2013
Bilder © Paramount
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*** Star Trek - Into Darkness
j.j. abrams
Das Attentat auf eine Versammlung hochrangiger Sternenflottenoffiziere führt zur Jagd auf einen Verräter, der ins feindliche Gebiet der Klingonen flüchtet. Captain Kirk und seine Mannschaft sollen den Mann finden und töten, doch Kirk missachtet wieder die Befehle …
Eine Weile hat es gedauert – ganze vier Jahre – bis jetzt der nächste Star-Trek-Kinofilm den ewigen Kampf um Wissensvermehrung und Überleben der Menschheit im Weltall fortführt. Regisseur J.J. Abrams, Wunschkandidat des Produktionsstudios für die Fortsetzung, ist eben ein vielbeschäftigter und vielgefragter Mann, der nicht nur Filme sondern auch Fernsehserien entwickelt. Er ist auch ein Verfechter davon auf 35mm-Film zu drehen und nicht digital wie so manche seiner Kollegen. Das durfte er auch bei „Star Trek – Into Darkness“ unter der Bedingung, dass der fertige Film ins 3D-Format konvertiert werden muss. So ist es dann auch geschehen. Nötig wäre das nicht gewesen aber da scheiden sich ja die Geister. Jedenfalls startet das neue Abenteuer mit einer packenden Verfolgungsjagd auf einem unbekannten Planeten. Kirk (Chris Pine, Unstoppable – Außer Kontrolle) trifft eine Entscheidung, die bei seinen Chefs und seinem Wissenschaftsoffizier Spock (Zachary Quinto, Der große Crash) nicht auf Zustimmung stößt. Er wird degradiert, man nimmt ihm sein Raumschiff weg. Dann passiert der Anschlag mit Todesfolge und Kirk ist wieder im Geschäft, darf die Enterprise wieder übernehmen. Mit der Crew läuft es aber nicht mehr so reibungslos – seinen Chefmechaniker Scotty (Simon Pegg, Paul – Ein Alien auf der Flucht) wirft er von Bord.
Es ist wie gehabt. Die 2009 beim Reboot von Abrams verjüngte Crew macht Laune solange sie sich mit sich selbst und miteinander beschäftigen. Anführer Kirk, immer noch etwas hitzköpfig, starrköpfig, einer, dem es schwer fällt die Vorgaben seiner Vorgesetzten kommentarlos und ohne zu hinterfragen zu befolgen. Er ist ein Verfechter des Bauchgefühls, folgt seinem Instinkt und nicht logischen Regeln. Für seine Mannschaft würde er aber sterben (und er rühmt sich das bisher noch keiner unter seinem Kommando das Zeitliche gesegnet hat). Ganz anders Spock, halb Vulkanier, halb Mensch, der nicht lügt, nur der Logik folgt und sich herrlich komische verbale Auseinandersetzungen mit Kirk liefert. Diese „Romanze unter Brüdern“, oder neumodisch „Bromance“, zieht sich durch den ganzen Film und gipfelt in einer klassischen Opferszene mit der Hand an der Trennscheibe. Wenn das nicht die Trekkies zum Schluchzen bringt. Simon Pegg als Scotty, Karl Urban als Doc Bones oder Zoe Saldan als Uhura/Freundin von Spock – sie alle sorgen dafür, dass der Film in der ersten Hälfte abwechslungsreich verläuft und zum Schmunzeln einlädt. Die Wirkung von Neuzugang Alice Eve (Zu scharf, um wahr zu sein), Tochter des zwielichtigen Admirals (gespielt von Ex-Robocop Peter Weller) und sehr interessiert an den neuen Torpedos der Enterprise, verpufft aber zur Belanglosigkeit. Zu blass wirkt sie und ihre Szene in Unterwäsche ändert da nichts. Als Hauptbösewicht des Dramas wurde der angesagte Brite Benedict Cumberbatch engagiert, der bereits von Steven Spielberg (Die Gefährten) und Peter Jackson (Der Hobbitt) engagiert wurde und im als TV-Sherlock Holmes begeistert.
Als Khan manipuliert er seine Umgebung nach belieben – geht es ihm nur um das Leben seiner eigenen Crew, bringt er nur Zerstörung, will er die Menschheit vernichten ? Eine Medaille bekommt Cumberbatch für seine Performance nicht. Aber Kirk ist verwirrt. Und handelt wieder gegen den Rat von Spock. Sonderlich spannend ist das hin- und her nicht gerade aber da die Geschichte mit wenig Finesse aber viel Action protzt bekommt das Massenpublikum das lärmende Eventkino so serviert wie es das gewohnt ist. Das Schema ist uns ja erst vor kurzem wieder vom Iron Man eingehämmert worden. Aber man erinnere sich nur mal kurz zurück wie ruhig und besinnlich der allererste Kinofilm der Star-Trek-Crew vor 34 Jahren war. Wer bin ich ? Was ist der Zweck meiner Existenz ? So ändern sich die Zeiten. Und noch steht der Sommer vor der Tür und dann werden weitere Millionen verpulvert. Ob Star Trek: Into Darkness nun kommerziell an den Erfolg des Vorgängers (385 Mio. weltweit) anknüpft oder nicht Regisseur Abrams hat schon längst den nächsten großen Gig an Land gezogen. Er wird den erste Teil der neuen Star-Wars-Trilogie für Disney drehen.
Wieder so ein Eventfilm, der gefällig startet und sich aber letztlich mehr auf seine Computereffekte verlässt um in einem viel zu langen Finale zu enden.
Text © Markus Klingbeil
11.05.2013
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Star Trek - Into Darkness
USA 2013. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 132 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 17.05.2013 (USA) 09.05.2013 (D). Budget: 185 Mio. USD Einspiel: n/a Regie: J.J. Abrams. Story: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof. Kamera: Daniel Mindel. Schnitt: Maryann Brandon, Mary Jo Markey. Musik: Michael Giacchino. Darsteller: Chris Pine, Zachary Quinto, Benedict Cumberbatch, Karl Urban, Simon Pegg, Alice Eve, Zoe Saldana, Anton Yelchin, John Cho, Leonard Nimoy, Bruce Greenwood. |
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