auftritt bei einer Shaw-Brothers-Produktion kein Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere in Hong Kong. Er drehte zwar noch drei Filme für das Produktionsstudio (darunter Valley of the Fangs, 1970), kehrte nach Ablauf seines Vertrages aber nach Korea zurück. Ihm fehlte wohl die Ausstrahlung, die prominente Kollegen der damaligen Zeit zu Stars machten.

DVD (Celestial Pictures, NTSC, Code 3, 92 min)

Ein sauberes Bild im anamorphen Format (1:2.35) wird gut lesbar englisch untertitelt. Der Ton liegt im originalen Mono-Zustand vor. Als Extras gibt es Texttafeln zu Bio- und Filmographie von Darstellern und Regisseur, Bilder vom Dreh, das Plakat sowie eine Reihe von Shaw-Brothers-Filmtrailern (That Fiery Girl, Dragon Swamp, Golden Swallow, The Thundering Sword, The Shadow Whip).

Man sollte sich den Zorn von Cheng Pei-Pei nicht zuziehen, denn das geht ganz bestimmt ins Auge. Als "That Fiery Girl" zieht sie alle Register und zeigt auch, dass sie mehr ist als eine grimmige Rächerin. Als Tochter eines Bandchefs muss sie sich mit Liebe, Verrat, Enttäuschungen und aufdringlichen Verehrern herumschlagen. Und dabei zuzusehen ist äußerst unterhaltsam.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 17.05.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih