Luke (Rick Malambri) will mit seiner Crew Streetdancer Champion beim anstehenden Wettbewerb werden um die 100.000 Dollar Preisgeld zur Begleichung seiner Schulden zu nutzen. Sonst muss "die Festung" - Trainings- und Wohnort seiner Multikulti-Tanz-Familie zwangsversteigert werden. Zwei Neulinge, Moose (Adam G. Sevani) - trotz Studium - und Natalie (Sharnie Vinson) - hat eh' nix besseres zu tun - sollen ihm bei seinem Vorhaben helfen.
Kaum ist die britische Tanzvariante "StreetDance 3D" aus deutschen Lichtspielhäusern verschwunden versucht der dritte Teil der Step-Up-Kinoreihe das junge Publikum mit akrobatischen Tanzschritten, fetten Beats und einer anspruchslosen Love-Story zu unterhalten (zwei um genau zu sein ohne jetzt die (dritte) Liebe zum Tanz extra hervorzuheben). Inhaltlich deckt sich die Notdurfthandlung mit vielen Genrevorläufern der letzten Jahre, d.h. in unserem Fall hier müssen sich die Guten - das ist Luke mit seinen "Pirates" - gegen die Bösen, namentlich gekennzeichnet als die "Samurai"-Truppe im Dance Battle messen. Letztere sind arrogant und hinterhältig (einmal wird auch gelogen!), so dass es keine Frage der Sympathieverteilung gibt.
In einem großen Gebäude (mit gefühlten 1000 verschiedenen Übungsräumen!) haben sich die "Pirates" eingenistet, finanziert durch die Kohle der verstorbenen Eltern von Luke, der nun quasi als Mutter Theresa aller New Yorker Streetdancer fungiert. Generös, warmherzig und freundlich wie er ist sammelt er Talente auf der Straße auf, rekrutiert sie für sein Team und gibt ihnen eine Bleibe (viele hätten sonst wirklich keine eigene Bude). Eine "Bedingung" gibt's allerdings. Man muss sich von Luke (nicht ohne Grund) filmen lassen. Hauptdarsteller 2 ist gleichzeitig das lose Bindeglied zum Vorgängerfilm "Step Up 2 : The Streets" verkörpert durch den 17-jährigen Adam G. Sevani. Als Randnotiz erwähnenswert, inhaltlich für Neulinge der Reihe aber ohne Bedeutung so wie auch die Staffelübergabe von Teil 1 zu Teil 2 durch Channing Tatum nur ein Zubrot war.
Während Tatum aber andere Beteiligungsfelder gefunden hat und mittlerweile mit Michael Mann, Ron Howard und Steven Soderbergh dreht dürfen sich die Fans von Lockenkopf Sevani freuen, dass der den ganzen Film durchhält und die Drehbuchautoren ihm sogar eine kindgerechte Romanze mit Kollegin Alyson Stoner ins Textbuch geschrieben haben. Wer sich noch erinnern mag, sie spielte die Rolle der netten Camille im übrigen schon vor vier Jahren in Teil 1. Auf kitschigem Schmusekurs liegt auch die Beziehung des etwas älteren Paares in spe - Rick Malambri (zuvor Statistenrolle in "Surrogates - Mein zweites Ich") und die international unbekannte australische TV-Serienschauspielerin Sharnie Vinson. Den Nachweis über schauspielerisches Talent bleiben die Beteiligten allerdings schuldig.
Verschlimmert wird das Ganze durch realitätsferne Dialoge, die gestelzt und bedeutungsschwer vorgetragen werden und dafür sorgen, dass man sich die nächste der zahlreich gestreuten Tanzszenen dringend herbeisehnt. Die Gefahr, dass man bei dieser simplen Geschichte der Drehbuchdebütantinnen Amy Andelson und Emily Meyer die Übersicht verliert besteht also nicht, das konnte man sich schon vorher denken. Doch wie inhaltlich platt und dramaturgisch fade Regisseur Jon Chu hier vorgeht ist schon erschreckend. Besser hat er es da bei "Step Up 2: The Streets" (2008) verstanden eine 08/15-Geschichte einigermaßen unterhaltsam über die Bühne zu bringen.
Bisher haben die ersten beiden Teile zusammen weltweit 262 Mio. Dollar eingespielt bei Produktionskosten von 12 bzw. 23 Mio. USD. In Deutschland wurde dank 1.5 Mio. Zuschauer dazu beigetragen. Da sich für den im Juni diesen Jahres im Kino gelaufenen "StreetDance 3D" über eine halbe Mio. Interessierte fanden wird wohl auch "Step Up - 3 D" sein Publikum finden.
Schwer erträgliches Tanzmelodram mit banalen Dialogen, das auch ansehnliche Tanzchoreographien und ein 3D-Gimmik nicht retten können. Da wünscht man sich die Vorspultaste im Kino ...
