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2009
Bilder © Entertainment in Video
*** Solomon Kane
michael j. bassett


Solomon Kane (James Purefoy) ist ein gnadenloser Schurke, der skrupellos zu Werke geht um Reichtümer anzuhäufen. Als der Sensenmann im Auftrag des Teufels Kanes Seele für sich beansprucht wirkt das wie ein verspäteter Weckruf. Kane schwört jeglicher Gewalt ab und zieht sich nach England in ein Kloster zurück. Dort wird er aber nicht lange geduldet und muss bald erkennen, dass sich außerhalb der Klostermauern eine Schreckensherrschaft unter Führung des Magiers Malachi etabliert hat.

Erlösung sucht er der einst habgierige Pirat Solomon Kane, der so exzellent mit Schwertern und Schusswaffen umgehen kann. Aber selbst einen geläuterten Softie unter Pestopfern, Plünderern, Hexen und Mördern kann man nur bis zu einem gewissen Grad reizen ohne dass der wieder in alte Gewohnheiten verfällt. Der Erfinder dieser Figur aus den 1920er Jahren war Robert E. Howard dessen bekanntesten und bereits verfilmten Figuren wohl Conan, Red Sonja und Krull sind. Darauf, dass nun endlich auch der fiktive Charakter Solomon Kane, zeitlich angesiedelt um 1600, für die Leinwand adaptiert wurde, musst der Fan der Kurzgeschichten und Comics (Marvel, Dark Horse Comics) lange warten.

Schon Anfang 2000 wurde nach einer Geschichte gesucht, die man als Ausgangspunkt für ein Action-Fantasy-Franchise gebrauchen konnte und der erfahrene, einflussreiche französische Produzent Samuel Hadida wollte dafür Christophe Gans (Der Pakt der Wölfe) als Regisseur verpflichten. Es wurde aber nichts daraus. Dass der bisher nur durch zwei Independentfilme (Deathwatch, Wilderness) aufgefallene junge britische Regisseur Michael J. Bassett schließlich den Auftrag bekam dieses 45-Millionen-Dollar-Unternehmen mit seinen Visionen zu gestalten lag an dem von ihm vorgelegten, selbst verfassten Drehbuch. Bassett adaptierte nicht einfach eine Vorlage von Howard sondern kreierte eine eigene Geschichte um den weniger bekannten Titelhelden beim Publikum vorzustellen.

So sind die ersten 45 Minuten des Films auch mit Hintergrundinfos zur Hauptfigur bestückt und es wird der Grundstein für die Rückkehr zum gewalthaltigen Leben gelegt. Diesmal geht es aber wie bereits angedeutet nicht um materielle Dinge sondern darum uneigennützig das Richtige zu tun. Dass er mit dem Töten, auch wenn es nur die vom Bösen besessenen Schurken des gnadenlosen Magiers Malachi sind, dem Teufel in die ausgestreckten Arme läuft nimmt er billigend in Kauf. Ein junges Mädchen will gerettet werden und auf dem Weg dahin Pflastern Leichen seinen holprigen, beschwerdevollen Weg. Bassett spart bei seiner Inszenierung nicht mit packenden Kampfszenen bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen und zeigt die brutalen Konsequenzen derartiger Auseinandersetzungen.

Mit Patrick Tatopoulos (Outlander, I am Legend, Underworld, Godzilla) wurde zudem ein Meister der Monstereffekte verpflichtet, der schaurige Höllenkreaturen entwarf und unter zu Hilfenahme von Computereffekten in diese Fantasygeschichte integrierte. Etwas erinnern die Masken der zur dunklen Seite übergegangenen Menschen zwar an eine Mixtur aus der Visage von Leatherface und Jasons Hockeymaske, sind aber passende, unverwechselbare Fratzen des Todes. Der weniger bekannte Darsteller von Solomon Kane, James Purefoy (TV-Serie "Rom"), hat sich seine menschlichen Gesichtszüge noch bewahrt, sieht in manchen Einstellungen aber aus wie Robert Carlyle oder Hugh Jackman. Letzterer hatte in ähnlichem Kostüm vor Jahren die Figur des "Van Helsing" verkörpert, die offenbar von Solomon Kane inspiriert war.

Dass die Wahl eben nicht z.B. auf Jackman fiel war einerseits eine finanzielle Entscheidung andererseits musste sich der Darsteller des Solomon Kane gleich für zwei Sequels verpflichten. Denn die Abenteuer von Kane in Afrika und Amerika müssen noch erzählt werden. Purefoy macht seine Sache auch recht gut und gibt nicht nur in den Kampfszenen einen überzeugenden Helden ab. So cool wie Einzelgänger Clint Eastwood in seinen Western ist er aber noch nicht. Temporär zur Seite stehen Purefoy zwei bekannte britische Darsteller - Pete Postlethwaite (Die üblichen Verdächtigen, Kampf der Titanen) als Oberhaupt einer religiösen Pilgerfamilie und Jason Flemyng (Transporter 2, Kick-Ass) als diabolischer Magier Malachi. Die bei den Dreharbeiten noch 17-jährige Rachel Hurd Wood (Das Bildnis des Dorian Gray) spielt das Opferpfand des Teufels, Altstar Max von Sydow den Vater von Solomon Kane.

DVD (Entertainment in Video, RC2, PAL, 100 min)

Das anamorphe Bild liegt im Format 2.35:1 vor, der englische Ton in DD 5.1 (erfreulicherweise bekommen auch die Surroundspeaker etwas zu tun) und DD 2.0. Englische Untertitel sind zuschaltbar. Die reichhaltigen Extras zeigen mit welcher Leidenschaft der Regisseur zu Werke ging und decken die verschiedenen Aspekte bei der Herstellung des Films ab: Zwei Audiokommentare (1. Regisseur mit Hauptdarsteller Purefoy / 2. Regisseur Bassett alleine), Kurze Einführung vom Regisseur (00:57 min), Making of (11:17 min), Montage Clip (1:21min), Interviews mit 1) den Produzenten (11:47 min), 2) dem Regisseur (8:27 min), 3) Hauptdarsteller Purefoy (8:10 min), 4) Komponist Badelt (6:30 min).
Des weiteren stellt Bassett eine entfernte Szene vor (Cage Fight, 02:19 min), die ursprünglich im Film enthalten war aber nach Testscreenings wieder entfernt wurde. Etwas kurz geraten ist das Making of des CGI-Feuerdämons (1:54 min). Da wären noch ein paar Interviewstimmen der Macher interessant gewesen. Eine musikalisch untermalte Bildergalerie zeigt Artwork von Greg Staples (01:11 min). Außerdem gibt es noch eine Reihe Trailer (Solomon Kane, Wilde Target, The Tournament)

Als Auftaktfilm einer Trilogie geplant ist "Solomon Kane" eine recht unterhaltsame Fantasygeschichte um einen kampfeslustigen Einzelgänger, der Erlösung seiner geschwärzten Seele sucht und Bestimmung im Kampf gegen das Böse findet. Knackige Fightszenen, ansehnliche Spezialeffekte und eine gute Ausstattung ergeben passable Genreunterhaltung. Ob das aber wirklich für eine, geschweige denn zwei Fortsetzungen reicht ? In Großbritannien floppte der Film jedenfalls, in den USA ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal ein Starttermin dieses bereits Anfang 2008 gedrehten Werkes in Sicht.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 19.08.2010

Die Standesbeamtin

F/UK/CZ 2009. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 100 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 19.02.2010 (UK). Budget: 45 Mio. USD Einspiel: - Regie: Michael J. Bassett. Screenplay: Michael J. Bassett. Kamera: Dan Laustsen. Schnitt: Andrew MacRitchie. Musik: Klaus Badelt. Darsteller: James Purefoy, Rachel Hurd-Wood, Max von Sydow, Pete Postlethwaite, Alice Krige, Isabel Bassett, Jason Flemyng.

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© Layout, Text: Markus Klingbeil, Bilder: Filmverleih